Happy Feet - Klein und doch so groß

"Happy Feet" nennt sich das neuste computeranimierte Abenteuer aus dem Hause Warner. Es geht um Pinguine, viele Pinguine. Und Mittendrin: Muble, der schlechteste Sänger unter all diesen Pinguinen. Das großartige Abenteuer rund um die Bewohner der Antarktis startet am 30. November in den deutschen Kinos.

Tief in der Antarktis, im Reich der Kaiserpinguine, bist du ein Niemand, wenn du nicht singen kannst – bedauerlich für den kleinen Mumble, den wohl schlechtesten Sänger auf dieser Welt. Zum Tanzen geboren, gefällt er auf eine ganz besondere Art – als Stepptänzer. Mumbles Mutter Norma Jean findet seine Eigenart zwar richtig niedlich, aber sein Vater Memphis behauptet, so etwas "gehöre sich nicht für Pinguine". Außerdem wissen beide, dass man ohne ein Herzenslied keinen Partner fürs Leben findet.

Wie es das Schicksal so will, gehört Mumbles einzige Freundin Gloria zufällig zu den besten Sängern überhaupt. Mumble und Gloria fühlen sich seit ihrer Geburt tief verbunden, an "sein seltsames Gehopse" konnte sie sich aber nie gewöhnen. Mumble ist anders als die anderen, ein Außenseiter, was besonders für den Ältesten, Noah, ein Grund ist, Mumble aus der Gemeinschaft der Kaiserpinguine zu verbannen.

Erstmals seiner Heimat fern, macht Mumble die Bekanntschaft mit einem Haufen von Adelie-Pinguinen, die sich alles andere als "kaiserlich" benehmen: den Adelie-Amigos. Sie sind völlig begeistert von den coolen Tanzfähigkeiten Mumbles und laden ihn unter der Führung Ramons (gesprochen von Rick Kavanian) ein, mit ihnen das Leben als große Party zu genießen. Im Adelie-Land holt sich Mumble Rat beim Guru Lovelace (gesprochen von Ben Becker), einem verrückt gefiederten Felsenpinguin, der für einen Kieselstein Antwort auf alle Lebensfragen gibt.

Mit Lovelace und den Amigos wandert Mumble durch weite Landschaften, und nach einigen aufregenden Abenteuern beweist er allen, dass es allein darauf ankommt, sich selbst treu zu bleiben.

Ein animiertes Pinguinabenteuer - Die Idee

"Wenn 'Ein Schweinchen namens Babe' der 'Film mit dem sprechenden Schwein' war, dann ist 'Happy Feet' der 'Film mit dem tanzenden Pinguin'", stellt George Miller fest. Die "Babe"-Filme hat er in den 1990er-Jahren inszeniert und/oder geschrieben und produziert, an "Happy Feet" ist er jetzt als Co-Autor, Produzent und Regisseur beteiligt. Die Idee zur Geschichte eines Kaiserpinguins, der zufällig ein hervorragender Stepptänzer ist, kam Miller beim Anschauen von Tier-Dokus über die Antarktis.

"Wenn ich mich für ein Filmprojekt interessiere – ob es um 'Mad Max' geht oder Abenteuer von Schweinen oder Pinguinen –, ist immer nur ein Kriterium ausschlaggebend: die mitreißende Geschichte", berichtet Miller. "Die Story steht immer an erster Stelle! Wenn man beim Film arbeitet, ist es sehr verführerisch, sich in jede beliebige Welt hineinzudenken, aber immer versucht man genau die Story zu erfinden, die dem Thema gerecht wird. Ich persönlich sehe also keinen großen Unterschied zwischen 'Mad Max', 'Babe' oder jetzt den Tieren in 'Happy Feet'."

"Mich hat die grandiose Natur der Antarktis immer schon fasziniert", fährt der Regisseur fort. "Vor etwa zehn Jahren sah ich die Pinguin-Doku 'Life in the Freezer' der BBC/National Geographic, und mir fiel sofort das großartige Story-Potenzial auf. Pinguine führen ein wirklich außergewöhnliches Leben – sie bieten sich als Allegorie auf unser menschliches Verhalten förmlich an. Sie leben am Ende der Welt, kuscheln sich gegen die Kälte zusammen, um ihre Körperwärme zu teilen, und bei der Partnersuche singen sie." Miller bezieht sich dabei auf das "Herzenslied", mit dem sich die Kaiserpinguine definieren und identifizieren – so können sie einander in der Herde erkennen. "Wir nehmen das als Quäken wahr", erklärt er. "Aber jeder einzelne Pinguin erlebt das wie ein Lied. Auf dem antarktischen Eis leben etwa 25.000 dieser Vögel, doch jeder singt sein ganz individuelles Lied, und irgendwie gelingt es ihm, in all dem Lärm seine Partnerin zu finden."

"Die Geschichte unserer Hauptfigur Mumble beginnt in dem Moment, als sich seine Eltern finden. Dann schlüpft er aus dem Ei, wir zeigen seine Kindheit, bis er erwachsen ist – mit all den Erfahrungen, die er macht, um sich selbst in der Welt zu behaupten." Der Held Mumble wird in die Gemeinschaft der Kaiserpinguine geboren, kann aber nicht singen. Ein Lehrer soll Mumbles Manko kurieren und ermutigt ihn, seinen innersten Gefühlen Ausdruck zu verleihen. Doch die äußern sich als Stepptanz, der von der Gemeinde als höchst seltsam empfunden wird.

Indem Miller das Motiv des Herzensliedes übernahm, konnte er Musik und Tanz in seine Story einbauen – dabei verwendet er zeitgenössische und klassische Songs und verschiedene Tanzstile. "Wir hatten mit 'Happy Feet' schon längst begonnen, als 'La marche de l’empereur' (Die Reise der Pinguine) in die Kinos kam", erklärt Miller als Antwort auf eine Frage, die ihm oft gestellt wird. "Wir freuen uns doppelt über den Riesenerfolg der Dokumentation, weil sie natürlich auch das Interesse an unserem computeranimierten Film über Pinguine weckt."

Happy Feet - Das Musical?

Als George Miller die Idee zu "Happy Feet" entwickelte, plante er zunächst kein Musical: "Beim Konzept meiner Geschichte merkte ich aber, dass der Film Lieder braucht, weil die Kaiserpinguine ihre Lebenspartner mithilfe von Songs finden. Als es sich ergab, dass Mumble nicht singen, aber tanzen kann, war ich bereits mittendrin im Musical. Ich nenne es gern ein zufälliges Musical." Miller konzentrierte sich schließlich auf das Herzenslied-Konzept, und weil wir uns alle gern über Popmusik ausdrücken, suchten die Produzenten berühmte Songs aus, um die Story lebendig zu gestalten. In "Happy Feet" sind etliche Musikstile zu hören: Rock, Funk, Oper, Rap, liturgische Gesänge, Pop, Gospel und Latin.

"Weil die Pinguine sich so ähnlich sehen, mussten sie sich durch besondere Stimmen und natürlich besondere Songs unterscheiden. Ich beschloss also gleich zu Anfang, vor allem das Song-Repertoire des 20. Jahrhunderts zu verwenden", führt Miller aus. "Judy Morris hat die gesamte Musikgeschichte in ihrem Kopf gespeichert – sie wirkt wie ein wandelnder iPod. Sie kann aus dem Stand jede Melodie und jeden Text von jedem Song zitieren. Bei unseren unzähligen Treffen inspirierte sie uns für die Musikauswahl mit tollen Ideen, die bestens zu unserer Story passen."

Unterstützt wurden die Filmemacher bei der Gestaltung des filmischen Klangteppichs von dem renommierten Komponisten John Powell. "Wir brauchten bei 'Happy Feet' nicht nur einen Komponisten, sondern einen Fachmann, der sich in allen Bereichen auskennt", berichtet Miller. "Er sollte nicht das Gefühl haben, wir begäben uns in die Niederungen der Popmusik, er sollte sich auch nicht von klassischen Orchesterstücken und der Oper einschüchtern lassen, von Rap ganz zu schweigen. John Powell hat ein hervorragendes Gespür für Weltmusik, und er ist jung genug, um sich aus allen möglichen musikalischen Disziplinen und Genres zu bedienen."

Zu den vielen Herzensliedern im Film gehören "Do It Again" der Beach Boys, Frank Sinatras "My Way" (von Robin Williams auf Spanisch gesungen), und eine Version von Princes "Kiss" (als Duett von Hugh Jackman und Nicole Kidman gesungen). Dieser Song erwies sich als besonderer Clou des Soundtracks: Miller wollte den Original-"Kiss"-Text verändern (um ihn auf die Pinguine zuzuschneiden), doch Prince lehnte das zunächst ab. Aber als er sich eine frühe Arbeitsfassung des Films ansah, gab er nicht nur seine Einwilligung, sondern war derart begeistert, dass er auch einen neuen Song für den Film schrieb, der während des Abspanns zu hören ist. Princes "The Song of the Heart" ist auch auf der Soundtrack-CD "Happy Feet" zu hören.

"Bei diesem Projekt habe ich eine Menge über die Bedeutung der Musik für den Film gelernt", erklärt Miller. "Ich schaute mir die großen Musicals an und versuchte zu ergründen, wie die Choreografie funktioniert, wie die großen Shownummern ihre Wirkung entfalten. Fest steht, dass Tanznummern nicht nur dekorativ wirken dürfen, sondern die Handlung voran treiben müssen."

www.happyfeet-derfilm.de