There's Darkness In You - Review Staffel 2

"May his Holy Light shine upon you."
Tja, was soll man dazu sagen. Es war ja von Anfang an nur eine Frage der Zeit, wann und in welchem Ausmaß sich wohl die Kirche in die ganze Vampir-Sache einmischen würde. Die Antwort auf diese Frage lieferte uns die Fellowship of the Sun, die sich natürlich Jason Stackhouse (wen auch sonst?) aussucht, um sich von ihm im bevorstehenden Krieg gegen die Vampire unterstützen zu lassen.
Obwohl Reverend Steve Newlin und seine Frau Sarah als Anführer der Vampirhasser selbstredend eher unsympathische Rollen einnehmen, muss ich doch sagen, dass ich ihnen gegenüber – trotz allem – keine wirklich Abneigung entwickelt habe. Natürlich gingen sie mir mit ihrem ständigen Geschwafel vom "holy light" und dem "ring of honesty" irgendwann ziemlich auf den Wecker und auch die angebliche Entführung Godrics machte dies nicht besser, doch trotzdem hielt mein Hass sich in Grenzen. Wahrscheinlich lag das aber nur daran, dass Sarahs Interesse an Jason recht schnell deutlich und ihr Wunsch, Steve zu verlassen, von Folge zu Folge größer wurde. Alles in allem war ich allerdings doch sehr froh als sich die Sache mit der Fellowship of the Sun endlich erledigt hatte. Dass die Vereinigung der Vampirhasser überhaupt eine Chance gegen die Gesellschaft der Vampire hat, hatte ich jedoch nie geglaubt. Vielleicht war auch dies der Grund, warum ich die Newlins nie als wirkliche Gefahr angesehen habe. Die meiste Zeit fand ich die beiden – vor allem aber Sarah – eher niedlich, wenn sie sich mit ihrem "unschuldigen" Püppchen-Aussehen präsentierte und den Zusammenhalt der Krieger stärkte.
Nach dieser weiteren Katastrophe in Jasons Lebenslauf darf man gespannt sein, was nach der Drogenabhängigkeit und der fanatischen Mitgliedschaft der Newlin-Sekte in Staffel drei auf ihn wartet. Gerade nach seinem äußerst emotionalen Moment mit Sookie im Hotel kann man eigentlich nur hoffen, dass so langsam mal bessere Zeiten für Jason anbrechen. Wirft man jedoch einen Blick auf das Staffelfinale und Jasons Mord an Eggs, könnte man befürchten, dass auch die nächste Staffel nicht gerade Rosiges für Jason Stackhouse bereit hält.
Bug-Eyed Freaks
Lange genug habe ich mich jetzt davor gedrückt meine Meinung zur Haupt-Story der zweiten Staffel zu äußern. Am liebsten würde ich diesen Teil komplett weglassen, da ich die ganze Geschichte um die Mänade Maryann einfach nur katastrophal finde. Anfangs sah das Ganze ja noch echt spannend aus: eine mysteriöse Frau, die sich nach und nach in die Gesellschaft Bon Temps' einschleicht und auf einmal die wildesten Partys feiert. So weit gar nicht mal so schlecht. Merkwürdig war es von Anfang an, noch merkwürdiger wurde es dann mit den veränderten Augen ihrer "Opfer". Die Parties wurden immer ausgelassener, die Blackouts immer extremer und die Gerichte immer kurioser. Ich war wirklich sehr gespannt darauf, wie man das alles vereinen und vor allem auch aufklären will. Vor allem die Tatsache, dass Sam Bescheid zu wissen schien, fand ich sehr interessant. Aber wie er ja nun einmal so ist, macht Sam ein riesiges Geheimnis aus seiner Vergangenheit mit Maryann und scheint es nicht für nötig zu halten mal eine konkrete Warnung auszusprechen.
Was wussten wir also alles? Maryann feiert wilde Partys, hat die Bon Tempser komplett unter ihrer Kontrolle, schnackt die ganze Zeit von irgendeinem "Gott, der kommt", hat eine scheinbar bewegende Vergangenheit mit Sam Merlotte – ach ja, und nicht ganz menschlich ist sie scheinbar auch noch. Das Staffelfinale rückt immer näher, die Kuriositäten werden immer kurioser und man fragt sich letztendlich: wie soll all das in nur einer einzigen finalen Folge aufgeklärt werden? Die äußerst geniale Antwort auf diese Frage ließ mich beinahe vom Glauben abfallen: Maryann ist eine so genannte Mänade, die unsterblich ist, weil sie das nun einmal so will und einen wirklichen Grund hat ihre ganze Tyrannei eigentlich nicht – sie will ihren Gott rufen, um dann doch zu sterben, was sie ja aber eigentlich gar nicht wollte, denn sonst wäre sie von Anfang an gar nicht unsterblich gewesen. Alles klar so weit? Nein, nicht wirklich! Was bitte soll denn das für eine Aufklärung sein? Elf Folgen lang wird man auf die Folter gespannt, das scheinbare Geheimnis um Maryann wird immer komplexer und am Ende wird uns eine solch banale Auflösung vorgesetzt? Ich frage mich, ob das von Anfang der Plan der Serienmacher war oder aber ob sie vielleicht in ihrem eigenen Chaos untergegangen sind. Ich könnte es mir gut vorstellen, dass man einfach mal Folge für Folge noch ein bisschen Mysterium hinzudichtete und letztendlich so mysteriös verwirrt war, dass kein sinnvoller Ausweg mehr blieb.
Nun denn, bevor ich jetzt Seite für Seite weiter darüber mecker, wie furchtbar ich doch das Staffelfinale und die Geschichte um die Mänade fand, gehe ich jetzt lieber noch kurz auf den ein oder anderen interessanten Aspekt dieser Geschichte ein: Lange Zeit habe ich gedacht, dass Andy Bellefleur vielleicht – ähnnlich wie Sam und Sookie – irgendetwas Übernatürliches an sich hat, da er dem Bann von Maryann wirklich lange widerstehen konnte – selbst wenn er sich inmitten der "bug-eyed freaks" befand, schien er lange Zeit immun gegen den Zauber der Mänade zu sein. Gegen Ende der Staffel wurde meine Theorie jedoch zunichte gemacht, da plötzlich auch Andy (und Jason) unter Maryanns Zauber standen. Bleibt mir nur die Frage: warum erst so spät? Warum hat sie Andy nicht schon früher zu ihren spaßigen Orgien eingeladen?
Ein weiterer interessanter Aspekt, der mit dem Auftauchen der Mänade in Bon Temps einherging war die Einführung der Königin von Louisiana, die ich jetzt einfach mal als "recht interessant" bezeichnen möchte. Nachdem was wir bisher an Vampiren kennen gelernt haben, war ich eigentlich ziemlich gespannt auf die Einführung einer Vampirkönigin. Dass es sich hierbei eher um einen 0815-Vampir handelt, war zwar enttäuschend, aber naja...man kann drüber hinwegsehen.
Oh achja, und bevor ich es völlig unkommentiert lasse: Maryann schleppt zu allem Überfluss noch eine Gestaltwandlerin nach Bon Temps. Daphne, neue Kellnerin im Merlotte's und – uiii, Überraschung, Überraschung – neues Tête-à-Tête für Sam, hat, ebenso wie Maryann selbst, einen recht spannenden Anfang und ein witzloses Ende. Meine Vermutung: man brauchte sie einfach als Mittel zum Zweck (love-interest für Sam, Mordopfer für Eggs/Maryann, Pepp durch einen Artverwandten für Sam etc.).
Fazit
An sich eine gute und unterhaltsame Staffel, die im Grunde an das Niveau der ersten Staffel anknüpfen kann, wenn man die gesamte Storyline um Maryann (und vor allem das Finale) außen vor lässt. Die Nebenhandlungen waren um einiges stärker und fesselnder als die katastrophale Geschichte um die Mänade in Bon Temps. Da kann die Main-Storyline in der dritten Staffel eigentlich nur besser werden...
Jenny B. - myFanbase
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25.11.2025 19:51 von chili.vanilli
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