Bewertung
Matthew Morrison

Matthew Morrison

Matthew Morrison war ein Musical-Star, bevor er im letzten Jahr plötzlich auch zum TV-Star wurde, als ihm in der Rolle des Lehrers Will Schuester mit "Glee“ der Durchbruch gelang. In der Musical-Serie durfte er dann auch vor der großen Masse beweisen, dass er neben der Schauspielerei eben auch singen kann. Dabei war kein Musikstil vor ihm sicher und er rappte, er tanzte und er überzeugte. Kein Wunder also, dass der mittlerweile 33jährige Morrison da auch ein bisschen weiter denkt und den Erfolg der Serie für sich auszunutzen weiß. So waren bereits kurz nach dem Start von "Glee" die ersten Gerüchte über ein Soloalbum im Umlauf, das nun endlich in die Läden gekommen ist.

Foto: Copyright: Mercury Records
© Mercury Records

Dabei konnte Morrison dank des Erfolges von "Glee" und seiner damit verbundenen Popularität auch große Gastsänger für sein Album gewinnen und so sind neben Morrison, auch Gwyneth Paltrow, Elton John und Sting auf dem zehn Songs umfassenden Erstlingswerk des Sängers zu hören.

Der erste Song des Albums ist mit "Summer Rain" jener, den man schon vorher hören konnte. Die erste Singleauskopplung präsentiert sich als fröhlich-frischer Sommersong mit Ohrwurmcharaktere, jedoch ohne dabei großartig Seele zu zeigen. Der zweite Song "Still Got Tonight" kann dagegen mit wirklich schönen Lyrics aufwarten, überzeugt als Gesamtes jedoch weniger. Zu wenig geht die Melodie über, zu wenig zeigt Morrison seine starke Stimme. Mit dem Song "My Name" stellt er dann musikalisch klar, dass er privat keinesfalls ein zweiter Mr. Shue ist. Der auch von Morrison geschriebene Song überzeugt einmal mehr mit richtig guten Lyrics, während es auch hier scheitert, diese in einem rundum gelungen Song unterzubringen. "Still Got Tonight" und "My Name" sind dabei Songs, die man hört und sogleich wieder vergisst, ohne sie großartig zu vermissen. Ein bisschen besser erweist sich schließlich "Hey". Zumindest der Refrains zeigt sich als deutlich eingehender, obwohl auch hier nicht vom großen Highlight gesprochen werden kann.

Anders ergeht es da dem dazwischen platzierten Song "Let Your Soul Be Your Pilot", dem Sting-Klassiker, der hier etwas kürzer aber nicht weniger gut zur Geltung kommt. Morrison und Sting ergänzen sich dabei wunderbar und harmoniert scheinbar mühelos miteinander. Es ist schon bezeichnend, dass das nächste Highlight des Albums wieder ein Duett ist - wieder eines mit einem Klassiker. Mit Gwyneth Paltrow, die in der zweiten Staffel von "Glee" für einen mehrere Folgen umfassenden Gastauftritt vorbeischaute, spielt Morrison den Song, den er selber als seinen Lieblingssong bezeichnet. "Somewhere Over the Rainbow" ist dabei auch in Morrisons Version der großartige, eingehende und einfach wunderschöne Song, der er immer war.

"Don't Stop Dancing" ist es dann endlich: Der eine Nicht-Coversong des Albums, der tatsächlich heraussticht. Die wunderbar flotte Dancenummer mit Rhythmus und einem richtig gut aufgelegtem Matthew Morrison, ist die eingehende Nummer, die man auch noch Stunden später im Kopf hat, die man auf Anhieb mag und zu der man seinen Fuß auch nicht stillhalten kann. Well done – Mr. Shue kann man da nur sagen. Schade, dass man auf so einen Song so lange warten muss.

Und obwohl von den neuen und Nicht-Coversongs "Don't Stop Dancing" tatsächlich das Highlight ist, so ist dies vom gesamten Album ohne Zweifel der zugleich auch längste Song: Gemeinsam mit Elton John präsentiert Morrison ein Mash-Up von Eltons großen Nummern "Mona Lisas and Mad Hatters / Rocket Man" und "Rocket Man". Diese gehören wohl bis heute zu den beliebtesten Songs des englischen Sängers und harmonieren in diesem in wunderbarer "Glee"-Manier erarbeiteten Mash-Up perfekt. Der siebenminütige Song zeigt dann aber auch, dass Morrison gegen den großen Elton John das Nachsehen hat. Denn die Tatsache, dass die erste Songzeile des erfahrenen Johns mehr Gefühle transportiert, als es Morrison im gesamten Song und wohl auch im gesamten Album zu vermitteln vermag, spricht schon Bände. Dennoch präsentiert sich Morrison auf seinem Album keineswegs schlecht, doch fehlt es leider an eingehenden, rührenden und mitreißenden Nummern wie auch die nichtssagende Abschlussnummer "It's over" beweist. So ist "Matthew Morrison" ein solides, mittelmäßiges Pop-Album, welches vor allem mit großartigen Duetten aufwarten kann.

Fazit

Wenig spektakulär aber doch durchweg solide präsentiert sich Matthew Morrisons erstes Soloalbum. Dabei ist es fast bezeichnend, dass die drei Duette, neben nur einem eigenen Song, die Highlights des Albums bilden. Schade eigentlich, denn alle "Glee"-Fans wissen doch längst, dass in Morrison nicht nur ein sympathischer Hauptdarsteller, sondern auch ein charismatischer und großartiger Sänger steckt!

Anspieltipps

Don't Stop Dancing

Somewhere Over the Rainbow

Mona Lisas and Mad Hatters / Rocket Man

Let Your Soul Be Your Pilot

Artistpage

MatthewMorrison.com

Tracks

1.Summer Rain
2.Still Got Tonight
3.Let Your Soul Be Your Pilotmit Sting
4.My Name
5.Hey
6.Somewhere Over the Rainbowmit Gwyneth Paltrow
7.Don't Stop Dancing
8.It Don't Matter to the Sun
9.Mona Lisas and Mad Hatters / Rocket Manmit Elton John
10.It's Over

Eva Klose - myFanbase
20.05.2011

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