Bewertung
Michael Lembeck

Santa Clause 3 – Eine frostige Bescherung

Foto: Tim Allen, Spencer Breslin & Martin Short, Santa Clause 3 - Eine frostige Bescherung - Copyright: Disney
Tim Allen, Spencer Breslin & Martin Short, Santa Clause 3 - Eine frostige Bescherung
© Disney

Inhalt

Scott aka Santa Claus (Tim Allen) lebt mit seiner Frau Carol (Elizabeth Mitchell) am Nordpol und die beiden erwarten ihr erstes gemeinsames Kind. Da es kurz vor Weihnachten ist, vermisst Carol ihre menschliche Familie, so dass Scott Sylvia (Ann-Margret) und Bud (Alan Arkin) zum Nordpol einlädt. Damit aber nicht bekannt wird, dass Scott der Weihnachtsmann ist, verkauft er seinen Schwiegereltern den Nordpol als 'Kanada'. Zudem tauchen auch Laura (Wendy Crewson), Neil (Judge Reinhold), Lucy (Liliana Mumy) und Charlie (Eric Lloyd) zum Helfen auf. Scott hat nämlich noch ganz andere Probleme, da sich Jack Frost (Martin Short) einfach einschleicht und das Weihnachtsfest verderben will...

Kritik

Herzlich willkommen zum dritten Teil der "Santa"-Trilogie – wobei frostiges Willkommen wohl eher angebracht wäre, da Jack Frost diesmal ziemlich im Zentrum steht. Auch dieser Teil macht einen kleinen Zeitsprung, was aber auch diesmal nicht schlimm ist, weil es hier ebenso wenig Erklärungsbedarf gibt. Der dritte Teil wird eigentlich in einer Rückblende von etwa sechs Monaten erzählt und natürlich stand in dieser sechsmonatigen Rückblende wieder Weihnachten vor der Tür und Carol stand eigentlich vor der Geburt des ersten gemeinsamen Kindes. Es wird wirklich also die Liebe von Scott und Carol gekrönt, wie man so schön sagt. Aber es ist eben auch hier ein langer Weg und die Hormone sind auch nicht zu unterschätzen, obwohl eine Botschaft bereits zu Beginn des Films gestreut wird: Weihnachten ist ein Familienfest und es erscheint dadurch vollkommen logisch, dass Carol ihre menschliche Familie vermisst. Scott zeichnet sich wirklich als toller Ehemann aus, der aus seinen Fehlern der Vergangenheit gelernt hat und es für seine Frau möglich macht, mit Sylvia und Bud ihre Eltern an Weihnachten bei sich zu haben. Jedoch ist es für viele noch immer ein Geheimnis, dass Scott eigentlich Santa ist und so verkauft er auch seinen Schwiegereltern den Nordpol als Kanada. Dass das nicht lange gut geht, das dürfte klar sein. Außerdem tauchen zum Fest auch noch Laura, Neil mit Lucy und später auch noch Charlie auf – ein Familienfest eben.

Bei einem Familienfest gibt es auch Streitigkeiten, wie es eben so üblich ist. Auch wenn man hier sagen muss, dass Scott nicht der Verursacher ist. Neben den familiären und weihnachtsmännischen Verpflichtungen müssen er und die anderen wie Mutter Natur (Aisha Tyler) dafür sorgen, dass Jack Frost keinen Unfug mehr macht und nicht noch das Weihnachtsfest verdirbt. Frost will nämlich einen eigenen Feiertag und nein, ich persönlich brauche keinen Feiertag, der sich um Frost und Kälte dreht. Da die deutsche Untertitelung eine frostige Bescherung ist, konnte man sich schon denken, dass Jack Frost einen großen Anteil an der Handlung haben wird, die aber letzlich gut ausgeht. Es ist immerhin ein Weihnachtsfilm und solche Filme müssen einfach ein Happy End haben, sonst ist ja der Zauber weg... Wer will denn bitte solche Filme in der Weihnachtszeit sehen? So ziemlich niemand, denke ich. Aber Frost treibt nun mal sein Unwesen und hier darf man das alles nicht so ernst nehmen, weil es schon auffällig ist, dass er seine Finger im Spiel hat und es aber niemand zu bemerken scheint.

Mit Martin Short hat man einen tollen Schauspieler für die Darstellung des frostigen Antagonisten gefunden. "Santa Clause" ist noch immer für Kinder gemacht und demnach auch kindgerecht, da Short ein Talent dafür hat, diesen Charakter so darzustellen, dass man ihm für seine Taten eigentlich nicht wirklich böse sein kann, sondern eher in sich hineingrinst, wie unauffällig, aber dennoch auffällig er für immer weitere Katastrophen sorgt. Somit stöhnt man nicht, wenn er für das nächste Chaos gesorgt hat. Vielmehr ist man eher darauf gespannt, was er sich als nächstes einfallen lässt. Außerdem sorgt Frost dafür, dass die nächste Botschaft vermittelt wird. Indem er nämlich dafür sorgt, dass Scott sich durch den ganzen Stress wünscht, nie Santa Claus geworden zu sein, bekommen wir auch eine Gegenwart geboten, die aufzeigt, was anders wäre, hätte Scott vor zwölf Jahren anders entschieden und dass das nicht nur das jährliche Weihnachtsfest betrifft. Es betrifft auch seine Beziehung zu Carol, die nicht zustande gekommen wäre, es zerstört seine Beziehung zu Charlie und Lucy und die Ehe von Laura und Neil wäre auch im Eimer. Quasi wurde durch Scotts vermeintlichen Wunsch deutlich, dass es alles einen Sinn ergibt und die Dinge so kommen mussten, wie es gekommen ist.

Sehr gut hat mir auch gefallen, dass Carol am Nordpol als Lehrerin der Elfen arbeitet und dies eigentlich eine tolle Symbolik darstellt. In der 'realen' Welt war Carol kühl, weil sie nicht an den Weihnachtsmann geglaubt hat und die strenge und kühle Direktorin war. Aber durch ihren wiederentfachten Glauben an den Weihnachtsmann hat man sie ja zum Schmelzen gebracht und nun ist sie sehr verständnisvoll, so dass sie einen sensibleren Umgang hat. Ebenfalls hat mir auch Abigail Breslin als Trish gefallen und es war ein Geschwister-Doppel, da ihr Bruder, Spencer Breslin, erneut als Curtis dabei gewesen ist.

Fazit

Der abschließende Teil der "Santa"-Trilogie mag auf den ersten Blick vielleicht nichtssagend wirken oder dass man noch mehr Geld mit diesem Teil machen wollte, aber das sehe ich absolut nicht so, da der Film nicht nur wichtige Botschaften vermittelt, sondern auch die Geschichte sinnvoll weitererzählt.

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Daniela S. - myFanbase
16.11.2022

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