Review: #4.08 Das Hai-Gen
Nach der ziemlich gefälligen letzten Episode hatte ich eigentlich inständig gehofft, dass man das Tempo beibehält und die Dynamiken nutzt. Die ersten Minuten machten dann für mich eher den Eindruck, als würde es so eine dieser Episoden werden, die man hinter sich bringen muss, um das Ende der Serie zu erreichen. Im Nachhinein war es aber gar nicht so schlimm.
What have you done for me lately?
Dale bekommt in dieser Episode wieder eine zentrale Rolle, geht es doch um seinen Versuch, bei den ΩΧΔs angenommen zu werden. Dafür nutzt er sein Insiderwissen aus, dass er dank Rusty über die Kappa Taus weiß und stellt diese dadurch immer mehr ins Abseits. Dass er sich dabei die Gunst seiner baldigen Brüder quasi erkauft und Rusty in den Rücken fällt, ist ihm dabei relativ egal. Das mag zwar gemein sein, aber irgendwie kann man das gut nachvollziehen. Es ist ja nicht wirklich so, dass Rusty sich immer für ihn eingesetzt habe. Seine Brüder aber geben ihm ein gutes Gefühl und eine Freundin. Auch das ist eigentlich mehr als offensichtlich, doch man lässt sich gerne blenden. Rusty geht dem aber nach, weil er seine eigene Verbindung schützen muss und weil er dann doch mal ein richtiger Freund sein will.
Wie Dale dann behandelt wird, ist wirklich richtig gemein. Um so toller ist die Reaktion von Rusty und Calvin. Sie hätten auch gehässig sein können und auf ihr recht beharren können, dass sie es ihm doch vorhergesagt hätten. Doch Freundschaft funktioniert anders. Man ist eben genau dann füreinander da, wenn es nicht läuft. Dass sich Rusty und Calvin also zu ihm gesellen und die Bühne rocken, ist sehr gelungen inszeniert. Da fragt man sich direkt, warum man nicht viel öfter in der Serie das Dreiergespann mit solchen Freundschaftsszenen bedacht hat.
Der ganze Rest um die Verbindungen hat mich eher gelangweilt. Dales Angriff war noch angebracht, aber jetzt kein Highlight. Das gesamte Gezanke der Verbindungen, auch bei den Mädels, hat mich noch nie weiter interessiert. Diese ganze Frage nach Recht, Rache und Macht in diesem Verbindungssystem konnte höchstens durch den Humor mein Interesse wecken, aber hier waren es vor allem Cappie und die ΩΧΔs, die punkten konnten. Insofern wäre ich eigentlich froh, wenn dieses Thema in den letzten beiden Episoden gar nicht mehr behandelt wird.
I have the cash
Ashleigh und Simon mussten nach der letzten Episode natürlich auch intensiv behandelt werden. Hier war ich eigentlich insofern froh, weil mir das Szenen mit Ashleigh und Rusty erspart hatte. Doch man merkte die gesamte Zeit, dass man letztlich nur die Basis für Ashleigh und Rusty schaffen will. Damit dies zügig geht, hat man eine Facette von Simon Segal kennen gelernt, die alles andere als attraktiv ist. Er wirft mit seinem Geld um sich um dann Ansprüche zu haben und Ashleigh regelrecht herumzukommandieren. Ich finde gut, dass er mit dieser Einstellung nicht durchkommt, weil es doch immer arrogant denn liebenswürdig wirkte. Allerdings war ich schon verwundert, dass Ashleigh das so schnell schnallt. Sie wäre eigentlich das perfekte Opfer dafür gewesen. Auch als sie die Kreditkarte erhalten hatte, dachte ich eher daran, dass Ashleigh jetzt die Kaufsucht wieder aufleben lässt und das dann zur Trennung führt. Dass sie aber die Metaebene betritt und in einem ziemlich reifen Dialog ihrerseits Simon auf den Zahn fühlen kann und sich sogar trennt, habe ich ihr nicht zugetraut. Das mag etwas ungerecht sein, aber so wurde der Charakter über die Jahre für mich eben leider gezeichnet. Jedenfalls hat die Episode wieder alles dafür getan, das Finale der Serie genau in die Richtung zu lenken, die ich nicht zu haben bräuchte. Und mir ist auch nicht klarer geworden, warum mir das doch noch gefallen sollte. Genauso negativ überrascht bin ich darüber, dass Ashleigh jetzt offenbar auch noch ganz einfach an einen Job kommt. Auch hier verschenkt man wohl wieder viel Potenzial und für mich persönlich Glaubwürdigkeit.
I didn't take things from you!
Der dritte Part drehte sich um Evan und Casey, die von Evan dafür verantwortlich gemacht wird, dass er nun wieder Singe ist. Er hatte ja bereits angekündigt, dass er sich nun wie ein Kleinkind verhalten will, doch ich hatte doch gehofft, dass er eine Nacht darüber schläft und ihm dann bewusst wird, dass er ein erwachsener Mensch ist, der selbst für seine Taten verantwortlich ist. Leider ist Evan aber zu stolz für Selbstreflektion. Dass nun ausgerechnet in der Law School eine Exempel statuiert wird und Evan gegen Casey antritt, fand ich wirklich total billig. Doch mein erster Schock wurde schnell überwunden. Allein Katherines Anwesenheit sorgte schon für genügend Lockerheit. Außerdem konnte Casey es Evan während der ausgesprochen gelungenen Gerichtsverhandlung auch noch emotional heimzahlen. Evan hat also irgendwie die Quittung für sein Verhalten bekommen und das lässt mich dann doch mit einem guten Gefühl zurück. Wirklich weitergebracht hat das zwar auch niemanden, aber man hat doch was Gutes daraus gemacht. Außerdem scheint nun auch die letzte Brücke geschlagen zu sein, um Casey und Cappie ein gutes Ende zu bieten. Cappie hat zwar mit seinem Geheimagentenjobwunsch völlig daneben gegriffen und war so dermaßen unlustig, dass es einfach nur peinlich war, aber da daraus wohl eh nichts wird, war das ein seltsames Störgeräusch in einer ohnehin nicht wirklich perfekten Episode.
Fazit
Die Episode konnte jetzt eigentlich nicht mit den Themen aufwarten, die mich in der Serie begeistern. Dennoch gab es einige witzige und überzeugende Momente, die aus der Episode etwas mehr gemacht haben als nur einen weiteren Schritt Richtung Serienende.
Emil Groth – myFanbase
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Informationen zur Episode
Englischer Titel: Subclass PlagiostomiErstausstrahlung (US): 21.02.2011
Erstausstrahlung (DE): 25.11.2012
Regie: Michael Lange
Drehbuch: Stacy Rukeyser
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