Ein Trio zum Anbeißen - Review

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"Ein Trio zum Anbeißen" ist eigentlich eine typische, amerikanische Comedyserie, wie es sie zuhauf in den 1990er Jahren gegeben hat und auch heute immer noch gibt. Rückblickend sticht sie vor allem dadurch heraus, dass sie ein Karrieresprungbrett für Ryan Reynolds bot, der seit dem Ende der Serie in etlichen Kinofilmen zu sehen war. Auch für Nathan Fillion, der bis dato nur in einigen kleinen Rollen zu sehen gewesen war, bot die Serie die Chance, bekannt zu werden. Jetzt, über zehn Jahre nach der Erstausstrahlung der Serie, ist es interessant, gerade diese beiden Schauspieler dabei zu beobachten, wie sie ihre Karrieren in Gang gebracht haben.

When my dad was my age, he had a house, he had a wife, he had me. I mean, what do I have?

Die erste Staffel bot noch recht zusammenhanglose Unterhaltung und konzentrierte sich vor allem auf unterschiedliche, skurrile Momente im Leben der drei Hauptcharaktere Berg, Pete und Sharon. Dies war durchaus witzig und bot vor allem einem jungen Publikum Anreiz, jede Woche wieder einzuschalten.

Dank der zufriedenstellenden Quoten entschloss sich ABC, der Serie eine zweite Staffel zu gewähren. Glücklicherweise erkannten die Autoren, dass spätestens jetzt ein roter Faden der Serie gut tun würde. Kurzerhand entledigte man sich einiger Nebencharaktere und brachte Nathan Fillion und Susan Cryer an Bord. Vor allem Fillion bewies fortan sein komödiantsiches Talent und machte gemeinsam mit Ryan Reynolds das ein oder andere Loch in der Storyline mehr als wett. Beide Darsteller begeisterten vor allem ein weibliches Publikum und lockten während der zweiten und dritten Staffel sogar mehr Zuschauer vor den Fernseher als "Dawson's Creek" und "Beverly Hills 90210".

Nach dem Ende der vierten Staffel war dann jedoch endgültig Schluss und das obwohl die letzte Folge mit einem mehr oder minder interessanten Cliffhanger endete. Interessant deswegen, da zuvor die Zuschauer per Internetvoting entscheiden konnten, welcher der drei weiblichen Hauptcharaktere schwanger werden sollte. Es wurden daraufhin vier verschiedene Enden gedreht, die alle als mögliches Staffelfinale dienen konnten.

Insgesamt bot die Serie anständige Unterhaltung, wenn sie sich auch nicht unbedingt von anderen Serien wie "Die Nanny" unterschieden hatte. Der Humor stützt sich in erster Linie auf Slapstick-Momente und gut eingesetzte One-Liner. Warum funktionierte die Serie also dennoch? Zwei gutaussehende, charismatische Darsteller können ein Publikum kaum bei Laune halten. Auch wenn die Charaktere recht einfach gestrickt und die Geschichten nicht unbedingt innovativ waren, so war dem Ensemble doch anzumerken, dass sie Spaß an ihrer Arbeit hatten. Da sieht man gerne auch über Mittelmäßigkeit hinweg. Die Geschichten an sich boten dabei genug Stoff, um nicht langweilig zu werden, auch wenn alles schon mal irgendwo zu sehen war.

Als Grund für die abrupte Absetzung nach der vierten Staffel und auch die Ursache des großen Zuschauerverlusts wird im Nachhinein die Entscheidung von ABC gesehen, die Serie auf den Freitagabend zu verlegen, an dem es Serien grundsätzlich schwer haben, sich zu etablieren. Auch für "Ein Trio zum Anbeißen" war diese Umprogrammierung der Todesstoß.

Fazit

Die Absetzung der Serie war sicherlich zu verschmerzen, hätte es den Cliffhanger in der letzten Folge nicht gegeben. Dennoch bleibt mir die Serie als witzige Nachmittagsunterhaltung in Erinnerung, die mir zwei großartige Darsteller näher gebracht hat, denen ich auch heute noch gerne zusehe.

Melanie Wolff - myFanbase

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