Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht - Review #1.08 Gebunden

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Offenbar hat man sich doch einfach alles für das Staffelfinale von "Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht" aufgehoben und legt in dieser achten Episode mit einem Tempo und vielen Erkenntnissen los, dass man doch einige Zeit braucht, um alles zu sortieren.

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Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht
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"Er ist der andere."

Zunächst mal fing die Episode mit einem WTF-Moment an. Der geheimnisvolle Mann sollte Sauron sein. Ich hatte als ersten Impuls, dass es wohl nicht ihr Ernst sein kann, das so aufzulösen. Glücklicherweise haben diese drei seltsamen Wesen selbst den Fehler begangen und dachten nur, dass er Sauron ist, bis sie auf sehr direkte Weise eines besseren belehrt wurden. Wieder mal haben mich dabei die Haarfüßer entzückt und insbesondere Nuri hat wieder mit ihrer herzlichen Art sehr viele schöne Momente erzeugt. Mit so viel positiver Energie um sich herum muss doch auch etwas Gutes herauskommen. Allerdings weiß ich nicht, inwieweit die Aussage, er sei nicht Sauron, sondern der andere, mich komplett glücklich macht. Irgendwie ist die Rolle dieser Diener von Sauron nicht ganz klar. Wieso dachten sie überhaupt, dass ihr Fürst die Mittelerde betritt? Wieso ist ihnen klar, dass es einen möglicherweise gleichwertigen Gegenüber gibt? Und kann dieser Gegenüber wirklich Gandalf sein? Zumindest ist nun schon mal klar, dass der Mann ein Zauberer ist, somit bleibt gefühlt nur noch Saruman als Alternative, die ich aber auch nicht gut fände, weil die in dieser Staffel gezeigten Erfahrungen mit den Haarfüßern nicht zu Saruman passen würden (auch wenn Tolkien selbst die Haarfüßer ebenfalls nicht kennt).

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"Du musst hinaufgehen."

In Numénor wird der Tod des Königs erwartet, weshalb noch mal ein ordentliches Porträt gezeichnet werden soll. Hierbei kommt Eärien ins Spiel, die natürlich genau in ihrer Zeichenstunde den kurzen Wahnmoment des Königs miterlebt und aus dem Zusammenhang gerissen Mitteilungen bekommt und den Palanthir zu sehen bekommt, was sie nun sicherlich falsch interpretiert und was der Königin Regentin Míriel wohl noch Probleme machen wird. Leider wird Numénor in der Episode danach doch etwas links liegen gelassen und gefühlt fehlt ein Stück. Auf der anderen Seite ist irgendwie klar, dass Numénor auch in der nächsten Staffel noch eine wichtige Rolle spielen wird. Da kann man das fehlende Stück dann noch einfügen.

Foto: Charles Edwards & Robert Aramayo, Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht - Copyright: Amazon Studios; Ben Rothstein/Prime Video
Charles Edwards & Robert Aramayo, Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht
© Amazon Studios; Ben Rothstein/Prime Video

"Das ist eine faszinierende Anregung."

Riesige Sprünge, sowohl inhaltlich als auch zeitlich, machten die Elben um Celebrimbor und Elrond. Mit dem kleinen bisschen Mithril versuchen sie irgendwie zu retten, was zu retten ist. Ich bin immer noch verwirrt, dass man es nicht in Betracht zieht, sich einfach, notfalls kriegerisch, mehr Mithril zu holen. Stattdessen wird der große Celebrimbor mehrfach von Halbrand in der Schmiedekunst eines besseren belehrt, sodass man gegen den Befehl von Gil-galad Mittel und Möglichkeiten findet, um aus dem Mitrhil trotzdem machtvolle Objekte zu schmieden. Durch diese zeitliche und inhaltliche Schnelligkeit kommt man doch noch unverhofft zum Serientitel, denn es sind am Ende tatsächlich drei mächtige Ringe geschmiedet worden, die an die Elben gehen. Fehlen natürlich noch die für die Zwerge und die für die Menschen sowie eben der eine Ring von Sauron. Dafür sind dann wohl die nächsten Staffeln noch zuständig. Leider werden in all der Zeit Arondir und Bronwyn überhaupt nicht mehr ins Spiel gebracht. Das wäre inhaltlich auch etwas sehr voll geworden, auf der anderen Seite frage ich mich schon, was die Orks mit ihrem Mordor nun anfangen und ob man an den Grenzen von Mordor nicht ganz schön zu tun hat.

Foto: Morfydd Clark, Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht - Copyright: Amazon Studios; Courtesy of Prime Video
Morfydd Clark, Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht
© Amazon Studios; Courtesy of Prime Video

"Eine Macht über das Körperliche."

Galadriel wird bei all der Diskussion um das Mithril misstrauisch, was Halbrand angeht. Das kam für mich überraschend, weil ich tatsächlich nicht in Frage gestellt habe, ob Halbrand der ist, für den Galadriel ihn gehalten hat. Noch überraschender ist, dass sich dann herausstellt, dass Halbrand tatsächlich Sauron sein soll. Das ist eine heftige, wirklich unerwartete Wendung, die man erst mal nur schwer akzeptieren kann. Zu viele Fragen ergeben sich aus dieser neuen Erkenntnis. Halten wir zunächst mal fest, dass ich mit Galadriels "Traumreise" recht zufrieden war, weil das den Bogen zu den ersten Episoden geschlagen hat. Auch finde ich es spannend, dass Galadriel vor all ihrem Eifer, das Böse zu bekämpfen, das Böse direkt vor ihrer Nase nicht erkennt. Auf der anderen Seite bin ich natürlich selbst so überrumpelt, dass ich mir die gesamte Staffel wohl noch mal anschauen muss unter der Perspektive der neuen Erkenntnis. Denn es sind schon viele Fragen, die sich mir stellen. 1. Was wollte Sauron in Numénor? Dort seine Schmiedekunst perfektionieren und dann wieder an die Macht gelangen? 2. Wie passt es zusammen, dass Sauron eigentlich etwas Gutes will und Mittelerde mit Galadriel zusammen retten will? Oder ist das nur Wunschdenken von Galadriel gewesen? 3. Hat Adar mit den Orks wirklich alles nur auf gut Glück ausgeführt und gehofft, dass mit der Erschaffung einer Heimat für die dunklen Wesen auch Sauron wieder zurückkehren wird? Kurzum, ich finde die Wendung faszinierend und spannend, bin aber eigentlich etwas überfordert damit und will das noch nicht so richtig wahrhaben. Man kommt um einen Rerun wohl nicht drumrum.

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Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht
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"Ich wandere bald ein wenig abseits des Pfads"

Der Tod von Sadoc war mit dem Sonnenaufgang schön inszeniert, aber irgendwie war es seltsam, dass man bei den Haarfüßern selbst dann gar nicht mehr so großartig darauf eingegangen ist, sondern nur noch den Abschied von Nuri thematisiert hatte. Diese wollte erst gar nicht gehen, hat sich dann aber überzeugen lassen, dass ihr Wesen sie dazu verpflichtet, das Abenteuer zu suchen. Übrigens ist "allein ist es nur eine Reise, zu zweit ist es ein Abenteuer" ein sehr schöner Satz. Ich bin jedenfalls froh, dass man Nuri wohl auch in Staffel 2 sehen wird. Gleichzeitig ist aber auch damit zu rechnen, dass alle anderen Haarfüßer mit dem langen Abschied auch für die Zuschauer nun Geschichte sind. Ich fand es sehr schön, dass man in dieser Staffel diese erfundenen Vorgänger der Hobbits gezeigt hat.

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Fazit

Die Staffel ist wie ein Weitsprung gewesen. Ein langer, sich langsam steigender Anlauf (Episoden 1-5), bei fast Höchstgeschwindigkeit (Episode 6) kommt die Vorbereitung auf den Absprung (Episode 7) und alles endet in einem großen Satz (Episode 8), der zwar nicht die Weltjahresbestleistung im Serienuniversum ist, aber auf jeden Fall als persönliche Bestleistung zu bezeichnen ist und schon auf die nächste Saison (also nächste Staffel) hoffen lässt. Nach all den Ereignissen wird man die Staffel wohl noch mal schauen müssen, um alles zu begreifen und einzuordnen und ggf. auch zu hinterfragen.

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Emil Groth - myFanbase

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