Bewertung

Das gibt Ärger

Möge der Bessere gewinnen!

Foto: Copyright: 2012 Twentieth Century Fox
© 2012 Twentieth Century Fox

Inhalt

FDR (Chris Pine) und Tuck (Tom Hardy) verbindet nicht nur eine enge Männerfreundschaft, sondern als Agenten der CIA teilen sie auch das Geheimnis ihres Berufs miteinander. Nach einem verkorksten Fall in Hongkong, in dem Verbrecher Karl Heinrich (Til Schweiger) fliehen konnte, werden sie zur langweiligen Büroarbeit verdonnert. Da trifft der geschiedene Tuck durch das Internet auf Lauren (Reese Witherspoon), und sie verabreden sich. Kurz danach begegnet Lauren Draufgänger FDR und nach anfänglichen Hindernissen lässt auch sie sich auf ein Date mit ihm ein. Die besten Freunde entdecken schnell, dass sie dieselbe Frau daten und wollen die Gelegenheit wie echte Männern klären. Sie entscheiden sich, Lauren nichts zu erzählen und sie auf ihre Art und Weise in einem fairen Kampf zu erobern. Während Lauren zwischen FDR und Tuck hin- und hergerissen ist, arten ihre Eroberungen bald in Spionage und Sabotageversuche aus. Zudem hat Heinrich noch eine offene Rechnung mit der CIA offen und wartet auf den Moment, um zurückzuschlagen.

Kritik

Normalerweise entpuppen sich Valentinstagsfilme als Flops und bevor man den Kinosaal betritt, ahnt man schon, dass die zwei Hauptcharaktere sich am Ende ihre Liebe gestehen. Dann fehlt nur noch, dass die lustigsten Szenen im Trailer verausgabt wurden und alle Jahre wieder kommt eine neue, platte Mainstream-Komödie. Der diesjährige Valentinstagsfilm "Das gibt Ärger" ist zwar keine Offenbarung, aber eine durchaus unterhaltsame und ausnahmsweise nicht vorhersehbare Liebeskomödie, die das weibliche Publikum nicht enttäuschen dürfte.

Wer auf mehr Action und Krach gehofft hat, weil der Film eben als Actionkomödie verkauft wurde, muss leider feststellen, dass die Actionhandlung sehr rar ausfällt. Die Jagd nach dem Schwerverbrecher wird immer wieder durch das Liebesdreieck gestört und ist eigentlich nur Nebensache. Der Anteil der Liebeskomödie überwiegt deutlich, und nur ab und zu gibt es einige Actionszenen mit typischer Agentenmusik, aber sie wirken eher als Lückenstopfer und daher fehl am Platz. Für Männer wird "Das gibt Ärger" also kein vergnügliches Actionkino, aber darauf hat es der Film auch gar nicht abgesehen.

Was "Das gibt Ärger" möchte und auch über 97 Minuten lang tut, ist zu unterhalten. Mit sympathischen Charakteren und tollen Schauspielern, die das meiste zur Unterhaltung beitragen, ist der Film zu keinem Zeitpunkt langweilig. Obwohl das Schema der zwei Typen, die derselben Frau hinterher jagen wie aus Effeff erscheint, überrascht der Film. Nicht nur, dass man selbst wie Lauren hin- und hergerissen zwischen Tuck und FDR ist, sondern auch bis zum Schluss nicht weiß, wie ihre Wahl ausfallen wird. Man könnte die Romanze tatsächlich als spannend bezeichnen. Immer wenn man die Vermutung hat, dass Tuck oder FDR der Richtige ist, schwingt die Tendenz um und man tappt wieder im Dunkeln. Mit der finalen Entscheidungsszene kann jeder leben und das Ende lässt den Zuschauer auch mit einem guten Gesamteindruck zurück.

Es ist oft schwer, in einer Liebeskomödie viel aus den meist typischen Charakteren herauszuholen, aber mit Charme und Charisma gelingt es Chris Pine und Tom Hardy, das (weibliche) Publikum und Lauren mit einer Leichtigkeit um den Finger zu wickeln. Reese Witherspoon musste zwar die Bühne für ihre Schauspielkollegen räumen, aber auch sie überzeugt und man identifiziert sich in vielen Szenen mit ihr. Sie ist nicht perfekt und versucht auch nicht dreist, mit den Gefühlen beider zu spielen, sondern sich ernsthaft zu entscheiden. Wie sich FDR und Tuck mit ungeahnten Mitteln bekriegen, ist lustig mit anzusehen und besonders die Wortduelle entlocken viele Lacher. Laurens Freundin Trish hat als unterhaltsame Möchtegerndiva auch eine Daseinsberechtigung, im Gegensatz zu Til Schweiger, der als Randfigur völlig austauschbar ist. Es ist eben immer wieder diese unausgegorene und lieblos gestaltete Storyline der CIA, die den Film bremst.

Andererseits spielt das Agentendasein für den Film eine große Rolle, denn FDR und Tuck versuchen mittels modernster High-Tech wie Peilsender und Überwachungsvideos den anderen auszustechen. Erfrischend, witzig und mal eine andere Art, eine Frau zu erobern. Trotzdem gelingt die Verknüpfung zwischen Action und Komödie nicht reibungslos, aber für einen humorvollen Frauenabend ist "Das gibt Ärger" gut in Betracht zu ziehen.

Fazit

Die Agentenhandlung wird zwar stetig durch das Liebesdreieck in den Hintergrund gedrängt, aber mit charmanten Darstellern und einer guten Portion Humor bietet "Das gibt Ärger" kurzweilige und nette Unterhaltung.

Tanya Sarikaya - myFanbase
27.04.2012

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