Mixed-ish - Review des Piloten

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Ich bin bekennender Fan von "Black-ish" und lasse keine Gelegenheit aus, um für diese hochintelligente Comedyserie Werbung zu machen. Für ein etwas jüngeres Publikum wurde "Grown-ish", beheimatet bei Freeform, entwickelt, das dieselbe Grundprämisse hat, die aktuellen Gesellschaftsthemen für junge Heranwachsende aufzuarbeiten. Mit dem neusten Spin-Off "Mixed-ish" hat man nun auch die Möglichkeit, sich wichtigen Themen der 1980er zu widmen, denn es geht um Bows (Tracee Ellis Ross) Kindheit, die von einem Leben in der Kommune und der Erkenntnis geprägt ist, dass Mischlingskinder für ihr Jahrzehnt höchst selten sind. Kann "Mixed-ish" nun qualitativ mit seinen Vorgängern Schritt halten?

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Der Pilot wird sehr geschickt begonnen, da zunächst der Eindruck entsteht, mitten in einer Episode von "Black-ish" zu stecken, da Andre Johnson (Anthony Anderson) seine Kinder in einen Film der 80er einführen will. Als er spöttische Kommentare erhält, sucht er Unterstützung bei Bow, die diesen Film aber nie gesehen hat, weil sie fernab der damaligen Popkultur aufgewachsen ist. Dies wird als Aufhänger genommen, weswegen sie dem Publikum schließlich aus ihrer Kindheit erzählt. Der Übergang geschieht somit wahrlich fließend und wird die Zielgruppe möglicherweise binden. Auch Ross als Erzählstimme zu haben ist ein wahrer Coup, da sie die preisgekrönte Sympathieträgerin ist, die mit ihrer warmen Stimme wunderbar durch das Geschehen führt.

Als "Black-ish"-Fan habe ich nun mehrere Jahre Andeutungen über Bows früheres Leben mitverfolgt und auch ihre Familie kennengelernt. Von daher hat sich der Pilot für mich sehr familiär angefühlt, auch wenn die beiden jüngeren Geschwister, die Mutter und Bow natürlich selbst nun durch jüngere Schauspieler dargestellt werden. Aber es ist viel durchgeblitzt, von dem man schon wusste, auch die Charakterzüge der jüngeren Geschwister, so dass es sich nicht wirklich wie eine neue Serie anfühlte, sondern wie die Ergänzung, die längst überfällig war. Dennoch ist der Pilot auch sehr allgemein erzählt, so dass auch Serienneulinge sich zurechtfinden sollten.

Der Auftakt befasst sich mit dem Übergang vom Leben in der Kommune zum realen Leben, der für alle Familienmitglieder sehr unterschiedlich verläuft. Während die jüngeren Geschwister Johan (Ethan William Childress) und Santamonica (Mykal-Michelle Harris) keinesfalls das Leben als Außenseiter akzeptieren wollen und auch Mutter Alicia (Tika Sumpter, "Gossip Girl") erkennt, dass sie ins Arbeitsleben zurückkehren muss, um ihrer Familie die Grundsicherung zu gewährleisten, tun sich Bow (Arica Himmel) selbst und ihr Vater Paul (Mark-Paul Gosselaar, "The Passage") da deutlich schwerer, da sie die Sicherheit der Kommune noch nicht loslassen können. In dieser Problematik wird schon einiges an Themen aufgezeigt, die diese Serie wohl länger begleiten werden.

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Überraschenderweise ist der Pilot in Bezug auf die Komik noch sehr ausbaufähig. Hier setzt man bisher vor allem auf die Jungschauspieler Childress und Harris, die ihren sehr kantigen Figuren auch definitiv etwas Geniales mitgeben, aber insgesamt ist das doch etwas wenig. Pauls Vater Harrison (Gary Cole, "Chicago Fire") soll durch seine versnobte Art und Weise auch für Lacher sorgen, aber ich habe schon bei "Fam" festgestellt, dass Cole für mich als Comedydarsteller nicht wirklich funktioniert. Er wirkt immer sehr stereotyp, übertrieben und eher perfekt für Sitcoms, die auf die einfacheren Jokes setzen. Bei "Mixed-ish" wirkt er für mich eher fehlplatziert, aber vielleicht muss sich das auch erst einspielen. Ansonsten wirkt die Atmosphäre im Piloten oft etwas ernster, da auf emotionale Gespräche gesetzt wird. Das finde ich grundsätzlich gut, aber die Waage mit der Comedy muss sich schon halten. Top ist in jedem Fall der Soundtrack, der den Geschichten die perfekte Untermalung bietet.

Fazit

"Mixed-ish" ist die lange ersehnte Ergänzung zu "Black-ish" und zu seinem ersten Spin-Off "Grown-ish", da man sich durch das 80er-Jahre-Setting noch einmal neue Handlungen ermöglicht. Der Cast ist bis auf Gary Cole gut besetzt und macht Lust auf mehr. Für die Zukunft müssen sich Emotionalität und Comedy aber noch besser die Hand geben, denn es ist in erster Linie nun mal eine Comedyserie und der Humor wirkt zu sehr forciert.

Lena Donth - myFanbase

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