Picket Fences - Review

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"Picket Fences – Tatort Gartenzaun" war eine meiner ersten Lieblingsserien überhaupt. Zumindest gilt dies für die ersten drei Staffeln der Serie, die ich wirklich großartig fand und immer noch finde. Dagegen stellt die vierte und gleichzeitig letzte Staffel leider eine große Enttäuschung dar. Ich kenne keine andere Serie, in der die letzte Staffel gegenüber den übrigen Staffeln so abfällt, wie dies bei "Picket Fences" der Fall ist.

Doch kommen wir zunächst zu den ersten drei Staffeln. Diese überzeugen durch eine nahezu perfekte Mischung aus Drama, Comedy, Crime und Arztserie. Es werden spannende und ungewöhnliche Kriminalfälle gezeigt, wobei nicht nur die Aufklärung der Verbrechen, sondern auch die anschließenden, oft kuriosen Gerichtsverhandlungen im Mittelpunkt stehen. Gleichzeitig dreht sich die Serie immer wieder um medizinische Fälle und um das turbulente Gefühlsleben der Charaktere.

Die Storys der ersten drei Staffeln sind zuweilen sehr skurril und bizarr, werden aber nie wirklich unglaubwürdig. Vielmehr zeigt die Serie, dass sich auch hinter einer schönen und sauberen Fassade tiefe Abgründe verbergen können. Ein weiterer Pluspunkt der Serie ist, dass sie sich oft mit kontroversen Themen auseinandersetzt, wobei vor allem den jungen Charakteren viel Spielraum gegeben wird, sich mit schwierigen Themen zu befassen. Vor allem religiöse Motive werden in dieser Serie auf großartige Weise behandelt. In dieser Hinsicht lässt sich "Picket Fences" definitiv als unerreicht bezeichnen, denn ich kenne bislang keine andere Serie, die sich so geschickt, humorvoll und kontrovers mit dem Judentum, dem Katholizismus und dem Protestantismus auseinandersetzt.

Dazu gibt es einige wirklich brillante Running Gags, wie die Tatsache, dass die Bürgermeister des Ortes ständig auf ungewöhnliche Weise ums Leben kommen.

Die Serie ist in den ersten drei Staffeln einfach rundherum unterhaltsam, originell und interessant. Dies gilt für die vierte Staffel, wie bereits angedeutet, leider überhaupt nicht. Serienmacher David E. Kelley zog sich nach der dritten Staffel von "Picket Fences" zurück, um sich seiner neuen Serie "Chicago Hope" zu widmen. Somit überließ er seinen Mitarbeitern den gesamten kreativen Prozess bei "Picket Fences", doch die neuen Verantwortlichen konnten dem Geist der Serie nie gerecht werden.

Die vierte Staffel rutscht zeitweise auf Seifenoper-Niveau ab und lässt jede Originalität vermissen. Statt mit skurrilen Kriminalfällen und turbulenten Dramen wartet die vierte Staffel mit belanglosen Storys wie Tattoos, die hinterher bereut werden, und Streitigkeiten wegen neuer Polizeiuniformen auf. Obwohl der Cast der vierten Staffel fast noch derselbe wie in den Staffeln zuvor ist, kann man die Serie kaum wieder erkennen.

Fazit

"Picket Fences" ist eine bemerkenswerte Serie, die sich leider nach drei großartigen Staffeln mit einer schlechten vierten Staffel selbst zerstört hat.

Maret Hosemann - myFanbase

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