Familiäre Verbindungen in TV-Serien - Lenas Nennungen

Wie oft hört man es, dass an gut laufenden Sets unter womöglich zuvor völlig fremden Schauspieler*innen eine richtige Bindung entsteht, sodass es sich wie eine eigene kleine Familie anfühlt? Sehr oft. Aber es gibt auch Produktionen, an denen tatsächlich Familienmitglieder zusammen beteiligt sind. Das ist immer wieder besonders, auch weil es trotz zahlreicher Diskussionen um Nepo-Kinder dennoch die Seltenheit ist. Aber merkt man wirklich den Unterschied im Schauspiel oder was fällt sonst noch so auf?
Lenas Nennungen
Dominic und Senan West in "The Crown"

© 2021 Netflix Inc.; Ersteller: Keith Bernstein
Dominic West ist der letzte Schauspieler, den wir als Prinz Charles (inzwischen zu King Charles III. gekrönt) in "The Crown" erlebt haben. Die Netflix-Produktion hat uns über die Jahre immer wieder mit sehr verblüffenden Castings überrascht, weil es manchmal wirklich ideal getroffen wurde. Dennoch sind Ähnlichkeiten immer auch subjektiv, wenn ich aber beispielsweise Josh O'Connor als jüngere Version nehme, dann war er für mich eine sehr ideale Verkörperung. Mit dem Casting von West kam dann für mich ein totaler Bruch und ich habe beim Schauen doch große Schwierigkeiten gehabt und mich immer wieder erinnern müssen, dass es Charles ist. Es ist immer besser geworden und vielleicht war es letztlich auch ein Familiencasting, das es dann endlich rund gemacht hat. Wests Sohn Senan wurde nämlich für die Rolle eines jungen William gecastet und es ist nicht zu übersehen, dass es Vater und Sohn sind. Auch wenn es wirklich nur eine kleine Rolle war und in der Phase auch beide Prinzen eindeutig Mamakinder waren, aber es hat für mich Klick gemacht, um diese vier Rollen als Familie zu sehen. West hat sich so von O'Connor lösen können und es ist schon faszinierend, was Ähnlichkeit manchmal auslösen kann. Mal sehen, ob es für Senan West auch später noch eine Karriere im Filmgeschäft geben wird.
Die Serie "The Crown" ansehen:
Andie MacDowell und Margaret Qualley in "Maid"

© 2021 Netflix, Inc.; Ricardo Hubbs/Netflix
Margaret Qualley ist inzwischen kaum noch wegzudenken aus Hollywood und in meinen Augen ist die Netflix-Produktion "Maid" für sie der endgültige Durchbruch gewesen, um sich abseits des Schattens ihrer Schauspielmama Andie MacDowell einen Namen zu machen. Die Miniserie hat es völlig zurecht auf meine Liste der besten Serien 2021 geschafft, weil Qualley die mittellose Alex mitreißend und echt und so verletzlich gespielt hat. Um die Rolle Alex zu verstehen, dann ist auch die Rolle der Mutter Paula sehr wichtig und die wurde von keiner geringeren als MacDowell selbst gespielt. Wir haben eine sehr dysfunktionale Mutter-Tochter-Beziehung präsentiert bekommen und wenn man die beiden Schauspielerinnen mal zusammen in Interviews erlebt hat, dann ist offensichtlich, dass die Realität nicht weiter von der Fiktion entfernt sein könnte. Natürlich ist nicht jede familiäre Beziehung perfekt, aber es ist offensichtlich, dass MacDowell der größte Fan der Erfolge ihrer Tochter ist. Dementsprechend haben sie wirklich spielen müssen, um verstehen zu können, warum Alex ihr eigenes kleines Mädchen nur im Notfall in Paulas Hände gegeben hat, weil sie psychisch und physisch nicht die Unterstützung war und ist, die sie gebraucht hätte. Es war schon viel hartes Material, was die beiden zusammen stemmen mussten und ich muss gestehen, dass es völlig anders berührt, wenn man weiß, dass MacDowell und Qualley tatsächlich Mutter und Tochter sind. Das trifft mitten rein.
Die Serie "Maid" ansehen:
Katey Sagal und Jackson White in "Tell Me Lies"

© 2024 Disney. All rights reserved.; Disney/Josh Stringer
Eine ähnliche dysfunktionale Beziehung bieten uns auch Katey Sagal und ihr Sohn Jackson White in der ersten Staffel der Hulu-Produktion "Tell Me Lies", die für deutsche Fans bei Disney+ zu streamen ist. Es ist ohnehin öfters so, dass Familienmitglieder das völlige Gegenteil von ihrer eigenen Beziehung spielen, sonst würde vielleicht auch der Reiz fehlen. Aber man würde sich so eine Beziehung auch keinesfalls für das echte Leben wünschen. Whites Stephen ist ohnehin eine Figur, die beispielsweise im Gegensatz zu Alex in "Maid" nur wenig Mitgefühl gewinnt. Er ist der vermeintlich romantische Held, der aber eine toxische Beziehungspersönlichkeit hinter seiner Fassade verbirgt, sowohl den Frauen als auch den Freunden in seinem Leben gegenüber. Ohne ihn würde die Serie keinen Sinn ergeben, aber gleichzeitig ist er oft kaum zu ertragen. Dementsprechend hat 1.05 mit dem familiären Weihnachtsfest dazu gedient, Stephen besser zu erklären. Sagal als seine Mutter Nora ist dabei sehr wichtig, denn wie hatte ich schon gesagt? Dysfunktional hoch zehn. Sagal spielt da auch das, was sie am besten kann, rotzig, aber mit Tiefgang. Ihre Nora will man keinesfalls zur Mutter haben, aber es ist zu merken, dass diese Frau sich ihr Schicksal auch nicht ausgesucht hat. Es war intensiv, Mutter und Sohn so miteinander spielen zu sehen. Es hat meinen Blick auf Stephen auch verändert, aber nicht verbessert. Aber Stephen soll auch streitbar bleiben, aber dank Mutter-Sohn-Dynamik hat er mehr Schichten bekommen.
Die Serie "Tell Me Lies" ansehen:
Lena Donth - myFanbase
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