Bewertung
James Mangold

Knight and Day

"Nobody follow us or I kill myself and then her!"

Foto: Copyright: 2010 Twentieth Century Fox
© 2010 Twentieth Century Fox

Inhalt

Eigentlich wollte sie doch nur ein paar Ersatzteile für den alten Wagen ihres verstorbenen Vaters kaufen, doch als June (Cameron Diaz) am Flughafen von Wichita im US-Bundesstaat Kansas gleich zweimal mit Roy Miller (Tom Cruise) zusammenkracht, ändert sich ihr Leben komplett. Als die beiden mit dem gleichen Flugzeug zurück nach Boston fliegen, schafft es Roy – während June sich kurz die Nase pudert – die komplette Bordbesatzung einschließlich Piloten und alle Passagiere bis auf June umzulegen. Danach landet er den Flieger etwas unsanft in einem Feld und gibt der guten June ein paar Tipps im Umgang mit Geheimagenten, bevor er sie kurzzeitig ausschaltet und sie scheinbar unversehrt am nächsten Morgen in ihrer Wohnung aufwacht.

War das alles nur ein Traum? Eine Nachricht von Roy schließt dies aus und als wenig später auch noch Agent Fitzgerald (Peter Sarsgaard) bei ihr auftaucht, wird klar, dass sie mitten in eine gefährliche Sache geraten ist. Doch während June mit den Beamten mitfährt, fasst Roy den Plan, sie zu retten, und so sind wenig später die beiden Agenten in ihrem Auto tot, während Roy auf dem Dach ihres Autos liegt und June von der Rückbank das Auto steuern muss. Und das ist erst der Anfang des großen Abenteuers. Eine Hetzjagd über den ganzen Erdball beginnt...

Kritik

Obwohl Tom Cruise wohl nie wirklich weg von der Bildfläche war und sich nur seit seinem letzten Film ein bisschen länger Zeit genommen hat, wird "Knight and Day" nun zum Cruise-Comeback-Film gemacht. Und wahrscheinlich ist er das auch, denn während er die letzten fünf Jahre gerade einmal fünf Filme gedreht hat, geht es nun wieder rund. Neben dem neuen "Mission Impossible"-Teil stehen elf weitere Filme für ihn an. Da ist es wohl nicht schlecht, gleich zu Beginn einen großen Erfolg zu schaffen. Leider ist ihm dies mit "Knight and Day" nicht gelungen. Und das, obwohl der Film eigentlich alles hat, was die Welt früher an Cruise-Filmen liebte: Action, Agenten und ein Flugzeug.

Mit zusätzlich ein bisschen Romantik und Humor will der Film quasi einen Querschnitt aus allen Filmfans der Welt für sich begeistern. Doch dabei bleibt die Qualität zumeist auf der Strecke, denn obwohl es gar nicht mal so schlecht gelungen ist, das alles in einer Geschichte zu verbinden, so ist das Drehbuch an sich doch das größte Problem des Films. Dieses ist weit entfernt vom Logischen und ebenso von dem, was ein Gehirn von diversen Kinofilmen gewöhnt ist. Daher ist es wohl zu empfehlen, vor dem Genuss des Films das Logikzentrum im Gehirn auszuschalten und ihn einfach auf sich einwirken zu lassen – dann kann es nämlich durchaus vorkommen, dass man ein bisschen Spaß hat.

Der Humor des Films ist dabei überwiegend auf die Comedy-Künste von Cameron Diaz angewiesen, was dem Film aber nicht schadet. Diaz' natürliches Talent dazu, ungeschickt zu wirken und ständig in Fettnäpfchen zu treten, macht es dem Film leichter und die Szenen, die allein darauf ausgerichtet sind, bringen einen durchaus zum Lachen. Gut für die Figur von Diaz ist dabei auch, dass der Zuschauer den Film aus der Perspektive von June zeigt und dabei ihr folgt und nicht Roy. So ist es für den Zuschauer ein Leichtes, sich mit der jungen June zu identifizieren und in ihr eine "normale" Person in dem ganzen Gewirr an seltsamen Erscheinungen zu finden. Diaz ist dabei in jeder ihrer Szenen zuckersüß und überzeugt vollkommen, obwohl sie sich nicht unbedingt auf unbekanntem Gebiet bewegt. Bei Cruise ist das ähnlich, hat er doch als Agent schon genug Erfahrungen auf der großen Leinwand gemacht und so zeigt er außer einem gut gelifteten Gesicht kaum etwas, was wir von ihm noch nicht kennen. Er ist solide und gut, aber von einer Überraschung à la "Tropic Thunder" noch weit entfernt. Auch der Rest des Casts zeigt sich solide in seinem Spiel. Überzeugend ist aber vor allem Peter Sarsgaard, der es durchaus schafft, etwas geheimnisvolles in seinen Charakter zu bringen, obwohl auch dies mit entsprechenden Tricks im Drehbuch durchaus besser hätte ausfallen können.

Neben dem Humor gelingt dem Film auch in Punkto Action die perfekte Mischung. Der große Flugzeugabsturz zu Beginn, mehrere spektakuläre Autoverfolgungen und Schießereien sind dabei nur die größten Szenen. Ein Actionfan wird hier also durchaus auf seine Kosten kommen. Und auch die Romantik kommt in "Knight and Day" nicht zu kurz und obwohl die Chemie zwischen June und Roy nicht unbedingt zum Zuschauer überspringt, so ist sie doch greifbar.

Fazit

Der Film tut genau das, was man von ihm erwartet. Er bietet über knapp 100 Minuten hinweg solide Unterhaltung mit Action, Humor und Romantik. Alles in allem weit entfernt von einem perfekten Film, aber durchaus ordentliche und fröhliche Sommerunterhaltung.

Eva Klose - myFanbase
22.07.2010

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