Avatar - Der Herr der Elemente - Review
#1.06 Masken

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Foto: C.S. Lee, Avatar - Der Herr der Elemente - Copyright: 2024 Netflix, Inc.; Robert Falconer/Netflix
C.S. Lee, Avatar - Der Herr der Elemente
© 2024 Netflix, Inc.; Robert Falconer/Netflix

Die sechste Folge war für mich die beste Episode bisher, denn sie vereint viele Stärken der Serie in sich, welche mich persönlich am meisten angesprochen haben. Trotz oder vielleicht gerade wegen einer kleinen Änderung zum Original, aber dazu später mehr. Fans von Katara (Kiawentiio) und Sokka (Ian Ousley) müssen jetzt aber stark sein, die Geschwister kommen in dieser Folge nur kurz am Ende vor. Aangs (Gordon Cormier) Mission, zum Tempel eines vergangenen Feuerbändiger-Avatars zu gelangen, ist bereits zu Beginn der Folge geglückt. Die meisten der Feuerweisen dienen jedoch nicht mehr dem Avatar, sondern dem Feuerlord, bis auf einen. Dieser verschafft dem jungen Luftnomaden die nötige Zeit, um mit seinem Vorgänger in Kontakt zu treten. Natürlich bekommt er von Avatar Roku teilweise das Gleiche zu hören, wie schon ein paar Folgen zuvor von Avatar Kyoshi: Freunde sind eine Bürde. Aber warum eigentlich? Ein aus der Zeit gerissener Junge, der gefühlt von allen gejagt wird, braucht nun mal Freunde. Woher würde er denn seine Kraft beziehen und mit welcher Motivation sollte er sein Leben lang fremden Menschen dienen, wenn er nie echte Freundschaften geschlossen hat? Das müssten diese voyeuristischen Avatar-Geister, die alles sehen und über alles Bescheid wissen, doch auch mal bemerkt haben. Jedenfalls wird Aang ziemlich schnell von der Kopfgeldjägerin June (Arden Cho) gefangen genommen und Prinz Zuko (Dallas Liu) übergeben. Dieser verliert den Avatar dann recht schnell wieder an den mittlerweile beförderten Admiral Zhao (Ken Leung), der irgendwie ziemlich inkompetent wirkt. In der Originalversion ist er definitiv ein versierter Taktiker und eine größere Bedrohung, hier scheint beides ziemlich abgemildert worden zu sein. In Gefangenschaft wird der Luftnomade dann von einem mysteriösen Maskierten gerettet, welcher von ihm recht schnell als Prinz Zuko enttarnt wird. Dieser, und das ist der interessanteste Teil der Folge, kann es nicht verantworten, dass seine Rückkehr zur Feuernation vom inkompetenten Zhao zunichte gemacht wird. Hierbei zeigt sich mal wieder sein Ehrgeiz und natürlich auch seine Arroganz. Zu glauben, er könnte alleine in eine uneinnehmbare Festung eindringen, nur mit zwei Schwertern bewaffnet, um Aang zu retten, grenzte eigentlich schon an Verzweiflung. Zum Glück hat er es letzten Endes mit einer List geschafft, indem er das Leben des Avatars bedrohte, welcher eben auch für den Admiral so wertvoll ist.

Foto: Daniel Dae Kim, Avatar - Der Herr der Elemente - Copyright: 2024 Netflix, Inc.; Robert Falconer/Netflix
Daniel Dae Kim, Avatar - Der Herr der Elemente
© 2024 Netflix, Inc.; Robert Falconer/Netflix

Die Story um Zuko und dem Feuerlord Ozai (Daniel Dae Kim) war das Hauptaugenmerk der Episode. Wir haben erfahren, wieso der Prinz verbrannt und verbannt wurde. Denn in seiner ersten Kriegsratssitzung wurde Zuko nach seiner taktischen Meinung gefragt, einfach weil sein Vater wusste, dass keine der Antworten zufriedenstellend ausfallen würden. Ein ehrgeiziger General schlägt daraufhin vor, einen ganzen Trupp Rekruten zu opfern. Durch die bissigen Bemerkungen des Generals protestiert der Prinz daraufhin lautstark, was er eventuell ohne die Stichelei nicht gemacht hätte, so habe ich die Szene interpretiert. Jedenfalls, das Ende vom Lied, ein Agni Kai! Dieser Kampf, welcher wahrscheinlich auch zum Tode führen kann, soll demnach Ehrverletzungen und Konflikte lösen. Kurzum, das Recht des Stärkeren durchsetzen. Nachdem also der Fehdehandschuh in den Ring geworfen wurde, standen sich die Kontrahenten gegenüber. Doch erst im letzten Moment erfuhr Zuko von der Umbesetzung seines Gegners. Nicht der unsympathische General, sondern sein eigener Vater war nun der Widersacher. Eine Tragödie ganz nach William Shakespeare. Dass der Prinz den Feuerlord jedoch fast besiegte, wenn er nicht gezögert hätte, war natürlich beeindruckend. Jedenfalls hat sich Zuko dadurch eine Lehre seines Vaters ins Gedächtnis gebrannt, Wortspiel beabsichtigt: Mitgefühl ist ein Zeichen der Schwäche. So wie es aber schien, schaffte es der Avatar im Gespräch fast bis zum mitfühlenden Prinzen durchzudringen. Aber eben nur fast.

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Der gutmütige Onkel Iroh (Paul Sun-Hyung Lee) und Lieutenant Jee (Ruy Iskandar) rundeten die Geschichte zwischen Zuko und seinem Vater gut ab. Während sich der alte General die Folge über wie eine Zofe verhielt, war der Lieutenant einfach nur noch genervt von dem Verhalten des Monarchen gegenüber seiner Crew. Hierbei wurde mir auch endlich erklärt, warum Jee im Gegensatz zur Vorlage mit einem jungen Schauspieler besetzt wurde, vor allem in einer Live-Action-Adaption, die optisch jeden Charakter passend besetzt hat. Er gehörte zur Truppe von Rekruten, welche eigentlich geopfert werden sollten und Prinz Zuko als Strafe aufs Auge gedrückt wurden, Wortspiel wieder beabsichtigt. Ich mag eigentlich Änderungen zum Original nur bedingt, aber diese machte für mich Sinn. Hat sehr gut zum emotionalen Höhepunkt am Ende der Folge gepasst, als alle den Prinzen respektvoll nach seiner Rückkehr begrüßt haben. Und auch wenn Onkel Iroh die ganze Folge über mehr wie ein Hausmädchen wirkte, so lasse ich ihn trotzdem ungehatet seiner Wege ziehen. Sein Charakter ist einfach immer ein Szenendieb.

Fazit

Super Folge, außer man ist ein übelster Katara- und Sokka-Fan. Aber man merkt halt auch, dass mit der gewöhnlichen Anzahl an Figuren der Fokus eben nicht so gut auf Hintergrundgeschichten gelegt werden kann, weshalb man die beiden wohl auch aus der Episode rausgeschrieben hat.

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Andy Bananas - myFanbase

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