Doogie Kamealoha, M.D. - Review Staffel 1

Wenn man mein Fazit aus dem Piloten von "Doogie Kamealoha, M.D." liest, hätte man meinen können, dass ich bei der Begeisterung nur wenige Tage später mit der Staffelreview um die Ecke kommen würde. Und was war? Nix war. Pustekuchen. Das lag nicht daran, dass mir die restlichen Episoden nicht gefallen haben. Es lag vor allem daran, dass ich sicher war, dass man auf die Veröffentlichung der zweiten Staffel lange warten müsste und mittlerweile sind 1,5 Jahre vergangen. In der Zeit kann man dann schonmal ein paar Sachen nicht mehr ganz auf dem Schirm haben und das wäre bei dieser Serie durchaus bedauerlich. Zum anderen habe ich die restliche erste Staffel erst jetzt angesehen, weil es sich für mich 'richtig' anfühlte und weil ich gedacht habe, ich fasse die Thematiken jetzt nochmal anders auf. Inwiefern das gut für das Ergebnis war, könnt ihr jetzt nachlesen.
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In meiner Pilotreview habe ich aber auch geschrieben, dass mir das Gesamtpaket zusagen muss und das habe ich bereits nach der ersten Episode gesagt. Demnach waren meine Erwartungen zwar hoch, dass man das Niveau halten würde müssen, aber darin habe ich absolut keine Gefahr gesehen. "Doogie Kamealoha, M.D." ist zwar im weitesten Sinne eine Arztserie, die sich auch mit schwerwiegenden Themen wie Nierenspende oder auch Herzerkrankungen beschäftigt, das findet aber eher nur am Rande statt. Vielleicht auch deswegen, damit man beim Schauen nicht irgendwann mal vergisst: Ach halt, Moment, es ist ja eine Arztserie. Wie gesagt, ist dem auch so, aber ich denke, weil sie auch auf Hawaii spielt und damit kulturell ganz anders auch behaftet ist, geht man auch mit dem Genesungsprozess ganz anders um. Aus diesem Grund möchte ich von hinten beginnen, denn der letzte Patientenfall dieser Staffel hat nochmal gezeigt, warum diese Serie thematisch so anders ist. Bennys (Jason Scott Lee) Onkel John (Al Harrington) wurde mit Herzproblemen ins Krankenhaus eingeliefert und sollte eigentlich nach dem Eingriff noch ein paar Tage drinnen bleiben – sehr zum Leidwesen von Onkel und Neffen. Ich fand die Erklärung dahingehend auch gut, denn Bennys Onkel ist eher ein Freigeist und das bedeutet, dass er sich im Krankenhaus eingesperrt fühlt. Warum die Thematik so interessant für mich war? Weil sie mir nochmal deutlich aufgezeigt hat, dass die Schulmedizin – egal in welchem Land – nicht immer das A und O ist und gerade bei den südlichen Ländern und Kontinenten hört man ja immer wieder, dass ihre Lebensweise ganz anders ist, ruhiger und gechillter. Hierzulande ist immer alles hektisch und auf Zeit ausgelegt und das bekommt dem Organismus eben nicht (immer), weswegen ich es wichtig fand, dass die Krankenhausregeln mal außer Kraft gesetzt worden sind und das ausgerechnet von Clara (Kathleen Rose Perkins), die sonst immer auf Regeln und Vorschriften bedacht ist. Aber warum auch nicht. Wichtig fand ich in diesem letzten Fall aber auch, dass angesprochen wurde, dass Krankenhausvorschriften von Anwält*innen gemacht werden, die rein gar nichts mit den Patient*innen zu tun haben und was ja auch immer wieder allgemein das bürokratische Problem darstellt. "Doogie Kamealoha, M.D." wird zwar auch nichts dran ändern können, aber ich fand es gut, dass darauf Bezug genommen wurde.
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Dahingehend lässt sich auch sehr gut der Bogen schlagen, weshalb Clara und Benny nach Hawaii gezogen sind, obwohl sie aus Philly stammt und darüber auch nicht unglücklich schien. Clara ist aber auch jemand, der sich leicht in etwas verbeißt und dann auch schon mal die Balance verliert und für mich war es vollkommen logisch, warum sie eben in Hawaii ihren Wohnsitz haben. Man muss sich nur mal überlegen, wohin die meisten Leute reisen, wenn sie eine Auszeit nehmen: An Orte mit Sandstränden, warmen Temperaturen und einer Atmosphäre, die entspannend wirkt, damit man dabei selbst wieder in die Balance kommt und dadurch wieder neue Energie gewinnt. Herrlich ist dabei aber auch anzusehen und anzuhören gewesen, wie sich die Einwohner*innen teilweise sehr über die Urlauber*innen lustig machen, die meinen, zu wissen, wie die Dinge laufen, weil sie sie irgendwo aufgeschnappt haben und für bare Münze halten.
Viel wichtiger waren aber für mich die einzelnen Botschaften und hier kann man sich sicherlich wieder 'streiten', weil eben ein Teenager im Zentrum steht, die mir nach dieser Staffel noch immer am sympathischsten ist. Lahela (Payton Elizabeth Lee) spricht nämlich einige wichtige Sachen an, die einen in meinen Augen nicht nur betreffen, wenn man mit 16 Jahren bereits Ärztin ist und damit ein Stück weit erwachsen und einen Großteil Verantwortung übernehmen muss, es betrifft eigentlich auch alle, die aus unterschiedlichen Gründen ein anderes Leben führen als die meisten in ihrem Alter. In der ersten Episode war eben auch schon zu merken, dass Lahelas Beziehung zu Mutter Clara eher schwieriger ist, weil sie im Beruflichen ihre Chefin und im Privaten ihre Mutter ist, deswegen wollte ich mit meiner nicht zusammenarbeiten wollen, weil es zum Teil eben auch belastend ist und in dieser Serie gab es einige Episode, wo Mutter und Tochter aneinandergeknallt sind, weil sie sich vielleicht auch nicht so unähnlich sind, wie sie sich das wohl wünschen würden. Aber eine Botschaft fand ich hier besonders wichtig: Bleibe immer du selbst und versuche dich nicht zu ändern. Hier hat man auch jeweils ein wunderbares Mutter- aber auch Tochterbeispiel. Clara ist mit Leib und Seele Ärztin, aber auch Mutter, beides lässt sich aber nicht immer vereinen und prompt hat sie ein schlechtes Gewissen und wollte das ändern. Es ist sowieso immer ungewöhnlich, wenn sich der Alltag ändert, aber es war auch herrlich, dabei zuzusehen, wie sie versucht hat, mit ihren Kids was zu machen, die das aber gar nicht gewöhnt sind. Hingegen hat Lahela versucht, nicht mehr so klug dazustehen und es ist nie gut, das zu unterdrücken, was einen ausmacht, aber auch hier habe ich mir teilweise herrlich einen gegrinst, weil ich mich doch in Lahela wiedererkannt habe.
Insbesondere hat mir aber auch gefallen, dass hier angesprochen worden ist, wie schwierig es für Lahela, als Wunderkind, es doch auch ist, ein 'gewöhnlicher' Teenager zu sein. Damit ist gemeint, dass es für sie in diesem Punkt wirklich schwierig ist, einfach mal zu sein und die Dinge passieren zu lassen und in diesem Konstrukt hat mir auch Kai (Matthew Sato) wahnsinnig gut gefallen. In den ersten Episoden habe ich ihn immer ein bisschen als das Sandwitchkind empfunden, das einfach nur da ist, aber bei dem man auch keine großen Erwartungen hat, was sich eben auch darin niederschlägt, dass seine Storylines entsprechend sind. Dennoch gab es wunderbare Szenen, in denen er wirklich ein mal der große Bruder sein und sich auch als solcher und als Held beweisen durfte und wodurch er für mich auch wirklich sympathischer geworden ist. Bei Steph (Emma Meisel) ist dieser Effekt gar nicht eingetroffen, obwohl sie auch gute Ansätze hatte und sie auch ein bisschen wie Kimmy Gibbler aus "Full House" bzw. "Fuller House" wirkt. Bei Steph habe ich es aber mehr als nervig empfunden, wie sie in ihrer Art gewesen ist. Da ist Dr. Lee (Ronny Chieng) noch die bessere Wahl, weil er so ein Typ ist, den man erst kennenlernen muss, um ihn zu mögen.
Zwei Punkte habe ich dann auch noch zum Abschluss. Zum einen, dass Lahela vor die Wahl gestellt wird, ob sie mit Walter (Alex Aiono) eine Fernbeziehung eingehen will und ihm damit eine große Karrierechance ermöglicht und sie damit auch selbst weiter als Ärztin arbeitet oder sie selbst verzichtet und mit ihm geht. Ich fand diese Thematik auch deshalb gut gemacht, weil sie auch nochmal vor Augen führt, wie jung Lehela doch ist und sie in vielerlei Sachen eben auch noch nicht reif genug ist und Clara dann wirklich nicht nur als Mutter sondern auch Chefin agiert und es verdeutlicht, wie hart manche Lebensentscheidungen sind, für die es kein Dafür und kein Dagegen gibt, sondern einen Mittelweg, damit beide Parteien in der Balance bleiben.
Der zweite Punkt ist eigentlich auch ein dritter Punkt. Ich liebe die Beziehung zwischen Benny und Clara und dass sie anscheinend ineinander jeweils den Menschen gefunden haben, dem sie sofort alles erzählen wollen, sobald es passiert ist. Ich finde das auch überhaupt nicht kitschig, vielmehr zeigt es, dass ihre Beziehung auf Augenhöhe ist und das erlebt man ja wirklich nur noch ziemlich selten. Mein dritter Punkt ist, dass ich Kathleen Rose Perkins in dieser Rolle total mag und sich ihre Figur auch innerhalb der Staffel dahingehend gewandelt hat, dass sie offener geworden ist und das macht alles für mich persönlich noch viel angenehmer zum Schauen.
Die Serie "Doogie Kamealoha, M.D." ansehen:
Fazit
"Doogie Kamealoha, M.D." würde ich nach dieser zehnteiligen Staffel als Feel-Good-Serie betiteln wollen. Es passieren durchaus Dramen, man hat aber meiner Meinung nach nie den Eindruck oder das Gefühl, dass es einem schwer auf der Seele lastet. Die ernsten Themen und die wichtigen Botschaften werden durch das tolle Setting gut eingehüllt und man geht mit einem angenehmen Gefühl aus jeder einzelnen Episode, weil man es wunderbar schafft, die Balance zu halten.
Daniela S. - myFanbase
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Kommentare
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25.11.2025 19:51 von chili.vanilli
Malice: Malice
Hab die Serie jetzt beeendet und schon lange keinen so... mehr


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28.11.2025 00:19 von Sonia
F.B.I.: F.B.I.
Es wird immer abstruser... Jetzt sehe ich, dass die FBI... mehr