Bewertung
Andy Wachowski, Larry Wachowski

Matrix Reloaded

Reload before the revolution begins.

Foto: Copyright: Warner Home Video Germany
© Warner Home Video Germany

Inhalt

Nur noch wenige Stunden bleiben, um Zion, die letzte Zufluchtsstätte der Menschen, vor tausenden Wächtern zu retten, die darauf programmiert sind, alles menschliche Leben zu vernichten. In diesen dunklen Stunden setzen die Bewohner die Hoffnung auf Neo, der mit beinahe schon religiöser Verehrung empfangen wird. Schließlich kehren Neo, Trinity und Morpheus noch einmal in die Matrix zurück, um letzten Hinweisen des Orakels nachzugehen. Dabei müssen sie feststellen, dass Agent Smith ins Exil geschickt wurde und einen persönlichen Rachefeldzug gegen Neo anstrebt.

Neo erreicht unterdessen den Architekten der Matrix und erfährt, was wirklich hinter der Scheinwelt steckt...

Kritik

Selten war eine Fortsetzung so herbeigesehnt worden, wie diese. Die Erwartungen an den Nachfolger des Kultfilms "Matrix" waren hoch – zu hoch, wie sich schnell zeigte.

"Matrix Reloaded" leidet dabei an der typischen Sequel-Problematik. Es ist und bleibt eine Wiederholung des ersten Teils. Natürlich zeugen die Kampfszenen auch dieses Mal wieder von ungeahnter Komplexität und suchen ihresgleichen in anderen Produktionen oftmals vergebens. Doch im Grunde genommen sind sie immer und immer wieder ähnlich gestrickt. Und so ziehen sie an dem Auge des Zuschauers vorbei, ohne dass sie einen größeren Eindruck hinterlassen. Während ich mich bei "Matrix" noch an jede kleine Kampfszene erinnere, fällt es mir hier wesentlich schwerer, eine spezielle Szene zu nennen, die mich vom Stuhl gehauen hat. Das liegt nicht alleine an den Szenen selbst, die an sich großartig komponiert sind, sondern oft auch an den Charakteren, die allesamt wenig menschlich wirken. Die charismatischste Figur ist Agent Smith und das merkt man dem Film an – die anderen Charaktere agieren kühl, fast schon emotionslos. Auch die Beziehung zwischen Neo und Trinity gleicht eher einem Besuch im Kühlhaus als einer rasanten Achterbahnfahrt.

Zugleich droht den Regisseuren ihr eigenes Konstrukt, die Matrix, über den Kopf zu wachsen. Es gelingt ihnen immer weniger, die Geschichte glaubhaft weiter zu spinnen und sie gehen schließlich dazu über, den Zuschauer mit immer mehr Einzelheiten schier in den Wahnsinn zu treiben. Am Ende hilft auch stundenlanges Diskutieren mit den Mitzuschauern nicht mehr – die Philosophie hinter der Matrix will sich einem einfach nicht erschließen. Dazu muss gesagt werden, dass die Dialoge diesmal deutlich weniger tiefsinnig sind als im Vorgänger. Manchmal wirken sie sogar fast schon aufgesetzt und hohl.

Das letzte Problem des Filmes ist sein Ende, aber damit muss der Zuschauer wohl klar kommen. Der Mittelteil einer Trilogie besticht eben nicht durch Enthüllungen, sondern hinterlässt meist nur zahlreiche unbeantwortete Fragen, unvollendete Hanldungsstränge und einen brutalen Cliffhanger.

Fazit

Schlechte Kritik = Schlechter Film? Bei weitem nicht. "Matrix Reloaded" bietet Unterhaltung pur und schlägt, abgesehen von der halbgaren Geschichte, andere Produktionen um Längen. Gemessen an den Erwartungen, die man in uns geweckt hatte, ist man jedoch stark enttäuscht.

Melanie Brandt - myFanbase
13.05.2007

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