Review: #6.04 Neue beste Freunde
Der Aufstand der Idioten aus den letzten beiden Episoden ist niedergeschlagen und bei NBC respektive TGS kehrt wieder Alltag ein. Jeder geht seiner Arbeit nach und es kommt zu den üblichen kleinen Katastrophen unter den Mitarbeitern. Und hin und wieder stellt jemand auch seine Existenz in Frage.
"But we tracked her down, and she baked you a banana cream pie, see? That's something you didn't have." "So that means there must be other things I don't have. Other reasons to live."
Tracy gerät in eine tiefe Sinnkrise, als er bemerkt, dass Dot Com und Grizz auf seine Geburtstagseinladungen vermerkt hatte, dass er sich keine Geschenke wünscht. Und nach ein wenig Gewissenserforschung fällt ihm tatsächlich auf, dass er mittlerweile alles besitzt, an das er denken kann. Und da Tracy ein Mann der Extreme ist, bedeutet dies für ihn gleichzeitig, dass es nichts mehr gibt, wofür es sich zu leben lohnt. Selbst seine Familie ist ihm in dieser Beziehung kein Trost, da Tracy sich schon immer eher über materielle Dinge definiert hat als über ein intaktes Familienleben.
Schließlich wandert Tracy durch die Stadt und findet sich auf eine Brücke wieder. Noch immer weiß er nicht, wie es weiter gehen soll, doch just im richtigen Moment, bevor Tracy tatsächlich etwas unüberlegtes tun kann, findet Dotcom dann doch noch etwas, das Tracy noch nicht besitzt – einen Kuchen seiner Lieblingskonditorin aus seiner Kindheit. Dass es ihm bei dem ganzen deprimierten Getue in Wirklichkeit darum geht, dass er wütend auf Grizz und Dotcom ist, weil die beiden ihm seine Geschenke wegnehmen wollten – wenn auch unabsichtlich – spielt da eine untergeordnete Rolle.
Die ganze Geschichte um Tracys Sinnkrise ist also viel Lärm um nichts und bildet den Tiefpunkt dieser Episode.
"I need someone who has so little going on in their life, she lets me get all the attention." "And I need someone in my life who doesn't listen
to a word I say."
Auch zwischen Liz und Jenna kommt es zu einer handfesten Krise, da Liz es satt hat, dass Jenna ständig nur im Mittelpunkt stehen will und sich keinen Deut darum zu scheren scheint, wie es Liz dabei geht. Als Jenna dann ohne zu zögern Liz auch noch in einen Farbattentat von P.E.T.A laufen lässt und sich köstlich amüsiert, dass sie diesem entgehen konnte, ist für Liz eine Grenze erreicht. Sie kündigt Jenna die Freundschaft.
Die Versuche der beiden Frauen, jemand anderes zu finden, sind schon faszinierend. Jede versucht natürlich jemanden zu finden, der mehr ist, wie sie selbst. Jenna hat damit keine Probleme, stehen doch etliche Möchtegern-Starlets in ihrem Telefonbuch. Und auch Liz findet bald jemanden, der genauso sarkastisch ist wie sie selbst und ihr in Sachen Beschwerden über Gott und die Welt in nichts nachsteht. Natürlich kommt es, wie es kommen muss und beide erkennen, dass sie mit Leuten, die sind wie sie selbst, nicht zurecht kommen. Sie brauchen einander, um nicht durchzudrehen.
Die ganze Sache um die beiden Freundinnen, die erkennen müssen, dass sie einander mehr brauchen, als sie sich zugestanden haben, ist nicht nur vorhersehbar, sonder zudem auch noch unglaublich klischeehaft.
"I can replace just about everything you do, but no machine could ever
be the human wastebasket that I dump my stupid mistakes into."
An anderer Stelle will Jack bei seinem neuen Chef mal wieder Eindruck schinden und beschließt, etwas zu tun, was ihm in seinen Augen eine Pluspunkt einbringen könnte – er beginnt, Geld zu sparen und streicht das Pagen-Programm und damit nicht zuletzt auch Kenneths Stelle. Nun wird sich manch einer sicher fragen ob es denn wirklich sein muss, dass schon wieder Kenneths Job auf dem Prüfstand steht, wo er doch vor einiger Zeit schon in ein ähnlichen Problem geraten ist.
Kenneth versucht, um seinen Job zu kämpfen und will Jack klar machen, dass man ihn und sein Wissen über die Geschichte von NBC nicht einfach durch einen Automaten ersetzen lassen kann. Doch Jack ist ist fest entschlossen, die nutzlosen "Lust-Sklaven", wie Jack die Pagen scherzhaft nennt, loszuwerden. Hank Hooper ist dieser Zug herzlich egal, denn er ist enttäuscht, dass Jack anscheinend das einjährige Jubiläum ihrer neuen Kooperation vergessen hat.
Es ist schon schwierig, wenn es keinen Sündenbock mehr gibt, was Jack nun am eigenen Leib erfahren muss, denn in Hank Hoopers Gunst sinkt Jack in dem Moment, als er gestehen muss, dass er einen Fehler gemacht hat, den er sonst immer auf Kenneth geschoben hätte. Und da ihn dieser Fehler den ganzen Tag verfolgt und sich jeder über ihn lustig macht, beschließt er, Kenneth seinen Job wieder zurück zu geben und umarmt ihn inbrünstig. Eine großartige Szene zwischen Jack und Kenneth.
Fazit
Besser als die letzte Episode und vor allem durch die Rückkehr von Hank Hooper ist #6.04 The Ballad of Kenneth Parcell eine richtig unterhaltsame halbe Stunde Fernsehgeschichte geworden. Dass nicht alles perfekt ist und der Putz an allen Ecken und Ende ein wenig bröckelt, trübt die Stimmung nicht wirklich.
Melanie Wolff - myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: The Ballad of Kenneth ParcellErstausstrahlung (US): 26.01.2012
Erstausstrahlung (DE): 17.09.2013
Regie: Jeff Richmond
Drehbuch: Matt Hubbard
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