Bewertung
Roger Donaldson

Pakt der Rache

Vengeance always has a price

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Inhalt

Als seine Frau Laura (January Jones) auf dem Heimweg brutal vergewaltigt wird, sinnt der Highschool-Lehrer Will Gerard (Nicolas Cage) noch im Krankenhaus auf Rache. Die Gelegenheit auf Vergeltung bietet sich dann umgehend, als Will von dem ominösen Simon (Guy Pearce) angesprochen wird, der Will anbietet, für Gerechtigkeit zu sorgen, wenn Will im Gegenzug selbst in Zukunft Simon einen Gefallen tut. Nach kurzen Bedenken lässt sich Will auf dieses undurchsichtige Angebot ein und muss schnell feststellen, dass der Vergewaltiger seiner Frau von Simons Organisation umgebracht wurde. Doch für diesen Gefallen muss Will später noch einen hohen Preis bezahlen...

Kritik

Kaum ein Schauspieler verbindet Genie und Wahnsinn so wie Nicolas Cage. Er bekam er für sein kraftvolles Alkoholiker-Portrait in "Leaving Las Vegas" den Oscar, brillierte in einer Doppelrolle in der wahnwitzigen Tragikomödie "Adaption" und machte den Actionkracher "Face/Off - Im Körper des Feindes" zum modernen Filmklassiker. Doch da gibt es noch einen anderen Nicolas Cage; jenen, der kaum ein Rollenangebot ausschlägt und sich für keine Rolle zu schade ist. So kommt es, dass er auch immer wieder in ziemlich belanglosen und schwachen Filmen zu sehen ist und sein Image so ziemlich ramponiert hat.

Dass Nicolas Cage es aber immer noch kann, bewies er unlängst mit seiner Wahnsinns-Performance in Werner Herzogs "Bad Lieutenant – Cop ohne Gewissen". Und auch seine Darbietung in dem netten Thriller "Trespass" war nicht wirklich schlecht. Im Kino erschien dieser Film trotz Starbesetzung aber trotzdem nicht. Dieses Schicksal ereilt nun auch der neueste Nicolas-Cage-Reißer mit dem recht banalen Titel "Pakt der Rache". Anders als bei "Trespass" ist eine reine DVD-Veröffenlichung hier aber folgerichtig, handelt es sich bei dem Thriller doch um ein größtenteils spannungsfreies Machwerk, welches zwar gut besetzt ist, schlussendlich aber nie wirklich aus den Startlöchern kommt.

Beginnen tut diese Mischung aus Rache- und Verschwörungsthriller aber erst mal gar nicht schlecht: Die Idee einer Untergrundorganisation, die sich auf Selbstjustiz spezialisiert hat und einen einfachen Schullehrer für seine Dienste einspannen will, hört sich zunächst durchaus spannend an. Leider driftet der Film nach Einführung dieser Grundprämisse nach und nach in einen schlichten "Einer gegen alle"-Thriller ab, bei dem Überraschungsmomente rar gesät sind und sowohl der Hauptprotagonist, als auch die Gegenspieler komplett farblos bleiben. Die Figurenzeichnung bleibt hier komplett auf der Strecke, vielmehr besteht der Film größtenteils aus Szenen, in denen Nicolas Cage aufgeregt von einem Ort zum nächsten rennt. Unterbrochen wird dies von vereinzelten, ordentlich inszenierten Actionmomenten und kleineren Storytwists, die aber kaum der Rede wert sind.

Nicolas Cage kann hier leider auch nicht wirklich herausstechen und den Film allein durch seine Präsenz retten. Er agiert auf Autopilot und spult diese Rolle ohne wirklich Akzente zu setzen runter. Die weitere Darstellerriege weist einige bekannte Serienstars auf: So wird die Frau von Nicolas Cages Charakter vom bezaubernden und hochtalentierten "Mad Men"-Star January Jones gespielt, die aber ihr Talent hier kaum wirklich ausspielen darf. Daneben sind in kleineren Rollen noch "Lost"-Star Harold Perrineau und die aus "Dexter" bekannte Jennifer Carpenter zu sehen. Als Gegenspieler konnte man Guy Pearce gewinnen, der aber auch ziemlich blass bleibt.

Fazit

Insgesamt hat man es hier mit einem ziemlich standardisierten Thriller zu tun, der auf einem durchschnittlichen Niveau ordentlich unterhält, bei dem sich aber nie wirklich Spannung einstellen will, so dass der Film nach dem guten Einstieg größtenteils nur so vor sich hindümpelt und schlussendlich in einem wenig spektakulären Finale mündet. Durchschnittliche Filmkost also, die schnell in Vergessenheit gerät.

Moritz Stock - myFanbase
18.06.2012

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