Die besten Beziehungen 2008/2009
Platz 6: Lorraine & Matt (Friday Night Lights)

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Matt wächst bei seiner Großmutter Lorraine auf, weil seine Eltern sich getrennt haben, als er noch ein Kind war. Seine Mutter ist verschwunden und auch sein Vater flüchtet vor der elterlichen Verantwortung, indem er sich als Soldat im Irak stationieren lässt. Aufgrund von Lorraines fortschreitender Alzheimer-Erkrankung kehrt sich ihr Verhältnis um und schnell kommt es dazu, dass Matt sich um seine Großmutter kümmern muss anstatt umgekehrt.

"You are such a good boy!" – "That’s because I was raised by you."

"Friday Night Lights" konnte in der dritten Staffel mit einigen Beziehungen aufwarten, die sich aufgrund ihrer Authentizität und Originalität einen Platz in dieser Liste verdient hätten. Das machte die Entscheidung, welche davon nun gewürdigt werden soll, alles andere als leicht, aber letztendlich waren Matt Saracen und seine Großmutter Lorraine durch die unglaublich intensive Entwicklung ihrer Beziehung in der dritten Staffel die logische Wahl. Lorraines Krankheit wird zwar schon seit Anfang der Serie thematisiert, doch während es bislang immer nur heftige, aber vereinzelte Schübe waren, verschlimmert sich ihr Krankheitsverlauf in der dritten Staffel dramatisch. Sie weigert sich, die Medikamente für ihren Blutdruck einzunehmen und riskiert damit, einen Schlaganfall zu bekommen. Als Matt davon erfährt, will er den Arzt überreden, ihm die Medikamente anzuvertrauen, damit er sie unauffällig in Lorraines Essen mischen kann. Doch die einzig legale Möglichkeit dazu, ist eine Vormundschaft Matts für Lorraine und dafür muss Matt sich volljährig erklären lassen.

Genau an dieser Stelle wird die Beziehung für mich zu etwas Außergewöhnlichem, weil Matt absolut alles tut, um seiner Großmutter helfen zu können. Er fährt mitten in der Nacht zu seiner Mutter Shelby, die ihn vor zehn Jahren verlassen hat und mit der er nichts zu tun haben will, um die Unterschrift zu bekommen, die ihn volljährig und zu Lorraines Vormund macht. Obwohl er von der Situation und der Verantwortung völlig überfordert ist, gibt es für ihn nicht den leisesten Zweifel daran, dass er sich um seine Großmutter kümmert, wie sie sich jahrelang um ihn gekümmert hat. Eine besondere Brisanz erhält ihre Beziehung durch die Ankunft von Shelby in Dillon, die nach Matts plötzlichem Auftauchen und der Information, dass er sich alleine um Lorraine kümmern muss, beschließt, den Kontakt zu ihrem Sohn wieder herzustellen und ihm gleichzeitig zu helfen.

Bei den unvermeidlichen Reibereien zwischen Lorraine und ihrer ungeliebten Schwiegertochter gerät Matt immer zwischen die Fronten, doch obwohl der Umgang mit Lorraine immer schwieriger und unberechenbarer wird, steht er immer hinter ihr. In ein Dilemma gerät er erst, als Shelby ihn dazu ermutigt, auf ein College in Chicago zu gehen, was allerdings nur funktioniert, wenn Lorraine in ein Altenheim zieht. Obwohl Lorraine das auf keinen Fall will, erkennt sie, wie viel Matt seine Kunst bedeutet und ihm zuliebe willigt sie ein, aus ihrem Haus auszuziehen. Der Moment, als Matt sie ins Altenheim bringt, ist wahnsinnig emotional, weil beide sich innerlich gegen den Abschied und die Trennung sträuben, es aber dem anderen zuliebe nicht zeigen wollen. Doch ihre Verbundenheit miteinander ist so groß, dass Matt letztendlich spontan beschließt, nicht nach Chicago zu ziehen und Lorraine wieder nach Hause holt.

Dadurch kommt es hoffentlich auch in der nächsten Staffel zu großartigen, emotionalen und intensiven Szenen dieser zwei Figuren, deren Dankbarkeit und Opferbereitschaft füreinander grenzenlos zu sein scheint und die durch sämtliche Widrigkeiten nur noch stärker zusammengeschweißt werden.

Lena Stadelmann - myFanbase

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