Bewertung
Tony Gilroy

Duplicity - Gemeinsame Geheimsache

You on one side, me on the other, it's perfect.

Foto: Copyright: 2013 Universal Pictures Germany
© 2013 Universal Pictures Germany

Inhalt

In Dubai wird die CIA-Agentin Claire (Julia Roberts) dem MI6-Spion Ray (Clive Owen) fast zum Verhängnis. Nach einer gemeinsamen Nacht klaut sie dessen Unterlagen und bringt ihn in große Schwierigkeiten. Fünf Jahre später haben beide ihren Dienst quittiert und arbeiten als Sicherheitsberater für die Unternehmensbosse Richrd Garsik (Paul Giamatti) und Howard Tully (Tom Wilkinson). Dabei geraten sie zwischen die Fronten der beiden milliardenschweren Konzerne. Notgedrungen müssen Claire und Ray miteinander kooperieren und finden nicht nur Gefallen am anderen, sondern auch dieselbe Motivation, ihre Firmenchefs gegeneinander auszuspielen und die Beute selbst einzuheimsen.

Kritik

Regisseur und Drehbuchautor Tony Gilroy, der im Jahre 2007 mit seinem cleveren Spionagethriller "Die Bourne Identität" auf sich aufmerksam gemacht hat und die drei Fortsetzungen ebenso erfolgreich beendet hat, kann mit diesem Film leider keinen neuen Kassenerfolg landen.

Es mangelt hier eindeutig an Eigenkreativität und an einer geordneten Storyline. Den Inhalt von "Duplicity – Gemeinsame Geheimsache" könnte man auch mit einem Mix aus "Mr. & Mrs. Smith" und "Ocean's Eleven" beschreiben. Von Anfang an wird mit extrem vielen Zeitsprüngen hantiert, die es dem Zuschauer schwer machen, überhaupt Zugang zu dem Film zu finden. Kurz gesagt: Nach einer halben Stunde hat man noch immer nicht den blassesten Schimmer, worauf Tony Gilroy eigentlich hinaus will. Nachdem man sich an die vielen Zeitsprünge gewöhnt hat, kristallisieren sich allmählich auch die zwei verschiedenen Parteien heraus. Allerdings ist der Weg bis dahin sehr steinig und das Verwirrspiel zu stark aufgesetzt. Der Auftakt ist also alles andere als gelungen.

Während nur wenige Gags zünden können und die Dynamik eher aus Owens und Roberts amüsantem Zusammenspiel entsteht, ermöglicht der Film interessante Einblicke in die Spionage. Kein Schusswechsel, keine Schlägereien auf Hotelzimmern und keine rasanten Verfolgungsjagden. Während man bei dem Genre Spionage sofort an all diese Attribute denkt, kommt "Duplicity - Gemeinsame Geheimsache" auch ohne viel Krach und Lärm aus. Trotzdem bleibt die Handlung weiterhin undurchsichtig. Überzeugen können bis hierhin nur die beiden Hauptdarsteller Julia Roberts und Clive Owen, die zwar nicht gegen ihre stereotypischen Charaktere ankämpfen können, aber viel Chemie miteinander haben und Charme versprühen. Ihre Vertrauensspielchen sind nett mit anzusehen, auch wenn man von Beginn an weiß, dass ihre Liebe alle Hindernisse besiegen wird.

Es heißt, dass der Zuschauer am Anfang fast alles und am Ende fast nichts verzeiht. Genau davon profitiert der Film, denn während der Hauptteil mit dem Katz- und Mausspiel weiter verfährt, platzt die große Bombe erst am Schluss. Mit einer unerwarteten Wendung zeigt Tony Gilroy sein Talent für seine bis ins kleinste Detail durchkonstruierte Storyline. Wer bis zum Ende noch dabei gewesen ist, wird von diesem Finale nicht enttäuscht sein und Gilroy den schwachen Anfang und den sich hinziehenden Mittelteil wohl verzeihen. Der vermisste Höhepunkt lässt sich am Schluss wiederfinden und verhindert die Katastrophe. Julia Roberts und Clive Owen wären ein weiterer Grund, sich diesen Film anzusehen, doch ansonsten kommt "Duplicity – Gemeinsame Geheimsache" nicht über das Mittelmaß hinaus.

Fazit

Wer Geduld mitbringt und über die großen Makel zu Beginn und im Mittelteil hinwegsehen kann, erlebt ein überraschendes Finale. Ansonsten verstrickt sich der Film selbst in seinem Verwirrspiel und die Dynamik des Films geht dadurch zu oft flöten.

Tanya Sarikaya - myFanbase
06.06.2013

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