DVD-Rezension: Wentworth, Staffel 2

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Nur zwei Monate nach Veröffentlichung der ersten Staffel der australischen Dramaserie "Wentworth" auf DVD und Blu-ray kommt das deutsche Publikum bereits ab dem 28. April 2017 in den Genuss der Fortsetzung über das Frauengefängnis "Wentworth Correctional Center". Basierend auf der von 1979 bis 1986 ausgestrahlten und von Reg Watson produzierten Serie "Prisoner" verspricht auch die zweite Staffel wieder spannende Knastgeschichten. Neben den schon aus der ersten Staffel bekannten Darstellern, wie Danielle Cormack ("Xena", "Legend of the Seeker"), Nicole da Silva und Aaron Jeffery ("McLeods Töchter"), stoßen mit Socratis Otto ("Matrix Reloaded") und Pamela Rabe ("Ocean Girl") in der zweiten Staffel unter anderem einige neue Gesichter zum Cast. Und während aktuell bereits die fünfte Staffel, der von Lara Radulovich und David Hannam kreierten Dramaserie, auf dem australischen Sender SoHo über die Bildschirme flimmert, hat es "Wentworth" in Deutschland bisher leider immer noch nicht ins Free-TV geschafft, sondern war bisher lediglich über Sky 1 oder diverse Streaming-Dienste verfügbar.

Inhalt

Foto: Nicole da Silva, Wentworth - Copyright: WVG Medien GmbH
Nicole da Silva, Wentworth
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Als Joan Ferguson (Pamela Rabe) als neue Direktorin des Wentworth Correctional Centers ihren Dienst in der Justizvollzugsanstalt für Frauen antritt, hat sie ein klares Ziel vor Augen. Nicht nur, dass sie das Gefängnis drogenfrei bekommen will, auch der Umgang zwischen den Wärtern und Gefangenen ist in den Augen der dominanten Direktorin deutlich zu lasch. Geschickt versucht Ferguson die Gefangenen Franky Doyle (Nicole da Silva) und Bea Smith (Danielle Cormack) gegeneinander auszuspielen. Dabei hat Bea, die für den Mord an Jacs Holt (Kris McQuade) weitere zwölf Jahre Haft kassiert hat, momentan ganz anderes im Sinn. Denn ihr oberstes Ziel ist es, den Mörder ihrer Tochter Debbie (Georgia Flood), Brayden Holt (Reef Ireland) tot zu sehen, was sich auf Grund ihrer Inhaftierung relativ schwierig gestaltet. Stattdessen muss Bea zunächst um ihr eigenes Leben fürchten, da die Holts sich an ihr für den Tod von Jacs rächen wollen und dafür eine Gefangene engagieren, die Bea töten soll. Liz Birdsworth (Celia Ireland) bereitet sich unterdessen auf ihre Bewährung vor und würde die Frauen gerne in Sicherheit wissen, wenn sie Wentworth verlässt, was sie zu drastischen Mitteln greifen lässt. Und während Bea eine gefährliche Freundschaft mit Simone Slater (Alexandra Fowler), einer engen Vertrauten der Holts, eingeht, kommen mit dem Transgender Maxine (Socratis Otto) und der schüchternen Jess (Georgia Chara) zwei Neuzugänge nach Wentworth. die schnell in den bitteren Machtkampf zwischen Franky und Bea reingezogen werden.

Rezension

Danke, Danke, Danke! Danke an die WVG Medien GmbH für die unglaublich schnelle Veröffentlichung der zweiten Staffel von "Wentworth". Denn diese Serie macht absolut süchtig und es wäre eine schreckliche Vorstellung gewesen, hätte man wie sonst meistens üblich ein Jahr auf die nächste Staffel warten müssen. Es ist eh eine Schande, dass in Australien mittlerweile bereits die fünfte Staffel läuft und diese brillante Serie so lange gebraucht hat, um den Weg nach Deutschland zu finden. Aber um es schon mal vorweg zu nehmen, auch die dritte Staffel wird zeitnah Ende Juni im deutschen Handel erscheinen.

Foto: Nicole da Silva, Wentworth - Copyright: WVG Medien GmbH
Nicole da Silva, Wentworth
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Auf Grund meiner Euphorie der unglaublich schnellen Veröffentlichung der einzelnen Staffeln, wird es der ein oder andere bereits ahnen, dass meine Begeisterung für "Wentworth", auch nach dem Schauen der zweiten Staffel, nach wie vor ungebrochen ist. Denn auch in der zweiten Staffel kann "Wentworth" wieder als eine unglaublich spannende, teilweise sehr emotionale und trotzdem irgendwie immer authentische Serie überzeugen. Die eingefleischten Serienfans unter euch werden wissen, wovon ich spreche, wenn man sich einfach darauf freut, alle Charaktere einer Serie nach der Pause wiederzusehen. Besonders nach dem Ende der ersten Staffel und dem Mord an Jacs durch Bea war die Spannung groß, in welche Richtung sich die Serie nun drehen wird. Und obwohl mir der Charakter der Jacs' leider wirklich fehlte, schaffte man mit der undurchschaubaren Direktorin Ferguson einen ebenbürtigen Gegner für die machthungrige Franky. Den Autoren ist es spielend gelungen, den Zuschauer in die gewollte Richtung zu lenken und eine Antipathie gegenüber Franky aufzubauen, was wiederum den Weg für Bea freimachte. Und so spitzte sich der schon in der ersten Staffel tobende Machtkampf immer weiter zu. Gebannt verfolgt man als Zuschauer die diversen Schachzüge, die in der zweiten Staffel deutlich subtiler sind und nicht mehr mit dem Vorschlaghammer an den Zuschauer gebracht werden, es aber absolut in sich haben. Aber auch die Nebenstorys wie Liz' Integration außerhalb der Mauern des Gefängnisses oder die Romanze zwischen Doreen (Shareena Clanton) und Nash (Luke McKenzie) lassen den Zuschauer wieder mit den Charakteren mitfiebern. Alle zwölf Folgen, bis hin zu dem nervenaufreibenden Finale, in dem alle Fäden schließlich zusammen laufen, sind durchweg mit Spannung gefüllt. Es bleibt einem keine andere Wahl als die Serie einfach nur zu verschlingen und ein abschalten ist, wie schon in der ersten Staffel, kaum möglich. Auch die diversen Neuzugänge der zweiten Staffel fügten sich unglaublich gut ein und harmonierten nicht nur hervorragend mit den bestehenden Charakteren, sondern ergänzten den Cast zu einer herrlich bunten Mischung verschiedener Identitäten. Mit der dominanten Direktorin Ferguson, der überdrehten Sky (Kathryn Beck), dem Transgender Maxine und dem Mauerblümchen Jess wurden vier komplett neue Charaktere kreiert die, ich will nicht sagen vorher gefehlt haben, aber nun glücklicherweise einfach dazugehören und hoffentlich noch lange dabei bleiben werden.

Foto: Pamela Rabe, Wentworth - Copyright: WVG Medien GmbH; Ben King Photographer
Pamela Rabe, Wentworth
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Und so wie sich die einzelnen Charaktere in der zweiten Staffel weiterentwickelt haben, so sind auch die diversen Schauspieler noch mehr in ihre Rollen reingewachsen. Bis in die letzten Nebenrollen spielen die Darsteller in "Wentworth" auf allerhöchstem Niveau. Auch wenn ich persönlich Nicole da Silva als Franky immer noch für eine absolute Fehlbesetzung halte, wird das auch hier wieder von allen anderen Schauspielerinnen unglaublich gut ausgeglichen. Besonders Danielle Cormack als Bea Smith ist einfach umwerfend, besonders wenn man ihre krasse charakterliche Entwicklung von der ersten Episode bis zu den letzten der zweiten Staffel vergleicht, spricht das absolut für Cormacks großes Talent. Aber auch Neuzugang Pamela Rabe ist einfach fabelhaft und in ihrer Rolle als dominante Direktorin wahnsinnig gut besetzt. Absolut erwähnenswert ist auch mal wieder die Arbeit der Kamera und des Schnittes. Unglaublich präzise gelingt es der Kamera die Bilder fokussiert an den Zuschauer heranzutragen, auch wenn diese oftmals, auf Grund der Szenen, in denen sich zum Beispiel viele Insassinnen zusammen am gleichen Ort befinden, überladen an Eindrücken sind. Fast schon auf künstlerischem Niveau wird mit verschiedenen Einstellungen und Techniken gespielt, die die ganze Serie noch authentischer und lebhafter machen.

Specials & Technische Details

Foto: Copyright: WVG Medien GmbH
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Nachdem das Bonusmaterial auf der DVD und Blu-ray zur ersten Staffel noch relativ umfangreich war, hat man leider bei der zweiten Staffel auf jegliche Extras verzichtet. Prinzipiell natürlich eher schade, aber da die zweite Staffel nur so kurz nach der ersten Staffel veröffentlicht wurde, würde ich persönlich hier mal ein Auge zudrücken wollen.

Erscheinungstermin: 28. April 2017
FSK: ab 16 Jahren
Laufzeit: ca. 540 Spielminuten (12 Episoden)
Bildseitenformat: 16:9 - 1.78:1
Sprachen (Tonformat): Deutsch (Dolby Digital 2.0), Englisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch

Fazit

Auch die zweite Staffel von "Wentworth" kann den Zuschauer wieder mühelos an den Fernseher fesseln. Wahnsinnig spannende Handlungsstränge, aufwühlende Momente und authentische Charaktere machen die Serie zu einem echten Erlebnis von dem man nicht genug bekommen kann.

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Nina V. - myFanbase

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