Falcon Crest - Review

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Es war das Zeitalter der Soaps, in dem auch "Falcon Crest" produziert wurde. Da gab es die Daily-Soaps wie "California Clan" und "Springfield Story", die täglich über den Bildschirm flimmerten und die sogenannten Prime-Time-Soaps wie "Dallas", "Der Denver Clan" und eben "Falcon Crest", die wöchentlich zur besten Sendezeit liefen. Als diese Welle aus Amerika nach Deutschland über schwappte, war ich wohl grad im richtigen Alter, um alles in mich aufzusaugen. Gerade am Sprungbrett zum "Teenager-werden" angekommen, wo die Geschichten um Liebe, Verrat und Intrigen enorm an Reiz gewannen, und als Schüler auch noch mit genügend Zeit, um alles zu schauen. Das mit der Schule stellte mich natürlich bei den Prime-Time Soaps vor ein Problem, weil wie der Name schon sagt, liefen die zur besten Sendezeit und das war leider die, zu der ich schon schlafen musste. Doch die ARD hatte ein Herz für mich, na ja wahrscheinlich haben sie nicht speziell an mich gedacht bei ihrer Programmplanung, aber "Falcon Crest" lief dort im Vorabendprogramm und ich konnte es schauen. Vielen Dank liebe ARD nochmal an dieser Stelle.

Was bleibt zur Serie selber zu sagen? Erst einmal muss man natürlich solche Soaps mögen. Ich denke entweder man hasst sie, oder man liebt sie. Ich, für meinen Teil, habe sie früher geliebt und weiß auch heute noch, fast zwanzig Jahre später, wie mein Lieblingspärchen bei "California Clan" hieß. Trotzdem ist es gerade die Serie "Falcon Crest", die mir besonders im Gedächtnis geblieben ist. Ob es nun an der herausragenden Qualität der Show liegt, oder aus reiner Sentimentalität ist, bleibt mal in Frage gestellt. "Falcon Crest" - das hieß für mich: einmal in der Woche länger aufbleiben zu dürfen und gemeinsam mit meiner Mutter und Schwester in das tolle und aufregende Leben der reichen Amerikaner entführt zu werden. Ich hab immer noch bildlich vor Augen, wie meine Schwester und ich heulend vorm Fernseher saßen, als Melissa und später Maggie starben. Mir ist allerdings bis heute ein Rätsel, warum meine Eltern anscheinend so streng waren, dass ich nur einmal in der Woche bis acht Uhr aufbleiben durfte, mich aber trotzdem in dem Alter schon so eine Serie schauen ließen.

Nachdem dann 2009 die erste Staffel auf DVD erschien und ich sie völlig zufällig entdeckte, war ich total aus dem Häuschen, denn damit hätte ich ja nie gerechnet. Ich gebe zu, durch die ersten Episoden hab ich mich doch arg durch gequält, aber mit freudiger Erregung auf das gewartet, was ja noch kommen würde. Mir war das alles irgendwie zu fad, da ja am Anfang der Serie alles doch erst langsam in die Gänge kommen musste, um die Charaktere und Beziehungen unter einander für den Zuschauer verständlich zu machen. Da meine Erinnerung aber quasi noch taufrisch war, war mir persönlich das alles etwas zu schleppend. Für einen Neueinsteiger ist es aber wahrscheinlich durchaus sinnvoll. Letztendlich muss ich sagen, der Funke ist bei mir dann erst in der zweiten Staffel wieder übergesprungen. Es ging direkt los mit den Intrigen, Geheimnissen und es gab, was neu war, plötzlich bei jeder Episode einen Cliffhanger. Und auch wenn alles sehr ‘Achtziger‘ ist und die Darsteller manchmal so übertrieben spielen, dass es schon unfreiwillig komisch ist, freu ich mich schon auf die dritte Staffel.

Nina V. - myFanbase

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