Bewertung

Review: #1.05 Um Haaresbreite

Foto: Giancarlo Esposito, Revolution - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Giancarlo Esposito, Revolution
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Obwohl die Folge großes Potential hat, schaffen es die Autoren diesmal nicht, die nötige Spannung zu schaffen und für viele Überraschungsmomente zu sorgen, wie es bisher immer der Fall war. Dennoch erfahren wir einiges in dieser Episode und zumindest die Rettungsaktion von Danny war spannend umgesetzt, sodass die Neugier auf die kommenden Entwicklungen groß ist.

"If we're scared, if we're weak, then we're dead."

Im Vordergrund steht dieses Mal Captain Neville. Wir erfahren vieles aus dessen Vergangenheit und erfahren, wieso er so geworden ist, wie er ist. Sein Kampf mit Danny hat mir sehr viel Angst eingejagt, denn Neville ist ein gefährlicher Mann, das hat man deutlich gesehen. Er schreckt vor nichts zurück und lässt seinen Aggressionen freien Lauf. Schließlich ist er in der Position und kann sich das leisten. Man mag kaum glauben, dass er damals ein Versicherungssachverständiger war, der seinen Mund nicht aufbekommen hat und allen Konfrontationen aus dem Weg gegangen ist. Dafür hat er seinen Boxsack im Keller, um seine Aggressionen abzubauen. Als ihn dann sein Nachbar nach dem Blackout bestiehlt, sieht Neville keinen anderen Weg, als sich zu verteidigen und dies war wohl der Moment, der diesen Mann verändert hat. Er würde alles tun, um seine Frau und seinen Sohn zu beschützen und scheut sich nicht mehr davor, sich zu verteidigen. Dies macht ihn noch viel gefährlicher, denn schließlich hat sich jahrelang etwas in ihm angestaut, dass er jetzt loslassen muss. Diese Entwicklung an Neville hat mir gut gefallen und es hat mich gefreut, dass wir mehr aus seiner Vergangenheit erfahren haben, denn das macht ihn jetzt nur noch unberechenbarer.

Was mir jedoch am meisten an ihm gefällt, ist, dass hin und wieder immer durchschimmert, was er fühlt. Er spielt zwar den harten Captain, der alle Befehle befolgt und gefährlich ist, doch es kommt immer wieder die Furcht durch, was sein Handeln oder das Handeln der anderen für seine Zukunft bedeuten könnte. Schließlich hat er ein Ziel und einen Befehl, den er ausführen muss. Und dieses Ziel ist es, Danny zu Monroe zu bringen. Alles, was ihm dabei in die Quere kommt, wird ausgeschalten. So zögert er auch nicht, Miles zu sagen, dass dieser seinen Sohn umbringen soll, wenn er das tun muss. Ja, Nate heißt in Wirklichkeit Jason und ist Nevilles Sohn. Dies war leider überhaupt keine Überraschung, denn der Verlauf der Episode hat darauf hingedeutet und spätestens, als man ein Fünkchen Angst in Nevilles Gesicht gesehen hat, als Miles ihm damit gedroht hat, Jason umzubringen, war klar, dass diesem viel an seinem Sohn liegt. Das Gespräch zwischen Miles und Neville war sehr gut inszeniert und ich musste tatsächlich teilweise den Atem anhalten, weil ich nicht wusste, in welche Richtung das geht. Doch letzten Endes schafft es Miles nicht, Neville zu überwältigen und dieser hat daraufhin nur noch Angst, dass seine Mission nicht gelingt.

"What if Danny is on the train?" - "Miles better find him first."

Charlie und Miles sind ihm nämlich auf den Fersen und versuchen alles, um Danny zu retten. Was mich ein wenig gewundert hatund auch verärgert, war Noras Verhalten dabei. Sie ist eine Rebellin und will die Miliz und Neville aufhalten und platziert deshalb eine Bombe. An sich ist das ja keine schlechte Idee, doch wieso es ihr im ersten Moment egal ist, ob Danny in dem Zug ist, und dann plötzlich nicht mehr, ist mir schleierhaft. Wie kann man denn so schnell seine Meinung ändern? Vielleicht hat sie sich verrannt, aber das hat mir nicht gefallen. Es hat ebenfalls dazu geführt, dass wir schlechte animierte Bilder von Miles und Charlie auf dem Zug gesehen haben, die mich ebenfalls aufgeregt haben. Aber darüber kann ich noch hinwegsehen, denn die gesamte Rettungsaktion war dann doch recht spannend. Ganz besonders, als Charlie ihren Bruder wieder gesehen hat und man sich in dem Moment gewünscht hat, dass die beiden zusammen fliehen können. Aber das wäre nicht "Revolution", wenn es so einfach wäre. So kommt es zu einem zweiten Showdown zwischen Charlie und Neville, der mir gut gefallen hat. Es war aber klar, dass es Charlie nicht gelingen wird, ihn zu überlisten, schließlich ist sie immer noch ein kleines Mädchen, im Gegensatz zu diesem gefährlichen und unberechenbaren Mann. Was mir hier gut gefallen hat, Jason rettet Charlie letztendlich vor seinem Vater und rammt ihm damit quasi ein Messer in den Rücken. Er ist ein Verräter und vielleicht könnte Neville das noch verzeihen, weil Jason sein Sohn ist, doch all seine Mimik sagt zum einen aus, dass er enttäuscht ist und zum anderen, dass er Angst hat. Angst, dass Monroe ihn bestrafen wird. Das konnte man sehr gut spüren und die Frage ist wirklich, welche Auswirkungen das auf Jason und Neville haben wird.

"You have me. I'll tell you everything." - "I know. I know you will. But you know, how I know? 'Cause I'm gonna have your son here with me." - "You're a son of a bitch."

Bass ist derweil weiter mit Rachel beschäftigt und hat sie jetzt genau an dem Punkt, an dem er sie haben wollte. Er hat Danny vor Ort und kann Rachel jetzt erpressen. Entweder, sie macht den Mund auf, oder Danny wird gequält. Als Mutter würde sie das nie zulassen und man hat schön gesehen, dass ihre Kinder ihre Schwachstelle sind. Rachel würde nicht zulassen, dass ihnen etwas geschieht und so macht sie genau das, was Monroe jahrelang von ihr wollte. Ich bin ganz froh, dass es zu diesem Punkt gekommen ist, denn jetzt erfahren auch wir mehr. Anscheinend gibt es also zwölf von diesen Anhänger und diese können dafür sorgen, dass der Strom wieder funktioniert. So einfach scheint es also zu sein. Doch mit Sicherheit ist es das nicht, denn erstens stellt sich die Frage, wer alles diese Anhänger hat und wieso es ausgerechnet zwölf sind? Hinzu kommt noch, wie diese Anhänger die Macht haben sollten, den gesamten Stromkreis wieder herzustellen? Wieder neue Fragen, die die Neugier wecken. Bass hat also eine neue Aufgabe und muss jetzt diese Anhänger finden. Charlie hingegen bleibt bei ihrer Aufgabe und macht sich wieder auf die Suche nach Danny. Dieser Moment am Ende der Folge hat gut gezeigt, dass sie die gesamte Reise verändert. Sie ist nicht mehr das kleine Mädchen, das Angst hat und ihren Bruder sucht. Sie ist stärker geworden, weiß sich zu wehren und lässt keine Gefühle mehr zu. Ihre Emotionen dürfen ihr nicht mehr im Weg stehen und das macht sie deutlich. Eine sehr schöne Parallele zu Miles, der ebenfalls keine Emotionen mehr zulassen möchte, weil er seinen besten Freund umbringen muss. Die beiden werden sich also immer ähnlicher und eigentlich kann das nur noch Ärger bedeuten.

Fazit

Dieser Folge fehlte ein wenig das Tempo und sie hatte leider nicht so viele Überraschungsmomente, wie die Folgen zuvor, doch sie eröffnet wieder mehrere Möglichkeiten für die kommenden Storys. Leider gab es mehrere Störfaktoren, die zu einem Punktabzug führen, doch ich bin positiv gestimmt, dass die nächste Folge wieder einige Wendungen mit sich bringt.

Alex Olejnik - myFanbase

Die Serie "Revolution" ansehen:


Vorherige Review:
#1.04 Beschwerliche Wege
Alle ReviewsNächste Review:
#1.06 Nicht für möglich geglaubt

Diskussion zu dieser Episode

Du kannst hier oder in unserem Forum mit anderen Fans von "Revolution" über die Folge #1.05 Um Haaresbreite diskutieren.