Bewertung
Francesca Gregorini, Tatiana von Furstenberg

Mädchen von Tanner Hall, Die

Lose your way. Find yourself.

Foto: Copyright: 2012 Universum Film
© 2012 Universum Film

Inhalt

Die Klosterschule Tanner Hall ist das Zuhause von Fernanda (Rooney Mara) und ihren Freundinnen, der chaotischen Kate (Brie Larson) und der intriganten Lucasta (Amy Ferguson). Doch nichts ist mehr wie es war, als die verbitterte und verwirrte Victoria (Georgia King) zur Schule wechselt und die eingeschweißte Mädchengruppe zu zerstören droht. Nebenbei entdecken die Mädchen in ihrem letzten Jahr am Internat die Liebe und ihre eigenen Grenzen. So auch Fernanda, die etwas mit dem verheirateten Gio (Tom Everett Scott) anfängt, der sich als Freund der Familie ab und an um sie kümmert.

Kritik

Die Schulzeit – eine aufregende Zeit, in der Freunde gefunden und Gefühle erforscht werden. Dies ist wohl noch intensiver, wenn man die Schulzeit auf einem Internat fernab der Eltern verbringt. Filme gab es daher schon reichlich über Internate und seine Bewohner. So fallen einem nicht nur Filme wie "Crazy", "Der Club der toten Dichter" oder "Die Girls von St. Trinian" ein, sondern auch die "Harry Potter"-Reihe, die fast komplett im Hogwarts-Internat spielt.

Dass der Film "Die Mädchen von Tanner Hall" jetzt – über zwei Jahre nach US-Veröffentlichung – doch noch auf DVD in Deutschland erscheint, ist wohl einzig dem Engagement von Rooney Mara in der Anfang des Jahres veröffentlichten amerikanischen Version von "Verblendung" zu verdanken. Dabei ist "Die Mädchen von Tanner Hall" ein durchaus interessanter und gut gemachter Film, der auch ohne den vermeintlichen Star Mara durchaus eine Daseinsberechtigung in den DVD-Regalen hat.

Anders als viele andere Internat-Filme sind hier die Einsamkeit und die Tatsache, dass die Eltern die Mädchen loswerden wollten, fest mit diesen verbunden. So sind sie alle ein stückweit verloren und haben nur einander. Die drei Freundinnen Fernanda, Kate und Lucasta sind dabei stets die vorbildlichen Schülerinnen des Internats. Sie lernen fleißig, unternehmen viel miteinander und sind beste Freundinnen. Dennoch halten sie sich stets an die Regeln des Hauses. Erst als Victoria dazu kommt und – bis auf Fernanda – alle Mädchen des Internats um den Finger wickelt, testen diese auch die Grenzen aus. Sie schleichen sich nachts raus, machen Party und trinken sogar.

Hier beginnt "Die Mädchen von Tanner Hall" dann auch ein Teenie-Film zu werden, denn kindische Intrigen, das perfekte Aussehen und die Aufmerksamkeit des netten Klassenkameraden spielen von nun an eine große Rolle. Dennoch schafft es der Film stets, diesen Dingen nicht allzu viel Spielraum zu geben und legt den Fokus stets auf die Mädchen und ihre Gefühle und Ängste. Gerade die Liebe spielt dann plötzlich eine große Rolle im Leben der Mädchen. Lucasta verliebt sich in einen Klassenkameraden und Fernanda in einen verheirateten Freund der Familie, mit dem sie dann auch prompt eine Affäre beginnt.

Der Film erzählt all diese Geschichten nebeneinander aus dem Blickwinkel der vier Mädchen. Dabei schafft er es, die fast perfekte Mischung zu finden. Er ist dramatisch, realistisch und dabei stets humorvoll und dennoch ernsthaft. Für 92 Minuten wird man in eine andere Zeit und eine fremde Schule versetzt, in der das Leben ebenso wenig perfekt ist, wie sonst irgendwo.

Neben Rooney Mara, die hier eine durchaus überzeugende Darstellung abliefert, überzeugen auch die anderen Darsteller. Gerade Georgia King überzeugt als intrigante und gerissene Victoria, ebenso wie Tom Everett Scott den zerrissenen Ehemann zwischen seiner Geliebten und seiner Ehefrau überzeugend darzustellen vermag.

Fazit

Ein zwar kurzweiliger, aber dennoch interessanter und schön gemachter Film über vier Mädchen, die ihr letztes Jahr im Internat gemeinsam verbringen.

Eva Klose - myFanbase
12.05.2012

Diskussion zu diesem Film