Bewertung

Review: #2.04 Alle hassen Hugo

Foto: Copyright: 2005 ABC, Inc. All rights reserved. No Archiving, No Resale./Mario Perez
© 2005 ABC, Inc. All rights reserved. No Archiving, No Resale./Mario Perez

Es gibt nicht viele offensichtliche Mysterien in dieser Folge: keinen Eisbär, kein Pilotenfressendes Monster, keine Anderen und keine neuen Zahlencodes und doch (oder vielleicht gerade deshalb) ist "Alle hassen Hugo" eine ziemlich gelungene Episode.

Schon Hurleys Traum am Anfang der Episode ist hochinteressant und mal wieder voller Symbolik. Der Typ in dem seltsamen Vogelkostüm, das wohl eine Anspielung auf Hurleys früheren Job und seine Liebe zu Hähnchenkeulen darstellen soll, ist, wenn mich nicht alles täuscht, der selbe Mann, der Hurley in der Rückblende als den Lottogewinner erkennt. Dazu noch die Milchtüte, aus der Hurley in dem Traum trinkt und auf der eine Vermisstenanzeige von Walt zu sehen ist, obwohl Hurley zu diesem Zeitpunkt ja noch gar nicht weiß, dass Walt entführt wurde.

Sehr gefreut habe ich mich auch über den Auftritt von Rose. Die Frau ist einfach unheimlich sympathisch und ihr Optimismus, bzw. ihr Glaube daran, dass ihr Mann noch lebt, ist einfach schön. Sie hat auch einige sehr gute Dialoge und man merkt einfach, wie sehr sie von allen geschätzt wird. Wäre ich mit auf dieser Insel gestrandet, würde ich mich definitiv an ihren Rockzipfel hängen und nicht mehr loslassen.

Hurleys Angst davor, der böse Lebensmittelverteiler zu werden, der entscheiden muss, wer was bekommt und dafür gehasst wird, erscheint mir sehr realistisch. Im Grunde ist dies eine der realistischen Storys, die in der Serie bislang behandelt wurden. Wenn 40 Menschen hungern, will ich auch nicht derjenige sein, der die Rationierung der knappen Lebensmittelvorräte übernimmt. Gut, man könnte jetzt etwas zynisch anmerken, dass ausgerechnet dem begeisterten Esser Hurley die Vorräte anzuvertrauen in etwa so ist, als würde man Charlie die Überwachung des Drogenvorrats überlassen, aber letztlich kommt es wohl darauf an, dass Hurley ein netter und zuverlässiger Mensch ist. Seine Rückblenden sind auf jeden Fall ausgesprochen humorvoll. Allein schon Hurleys Mutter mit ihren Jesus-Kommentaren hat zum Schmunzeln angeregt.

Die Szenen am Ende, in denen Hurley das Essen schließlich ohne Rationierungspläne einfach verteilt, sind sehr schön. Bis auf Sun, die Angst um ihren Mann hat, sind an diesem Schlemmerabend alle glücklich und das gönnt man ihnen von ganzem Herzen.

Kommen wir zum inoffiziellen Lost-Spin Off "Lost 2: Die andere Seite". Michael, Jin und Sawyer befinden sich auf der anderen Seite der Insel und treffen dort auf die Überlebenden aus dem hinteren Teil des Flugzeugs. Offenbar scheint es diese zweite Gruppe schlechter erwischt zu haben, denn sie wurde bereits stark dezimiert und wirkt sehr verängstigt und misstrauisch. Immerhin erfahren wir, dass Roses Ehemann tatsächlich noch lebt, was aber keine allzu große Überraschung ist. Irgendwie hat man das schon in der 1. Staffel geahnt, als Rose mit Jack über ihren Mann gesprochen hat.

Ausgesprochen unterhaltsam und interessant ist die Interaktion zwischen Sawyer und Ana-Lucia. Die beiden sparen ja wirklich nicht mit Beleidigungen und Handgreiflichkeiten um dem jeweils anderes zu zeigen, wie ätzend sie ihn finden. Im Moment hat man das Gefühl, als ob die beiden sich entweder verlieben oder gegenseitig umbringen.

Man darf gespannt sein...

Maret Hosemann – myFanbase

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