Bewertung
Shawn Levy

Im Dutzend billiger

Ein Elternpaar mit zwölf Kindern zieht um. Kann das gut gehen, vor allem noch, wenn keiner der Kids das will? Zumindest an den Bakers sieht man, dass nach dem Umzug und einigen Veränderungen alles im Chaos endet. Mutter Kate Baker (Bonnie Hunt) ist auf Promotour für ihr Buch, der Vater Tom (Steve Martin) ist auch fast nie zu Hause, weil er seinen Traumjob als Football-Coach annimmt. Und was wird nun aus ihren zwölf Kindern, die sich in ihrer alten Umgebung immer wohl gefühlt haben?

Foto: Copyright: Twentieth Century Fox Home Entertainment
© Twentieth Century Fox Home Entertainment

Inhalt

Die Story ist recht schnell erzählt. Familie Baker zieht um, dann will Mutter Kate (Bonnie Hunt) für eine Weile weg, weil sie ihr Buch promoten muss, sagt aber, dass sie jederzeit zurück kommen würde, falls es zu Hause irgendwelche Probleme geben sollte. Der Vater Tom (Steve Martin) bekommt endlich seinen Traumjob als Football-Coach. Fast alle ihrer zwölf Kinder wollten nicht umziehen und motzen erstmal nur rum. Doch nach und nach merkt man, dass sie echt aneinander geschweißt werden, vor allem durch ein großes Ereignis am Ende des Films.

Kritik

Zuerst einmal muss ich gestehen, dass ich eigentlich kaum Familienfilme anschaue, weil ich finde, dass diese viel zu sehr ins Kindische gehen. Jedoch sieht meine Meinung über "Im Dutzend billiger" anders aus, denn dort gibt es auch einige nachdenkliche Szenen, die dann meist gleich wieder mit lustigen verbunden werden und das in einer wirklich genialen Weise. Als nachdenklich würde ich zum Beispiel das Thema Alleinsein nennen, was bei einem Familienmitglied der Bakers ganz deutlich zum Vorschein kommt. Jedoch wird auf der anderen Seite ein so alltägliches Thema wie Familie direkt in den Vordergrund gespielt. Im Film wird die Familie als Team dargestellt und dass sie, wenn ein Teammitglied fehlt, nicht mehr richtig funktionieren kann. Ich finde den Satz aus dem Film wirklich gut und witzig zugleich: "Ja, ich meine, ohne dich wären wir doch nicht mehr die zwölf Bakers. Dann wären wir ELF!"

Was mir auch aufgefallen ist: es wird mal wieder fest gestellt, dass Männer "keine" Ahnung von Erziehung haben und alles an den Frauen hängen bleibt. Auf der anderen Seite sieht man aber im Film deutlich, dass sich die Rolle von Tom sehr ändert, genauso wie die von Kate. Die beiden Eltern wollten am Anfang für ihre Kinder da sein und einen Job haben, doch dann stellte sich heraus, dass das nicht richtig funktionieren kann. Am Ende ist die Familie wirklich zusammen geschweißt und auch Daddy hat mal erfahren, was seine Frau alles erledigen muss und dass das eine Menge Stress bedeutet. Ein Paradebeispiel also für die alltägliche Familiensituation in deutschen Haushalten (überhaupt, eigentlich ja der ganzen Welt).

Es ist eine gute Idee gewesen, dass Tom die Sache, die sich ziemlich am Ende des Films ereignet, wieder ins Reine bringt. Hier merkt man dann doch, dass er auf keinen Fall ein "Rabenvater" ist, wie man auf den ersten Blick meinen könnte.

Der Film ist sehr, sehr lustig, schon, wenn ich an einen Satz denken muss, der mir gar nicht mehr aus dem Kopf gehen will. Ein Baker-Kind sagt zu seiner Mutter, nachdem er einen Telefonanruf annimmt: "Irgendwer aus Irgendwo will Irgendwas!"

Aber in "Im Dutzend billiger", der ursprünglich als Roman veröffentlicht wurde, werden auch alltägliche Dinge mit etwas traurigeren und nachdenklichen Szenen verbunden. Wenn man in einer Sekunde herzlich lacht, gibt es Szenen, wo man gleich danach wieder in so eine nachdenkliche Stimmung verfällt. Ich persönliche finde so etwas in Filmen immer genial, weil es von den Schauspielern viel abverlangt und man deren Können sehen kann. Außerdem ist das, wie ich finde, genauso wie im normalen Leben, denn immer gibt es schöne und schreckliche Dinge, die eben manchmal auch zusammen auftauchen.

Insgesamt hat mir auch die schauspielerische Leistung von allen gefallen. Man muss aber dazu sagen, dass die "erwachsenen" Baker-Kinder recht in den Hintergrund gedrängt werden, vor allem Tom Welling (Charlie Baker) sieht man in sehr wenigen Szenen, genauso wie Hilary Duff (Lorraine Baker). Die Szenen, die Tom Welling mit dem Comedy-Experten Steve Martin hat, sind dafür aber umso lustiger und besser. Allerdings sind die Kids allesamt so süß, dass man das mal verzeihen kann. Was auch anzumerken ist: es gibt viele kleine Hintergrundhandlungen, in denen die beiden öfters zu sehen sind. Zu Steve Martin kann ich nur sagen, dass ich ihn ja sonst noch nie leiden konnte, aber selbst er mir in dem Film sehr gut gefällt, denn er spielt die Rolle des "verzweifelten Hausmanns" wirklich überzeugend. Ashton Kutcher sieht man auch in einigen Szenen, in denen er den Freund von Nora Baker und Obermacho spielt. Das ist witzig mitanzusehen, denn aus diesem Gehabe folgt ja das, was zu erwarteten ist. Jared Padalecki ist ebenfalls für einige Szenen im Bild, aber leider hatte er hier keine größere Rolle.

Punktabzug gibt's nur dafür, dass der Film in einigen Szenen scheinbar nur für Kinder gedreht wurde und diese dann für Erwachsene vielleicht nicht sehr lustig scheinen. Zumindest konnte ich in einigen Sequenzen echt überhaupt nicht lachen, bei denen ich aber wusste, dass sie lustig scheinen sollen. Für all diejenigen, die den Film vielleicht schon gesehen haben, sage ich nur "Küchenszene" (und damit meine ich die, wo Tom alleine ist).

Ein anderer Grund für Punktabzug ist für mich, dass der Konflikt, den einer der Bakers austragen muss, viel zu schnell gelöst wird und plötzlich das berühmte Friede-Freude-Eierkuchen-Feeling aufkommt. Hätte man sicherlich auch bisschen ausweiten können.

Fazit

"Im Dutzend billiger" ist ein sehr guter und lustiger Familienfilm, für Erwachsene und Kinder mit vielen alltäglichen Situationen, die mit familientauglichem Humor unterlegt werden. Kann ich eigentlich jedem ans Herz legen, egal, in welchem Alter derjenige sich befindet, denn jeder kann sich sozusagen eine Person raussuchen, die ihm ähnlich ist und deren Entwicklung sehen. In den USA war "Im Dutzend billiger" übrigens ein Kassenhit! Sehr deutlich sieht man das auch daran, dass 2006 schon das Sequel "Im Dutzend billiger 2" (auch auf DVD erschienen) im Kino lief.

Elsa Claus - myFanbase
31.10.2006

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