Bewertung

Review: #4.02 Kandidaten

Foto: Katie Cassidy, Arrow - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Katie Cassidy, Arrow
© Warner Bros. Entertainment Inc.

#4.02 The Candidate macht die Tür auf, hinter der sich einige unbekannte, aber vielversprechende Handlungsstränge verbergen, welche so manch einen Charakter in einem strahlend neuem Licht erscheinen lassen.

"Hope. Inspiration. Someone who can do things in the light who isn't afraid. Someone who can protect himself. Felicity, I'm gonna run for Mayor."

Bereits im Staffelauftakt letzte Woche wurde durch eine nebensächliche Bemerkung der Nachbarstadt Central City und deren lokalen Helden The Flash einer der wesentlichen Unterschiede zwischen ihm und Green Arrow deutlich: Barry Allen wird in seiner Stadt bereits nach kurzer Zeit als Held gefeiert, während der kürzlich neu benannte Green Arrow nach mehr als drei Jahren immer noch damit zu kämpfen hat, Akzeptanz oder jegliche Form von Respekt von den Bewohnern seiner Stadt zu erhalten. Die Idee, dass sich Oliver dazu entschließt, sich für das Amt des Bürgermeisters von Star City aufstellen zu lassen, hat schon das ein oder andere Mal meine Gedanken durchkreuzt, dennoch habe ich es nie für möglich gehalten, hat Oliver ohnehin schon alle Hände voll zu tun, Bösewichte zu bekämpfen. Dadurch, dass er nun aber drei andere Mitstreiter in maskierter Form an seiner Seite hat, welche durchaus fähig sind, die Stadt alleine zu verteidigen, finde ich seinen Entschluss mehr als begrüßend, wäre ein erneuter Tod des (angehenden) Bürgermeisters nun wirklich zu viel des Guten. Wie Oliver richtig feststellt, ist er sehr wohl fähig, sich selbst zu beschützen und es war schon immer sein Anliegen seine Stadt zu bewahren, beziehungsweise sie wieder zu dem zu machen, die sie einst war. Mir gefällt die Idee jedenfalls schon einmal sehr gut, Hoffnung zurück nach Star City zu bringen, wie es Oliver so schön ausdrückt. Ich hoffe allerdings, dass der Wahlkampf die anderen Storylines nicht überschattet, man vielmehr eine Balance finden kann, welche die Handlungsstränge auch weiterhin gut verbindet.

"You think I... you think, I..." - "Let's get one thing straight. The only person who is allowed to talk in sentence fragments around here is me."

Frischen Wind bringt auch Felicity in dieser Episode zu Palmer Industries. Zunächst einmal muss sie sich vor dem Vorstand behaupten, was ihr anfangs sehr schwer fällt, hat sie durch ihre längere Abwesenheit keinen ausführlichen Überblick und muss einsehen, dass sie einige wertvolle Arbeitskräfte entlassen muss. Felicity wäre aber nicht Felicity, wenn sie die Sache einfach auf sich beruhen lassen würde und so findet sie schließlich auch eine clevere Lösung. Die Zusammenarbeit mit Curtis Holt, welchen wir in dieser Folge auf charmante Art und Weise kennengelernt haben, gefällt mir bisher sehr gut, scheinen die beiden aus demselben Holz geschnitzt zu sein und sich bereits gut zu verstehen. Auch wenn Felicity bereits mit ihren Hacker-Fähigkeiten bei Team Arrow unersetzlich ist und ständig gebraucht wird, begrüße ich die Tatsache, dass Felicity auch außerhalb des Superhelden-Geschäfts eine Aufgabe bekommt und sich dort gut entfalten darf.

Die Forderung nach einem Nickname empfand ich als sehr amüsant und dachte sogleich an Cisco (aus "The Flash"), der für gewöhnlich immer tolle Codenamen parat hat. Doch auch ich bin der Meinung, dass Felicity ebenfalls einen Decknamen benötigt, da ihr Name des Öfteren vor diversen Bösewichten genannt wird und es schlichtweg zu dem Business dazugehört. Nebenbei bemerkt, hat Diggle bereits einen Namen für sein Alter Ego gefunden?

"Right or wrong, I'm still going to worry. It's right at the top of the big brother job description."

Thea ist bereits mit einem Namen ausgestattet und fühlt sich sichtlich wohl dabei, Bösewichte und Schurken zur Strecke zu bringen, vielleicht sogar ein wenig zu komfortabel. Ihr emotionaler Zustand wurde bereits im Staffelauftakt angedeutet, diese Woche kommen wir aber tatsächlich einmal darauf zu sprechen, indem Oliver Thea zur Seite nimmt und dies sogleich in einem kleinen Kampf ausartet. Die neue Dynamik zwischen Oliver und Thea finde ich sehr spannend und ich habe Oliver in Gedanken sogar applaudiert, dass er Thea (für seine Verhältnisse) relativ rasch die Wahrheit gebeichtet und ehrlich mit ihr gesprochen hat. So kann Thea dann auch vor Oliver zugeben, dass ihr ihre Wiederbelebung durch das Lazarus Pit doch zu schaffen macht, beziehungsweise sie der Vorgang auf eine Art und Weise verändert hat. Genau wegen solcher schönen Geschwistermomente genieße ich die Szenen der beiden jedes Mal und daher habe ich mich auch besonders gefreut, dass Oliver gemeinsam mit Thea zweimal alleine unterwegs war, um den Bösewicht der Woche zu stoppen. Das Geschwister-Duo ist einfach toll und es macht unheimlich Spaß, den beiden beim Kämpfen zuzusehen. Ich rechne es Oliver zudem hoch an, dass er Thea schlichtweg die Wahrheit gesagt hat, nachdem er einsehen musste, dass seine Moralpredigten ihn in dieser Situation nicht weiterhelfen werden. Dabei hat man ganz deutlich sehen können, dass sich Oliver in seiner Abwesenheit doch verändert hat, ruhiger geworden ist, auch loslassen und sogar ab und an einen Witz bringen kann. Weiter so!

"I like a spa as much as anybody but I think we both know whatever is going on with me will not be fixed with a mani/pedi." - "That's why we're not going to the spa. We're going to Nanda Parbat. Thea, whatever is going on with you, the League, they'll know what to do." - "Why are we not telling my brother?" - "Because you're not the only reason for us going to Nanda Parbat."

Olivers ehrlicher Moment bezüglich des Lazarus Pit und dessen Wirkung gegenüber seinen Teamkameraden hat Laurel schließlich zu der Idee bewogen, Saras Leiche auszugraben und gemeinsam mit Thea nach Nanda Parbat zu fahren, um ihre Schwester zurück zum Leben zu erwecken. Auf diese Weise wollen sie zum einen mehr über Theas Zustand herausfinden, was ich persönlich sehr begrüße und mit Spannung verfolge, und zum anderen, wie bereits gesagt, Sara wiederbeleben. Der Anblick ihrer Leiche hat mich doch für einen Moment in Schrecken versetzt und mich stutzen lassen, wie denn eine Wiederbelebung nach so langer Zeit vonstattengehen soll. Thea war zum Zeitpunkt ihrer Wiederbelebung ja noch nicht lange tot beziehungsweise an der Schwelle zum Tod, Sara liegt hingegen bereits einige Zeit unter der Erde, was ihre Leiche auch ganz klar bestätigt. So bin ich sichtlich gespannt darauf, wie man Saras Rückkehr zu den Lebenden erklären wird - die ja durch das Spinoff "Legends of Tomorrow" mit Sicherheit passieren wird - und hoffe, dass diese Erklärung nachvollziehbar ist, denn zum jetzigen Zeitpunkt habe ich selbst keinen blassen Schimmer, wie man das denn anstellen möchte.

"I would think you of all people, would understand keeping secrets when it comes to the death of a sibling." - "I do. And because I do, I can tell you carrying a burden like that never ends in any way but bad."

Bevor Laurel jedoch diese gewagte Idee bezüglich Sara in Bewegung setzt, ist sie, zu meiner Überraschung, diejenige, welche Diggle auf sein Verhalten und seine Nachdenklichkeit anspricht. Hier wurde mir, wie auch in der letzten Folge, erneut klar, dass wir bedauerlicherweise sehr wenig bis gar nichts von der Dynamik im Team und den Beziehungen zwischen Diggle, Laurel und Thea während Olivers (und Felicitys Teilzeit-) Abwesenheit mitbekommen durften. Wie es also scheint, haben Diggle und Laurel ein zumindest so enges Verhältnis aufgebaut, dass Laurel merkt, dass Diggle seit der Rückkehr von Oliver beziehungsweise der Erwähnung von H.I.V.E. nachdenklich ist. Pluspunkte also für Laurel und ihre Aufmerksamkeit! Ich finde es schön zu sehen, dass sich Diggle zumindest jemandem anvertraut und hoffe, dass die anderen Teammitglieder ebenso bald in diese Geschichte eingeweiht werden. Da Laurel in Zukunft sicherlich genug mit ihrer Schwester und deren Wiederbelebung zu tun haben wird, würde ich es begrüßen, wenn sich Diggle zumindest Felicity offenbart, wenn man den Vertrauensbruch zwischen Diggle und Oliver weiterführen muss, der, wenn es nach mir geht, auch ein baldiges Ende haben kann.

Zusätzliche Gedanken:

  • Die Verbindung beziehungsweise geheime Partner- oder Erpresserschaft zwischen Captain Lance und Damien Darhk lässt mich immer noch nicht in Ruhe. Was hat Darhk gegen Lance wohl in der Hand (außer der Drohung, er könne Laurel etwas tun), das Lance dazu bewegt, bei Darhks Spiel mitzuspielen, wenn er bereits erkannt hat, dass er sich hier selbst in Gefahr begibt?
  • Die Flashbacks waren, wie bereits im Staffelauftakt, auch in dieser Episode leider nur störend, wurden Szenen, in denen Oliver von anderen Figuren etwas gefragt wurde, genau im Moment einer möglichen Antwort unterbrochen. Meiner Meinung nach könnte man diese Flashback-Sequenzen fürs Erste einmal streichen und sich lieber auf die Handlungsstränge in der Gegenwart konzentrieren, vor allem, weil es nun zum einen eine Fülle davon gibt und zum anderen, weil Antworten aus der Gegenwart zum jetzigen Zeitpunkt einfach spannender und interessanter sind. Also bitte weniger Vergangenheits-Oliver und dafür mehr Gegenwarts-Oliver!
  • Die Verkündigung von Jessica Danforth für das Amt der Bürgermeisterin zu kandidieren, war so schnell wieder vorbei, wie sie selbst aufgetaucht ist. Jetzt, da sich Oliver selbst für die Wahl aufstellen lassen möchte, ist es fraglich, ob wir Jessica so rasch noch einmal sehen werden, auch wenn sie in den kurzen Szenen, welche sie hatte, sehr sympathisch wirkte. Schade wäre es allemal, wenn sie schlussendlich die Konkurrentin in den Wahlen für Oliver darstellen würde.
  • Zwar wird Ray durch Felicitys Wirken in seiner Firma diese Woche mehrmals erwähnt, noch haben wir aber keinen blassen Schimmer, wo er sich befindet. Ich hoffe, dass man ihn bald wieder zu Gesicht bekommen und seine Abwesenheit mit einer vernünftigen und klaren Antwort erklärt wird. Man wird doch nicht bis zum Anfang des Spinoffs auf seine Rückkehr warten müssen?

Fazit

Auch #4.02 The Candidate macht mit der Fülle an neuen und interessanten Handlungssträngen rund um die Charaktere Lust auf mehr, sodass man es kaum erwarten kann, was die Zukunft bringen wird. Bis auf die Flashbacks, welche mehr störend als interessant waren, hat man in dieser Folge alles richtig gemacht.

Melanie E. - myFanbase

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