Bewertung
Evan Goldberg, Seth Rogen

Das ist das Ende

“I don’t want to die at James Franco’s house.“

Foto: Copyright: 2013 Sony Pictures Releasing GmbH
© 2013 Sony Pictures Releasing GmbH

Inhalt

Wenn James Franco zur gepflegten Feierei in seinem neuen Eigenheim in L.A. ruft, um alte Freunde der Hollywood High-Society in einer unvergesslichen Partynacht zu vereinen, geraten die Dinge schnell außer Kontrolle. Mit genügend Sex, Drogen und Alkohol macht die Schauspiel- und Musik-Elite des Landes hier die Nacht zum Tag. Doch als plötzlich der Boden bebt, sich ein zehn Meter großer Krater im Vorgarten des Hauses auftut und die Hälfte der Party-Gäste in Richtung Erdkern mitreißt, ist klar: Dies könnte die letzte Party auf Erden gewesen sein. Übrig bleiben schließlich nur Gastgeber Franco, Seth Rogen und sein Freund Jay Baruchel, sowie Craig Robinson, Danny McBride und der liebeswert-trottelige Jonah Hill als das Küken der Runde. Gemeinsam verschanzen sie sich im Haus und hoffen auf ihre baldige Erlösung. VIPs werden ja bekanntlich immer zuerst gerettet – oder etwa doch nicht?

Kritik

Mich traf das "Das ist das Ende" ebenso unerwartet wie die Hollywoodstars der Weltuntergang – in der Sneak Preview, ohne Fluchtmöglichkeit. Auch die Reaktionen dürften ähnlich ausgefallen sein: Eine Berg- und Talfahrt zwischen radikalem Schock und übermütiger Belustigung. Die Geschichte basiert auf einem spontan entstandenen Kurzfilm von Seth Rogen und Jay Baruchel aus dem Jahr 2007, die den Titel "Jay and Seth versus the Apocalypse" trug. Die Idee, einen Haufen überheblicher Promis beim nahenden Weltuntergang auf engstem Raum zusammenzupferchen, blieb erhalten – und wurde von Rogen sowie Superbad & Ananas Express Regisseur Evan Goldberg 2013 wieder aufgenommen.

Das Konzept "Cameo-Total" – jeder spielt sich selbst – geht bei "Das ist das Ende" tatsächlich auf: Man fühlt sich fast wie im Zoo, beobachtet durch die Kinoleinwand Hollywoods Ehrenbürger ganz privat. Dass der Film dementsprechend vor allem von seinem fabulösen Cast getragen wird, ist klar. Neben dem witzigen Kerngespann, das sich aus sechs waschechten Charakterköpfen zusammensetzt, sorgen spontane Auftritte zahlreicher Nebencharaktere für Aha-Erlebnisse. Emma Watson, Michael Cera oder Sängerin Rihanna stellen so unter anderem in einigen Szenen ihr komödiantisches Talent unter Beweis. Somit erwartet den Zuschauer in diesem fast zweistündigen, aberwitzigen Horrortrip, Selbstironie und Fremd-Schäm-Power vom aller Feinsten.

Möchte man sich jedoch tatsächlich gruseln, ist man bei "Das ist das Ende" an der falschen Adresse. Zwar gibt es Monster, Feuer, Menschenfresser und tödliche Waffen, doch schaffen die sechs Jungs es stets, in jeder noch so kritischen Situation mit ihrem Witz und skurril anmutenden Charme alle Spannung in die Flucht zu schlagen. Intellektuelle Meilensteine sind ebenso wenig zu erwarten, spielen doch wieder mal - typisch postmoderne amerikanische Komödie - alle Arten von Fäkalien ebenso wie Sex, Drugs & Rock’n’Roll eine besondere humoristische Rolle.

Coole Special-Effects und ein unübertroffenes Maß an Verrücktheiten machen "Das ist das Ende" letztendlich zu einer einzigen Katastrophe – im wahrsten Sinne des Wortes. Wer zum Lachen in den Keller geht, ist hier sicherlich falsch, aber für alle Anderen ist der Streifen den ein oder anderen Blick wert – nicht zum nachdenken, nicht zum philosophieren, sondern einfach zum gepflegten, gesellschaftlich anerkannten Lachanfall.

Fazit

Auch nach dem 21.12.2012: Ganz ungeniert, ganz frei und dabei extrem unterhaltsam – hoffentlich wird der echte Weltuntergang eines Tages auch so ein Vergnügen.

Vinona Wicht - myFanbase
05.08.2013

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