Bewertung

Review: #3.11 Mein sauberer Abgang

Es wird viel für das Verhältnis zwischen Elliot und J.D. getan und um dem Ganzen noch einen Rahmen zu geben, wird Dr. Cox’ Entwicklung hervorgestellt und auf den internen Neid unter den Frauen eingegangen. So richtig konnte dieser Rahmen aber nicht überzeugen.

Neuer Psychologe

Wie sich ein Mensch doch verändern kann, wenn er erstmal ein Kind hat. Dr. Cox macht genau diese Phase gerade durch und ist eigentlich nicht so wirklich glücklich damit, dass er viel glücklicher ist. Ein bisschen widersprüchlich, aber so ist es nun mal. Seine positive Grundhaltung hat dazu geführt, dass ihn die Assistenzärzte nicht mehr für voll nehmen, bzw einfach keine Angst mehr haben. Es war schon witzig, wie in der zweiten Sitzung nur noch Doug dort saß und schnell alle Aufnahmegeräte anschaltete, als er glaubte, es geht los. Doug musste sowieso in dieser Folge für Vieles herhalten. J.D. und Turk hatten jedenfalls helle Freude, ihn zu verarschen.

Tja und Cox, er erzählt einfach all seine Freuden und Leiden. Ich mag solche Szenen, in denen die Charaktere ihre Gedanken auch aussprechen müssen. J.D.s Gedanken sind zwar immer einfache klasse und auch die gelegentlichen Wechsel in die Personen anderer will ich nicht missen, aber diese Gespräche mit Psychologen sind eine schöne Abwechslung. In der ersten Staffel mussten schonmal alle zum Psychologen, um über ihren Job zu reden. Das war auch toll.Dass sich am Ende herausstellt, dass er all das seinem Sohn erzählt hat, fand ich dann um so großartiger, weil auch das seine Entwicklung zeigt. Dass er sich sozusagen bei seiner Familie so wohl fühlt, dass er dort alles aussprechen kann, was ihn belastet, ist toll, auch wenn der Kleine überhaupt nicht weiß, was mit ihm geschieht und man das an seinem Gesicht auch sehen konnte. Trotzdem wird er sich eines Tages irgendwie unterbewusst erinnern, dass sein Vater mit ihm viel Zeit verbracht hat und ihm Geschichten erzählte.

Wer macht Schluss?

J.D. kommt mit sich einfach nicht zurecht. Danni wohnt nicht nur bei ihm, sie sagt auch noch, dass sie ihn liebe. Das ist zu viel für J.D., der einfach immer noch an Elliot hängt. Irgendwie ist es wirklich schade, dass er diese Frau nicht vergessen kann, weil er mit Danni doch einen wirklich adäquaten Ersatz gefunden hat. Danni ist zwar sehr klammernd, weil sie so schnell Entscheidungen trifft, die J.D. zu weit gehen, aber dass diese tolle Frau so viel für ihn empfindet, ist doch eigentlich unbezahlbar. Aber so ist es eben im Leben. Man kann oft nicht so richtig schätzen, was man hat, und sucht etwas anderes. Und für J.D. ist Elliot eben das Objekt der Begierde. Sei es, weil sie nicht zu haben ist, oder weil sie einfach jeden Tag so aufreizend durch die Gänge schlendert und er einfach so viel für sie empfindet. Das zieht sich ja nun schon länger hin.

Danni war also nur eine Notlösung. Eine "besser-als-niemanden"-Freundin. Sehr schade. Vor allem fand ich J.D. wirklich sehr fies, weil er es erst nicht geschafft hat, mit ihr Schluss zu machen und sich dann in seinem Ego so verletzt fühlte, weil Danni die Beziehung beendete, dass er die Ursachen ergründete. Als er dann im Prinzip noch eine Chance bekam (und diesen Schritt hätte ich von Danni nicht erwartet, es zeigt aber, dass sie J.D. sehr, sehr mag und vielleicht sogar wirklich liebt), hat er nichts mehr dazu gesagt und freut sich, in erster Linie, dass er in Dannis Augen so mit ihr Schluss gemacht habe und somit zum ersten Mal selbst eine Beziehung beendete. Das ist sowas von herzlos von ihm, auch wenn er es ihr nicht gezeigt hat. J.D. hat Danni wirklich nicht verdient, weil es ihm die ganze Zeit nur um ihn selbst gegangen ist. Allerdings glaube ich nicht, dass wir Danni hier zum letzten Mal gesehen haben. Die Konstellation bietet durchaus noch ein paar Möglichkeiten, die man nutzen sollte.

Spieglein, Spieglein an der Wand

Wer ist die schönste Ärztin im ganzen Land? Für den Hausmeister ist es ganz klar die blonde Ärztin und vielen Zuschauern geht es wohl ähnlich. Der kurze Haarschnitt, den sich Elliot zu Beginn der Staffel zugelegt hat, steht ihr aber auch gut und dieses frische Auftreten ist sehr beeindruckend. In der Hinsicht kann man J.D. sehr gut verstehen. Dass unter den weiblichen Kollegen dabei auch Neider auftreten, ist nur verständlich. Dass es ein Kindergartenverhalten zur Folge hat, zeigt dann eigentlich nur, wie unglücklich die anderen sind. Man wird sich doch wohl in seiner Haut wohlfühlen dürfen. Immerhin sind die Ärzte die Hälfte ihres Lebens im Sacred Heart und wem es wichtig ist, dabei eine gute Figur zu machen, der sollte es auch dürfen. Und so übertrieben hatte sie es auch nicht. So unnötig wie der Konflikt war, so schnell hat er sich auch wieder erledigt. Zum Glück. Es wirkte ein bisschen hilflos, wie man die Geschichte von J.D. umrahmen wollte.

Fazit

Der große Schwung der ersten Folgen der Staffel ist raus und wir sehen gute Folgen, die aber auch alle in ihren Geschichten ihre kleinen Schwächen haben und teils ratlos wirken.

Emil Groth – myFanbase

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