Die besten Staffeln 2013/2014
Teen Wolf, Staffel 3

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Angesichts des Serientitels und der Tatsache, dass "Teen Wolf" ausgerechnet auf MTV läuft, kann man gewisse Vorbehalte von Serienfans verstehen, die trotz der überschwänglichen Begeisterung der "Teen Wolf"-Liebhaber eher skeptisch sind, ob es sich wirklich lohnt, die Serie anzuschauen. Aber spätestens mit der dritten Staffel sollten sich diese Vorurteile komplett zerschlagen, denn aus der anfänglichen Guilty-Pleasure-Serie ist zweifellos eine der besten Serien der letzten Season geworden.

Foto: Teen Wolf - Copyright: MTV/Matthew Welch
Teen Wolf
© MTV/Matthew Welch

Ja, es stimmt, in den ersten beiden Staffeln nahmen die typischen High-School-Szenen und die Romanze zwischen Scott und Allison viel Platz ein. Aber schon zu diesem Zeitpunkt überraschte "Teen Wolf" mit einem großartigen, humorvollen Timing und einem überzeugenden Erzählaufbau, der die kurzen Staffeln zu einer spannenden, runden Angelegenheit machte. Vor der dritten Staffel waren deshalb durchaus Bedenken vorhanden, wie es sich auf den kompakten, durchdachten Handlungsbogen auswirken würde, wenn Jeff Davis nun eine volle Staffel mit 22 Folgen zu füllen hat. Doch wie es "Teen Wolf" so an sich hat, blieb bereits in den ersten Folgen überhaupt kein Raum für Zweifel, weil man direkt in ein neues Mysterium gezogen wurde, dass einen sofort in den Bann zog.

Foto: Dylan O'Brien, Teen Wolf - Copyright: MTV
Dylan O'Brien, Teen Wolf
© MTV

Alle Stärken der vorherigen Staffeln traten wieder hervor, doch dazu kam ein neues Element: eine ernstere, düstere, unglaublich fesselnde Atmosphäre. Die Naivität der Protagonisten, vor allem von Scott und Stiles, wich immer mehr einer integeren Charakterstärke, die keinesfalls aus dem Nichts kam, sondern über die komplette Laufzeit der Serie konsequent aufgebaut wurde. Schnell wurde klar, wieso diese Charakterentwicklung gerade jetzt im Fokus stand, denn die dritte Staffel konfrontierte alle Charaktere mit ihren tiefsten Ängsten und Problemen. Und sie realisierten, dass der einzige Weg, diese zu bewältigen, in einem geschlossenen Auftreten als Team bzw. als Scotts Rudel lag. Das war der große, umspannende Handlungsbogen in dieser gesamten dritten Staffel: Die eigene Identität zu finden und aus gewitzten, furchtlosen, mutigen, aber unorganisierten Teenagern eine Einheit zu formen.

Foto: Crystal Reed, Teen Wolf - Copyright: MTV
Crystal Reed, Teen Wolf
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Wunderbarer Weise wurden dieser Einheit aber nicht die einzelnen Beziehungen untergeordnet, sondern wie kaum zuvor bekam jedes Pairing ausreichend Gelegenheit, sich zu beweisen – egal ob freundschaftlich, romantisch oder auf dem feinen, amüsanten, liebenswerten Grat dazwischen. Und nicht zu vergessen: die wieder einmal so unglaublich wichtigen und herzerwärmenden Eltern-Kind-Beziehungen, die in dieser Staffel durch das Opfer von Scott, Stiles und Allison eine Schlüsselstelle für die erzählerische Genialität der dritten Staffel darstellte. Die Verknüpfung von 3A und 3B durch den Nemeton, das Opfer, die "angelehnte Tür" und den Nogitsune war – als sie nach einigen Wochen des Rätselns und Theorienspinnens offenbart wurde – komplett rund und stimmig und ließ keinen Zweifel daran, dass Jeff Davis auch über die Länge einer vollen Staffel in der Lage ist, eine großartige Geschichte zu erzählen.

Die dritte Staffel von "Teen Wolf" vereinte die spannenden Mysterien von Druiden und aus dem fernen Osten mit dem üblichen Charme, aber einer neuen, attraktiven Ernsthaftigkeit, deren düstere Konsequenz nicht zuletzt durch Allisons Tod markiert wurde; einen Cast, der besonders in Person von Dylan O'Brien über sich hinauswuchs und jede charakterliche Nuance, die das Drehbuch ihnen vorgab, sichtlich begeistert und authentisch umsetze; und vor allem unglaublich viel Spaß und hervorragende Unterhaltung. Ganz ehrlich – wer diese Serie freiwillig verpasst, ist selbst schuld!

Lena Stadelmann - myFanbase

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