Die besten Staffeln 2013/2014
Scandal, Staffel 3

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Es ist das dritte Jahr für Shonda Rhimes' Politdrama "Scandal" und ich muss sagen, dass man in dieser Staffel den Nagel wirklich auf den Kopf getroffen hat. Denn von Beginn an kochen die Emotionen über und hinter jeder Ecke scheint sich ein Geheimnis zu verbergen, das vielleicht der letzte Puzzlestein ist, durch den man dann erkennt, wer zu den Bösen und wer zu den Guten gehört.

Trust your guts.

Foto: Scandal - Copyright: ABC/Craig Sjodin
Scandal
© ABC/Craig Sjodin

In diesem Jahr tauchen wir tiefer als je zuvor in die Vergangenheit von Olivia Pope (Kerry Washington) ein und sofort erkennt man, dass sich so auch die Erzählweise der Geschichte ändert. Alles wirkt viel düsterer und jeder scheint seinen eigenen Plan zu verfolgen, der haufenweise Rätsel mit sich bringt. Es ist nichts in Stein gemeißelt und man kann sich nie darauf verlassen, ob man die Charaktere richtig einschätzt oder ob sie dann doch eine gigantische Kehrtwende hinlegen und sich als völlig durchtrieben entpuppen. So ist es in dieser Staffel wahnsinnig spannend, zu sehen, wie sich die Figuren Jake Ballard (Scott Foley) und Eli Pope (Joe Morton) entwickeln und Olivia und den Präsidenten (Tony Goldwyn) dadurch über immer höher werdende Hürden springen müssen.

Anders als zu Beginn der Serie beschäftigt man sich nun nicht in jeder Episode mit einem neuen Klienten, der ein schmutziges Geheimnis zu verstecken hat, sondern es geht um die Vergangenheit der Hauptcharaktere und wie sich deren zurückliegende Heimlichkeiten auf das hier und jetzt auswirken. Genau das ist es, was die Geschichte umso faszinierender macht. Denn nach und nach legt man aus winzigen Mosaiksteinen ein Bild zusammen, das plötzlich alle Figuren mit einander verbindet und zum Schluss ist man mehr als sprachlos über den Ausgang der Handlung.

Ebenso scheuen sich Shonda Rhimes und ihre Autoren nicht, den Cast durch unerwartete Mittel zu verkleinern, wenn die Geschichte einer Person zu Ende erzählt ist. Auch schon in den vorherigen Jahren wurde geliebte Figuren dadurch zu Mördern und auch in diesem Jahr kann man sich darauf verlassen, dass jeder eine verborgene dunkle Seite hat, die genau dann zum Vorschein kommt, wenn man es am wenigsten erwartet.

Besonders lobenswert ist, dass die Liebesgeschichte zwischen Olivia und Fitz, die von Beginn am zum Scheitern verurteilt scheint, auch in dieser Staffel weitererzählt wird, aber nie langatmig wird. Obwohl die beiden schon so oft vor unüberwindbare Schwierigkeiten gestellt wurden, wird es nicht langweilig, dabei zuzusehen, wie sie sich zusammenraufen und dann doch wieder von einander entfernen. Denn durch jede Bombe, die Shonda Rhimes platzen lässt, wird das Leben der Charaktere auf authentische Weise beeinflusst und die Figuren schlagen neue Wege ein, die die Beziehungen zu einander immer wieder eine Ecke komplizierter machen.

Das anspruchsvolle Drama hat sich bei ABC zu einer sehr erfolgreichen Serie gemausert, die viele Überraschungen bietet, Gefühle zeigen kann und einem gleichzeitig das Gefühl gibt, dass selbst die liebgewonnenen Hauptfiguren Wölfe im Schafspelz sind, die sich jeden Moment zu erkennen geben können. Ich hoffe sehr, dass dieser gelungene Mix sich auch in der viertel Staffel widerspiegeln wird.

Marie Florschütz - myFanbase

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