Bewertung
Craig Lucas

Birds of America

"Sometimes kindness is wiser than truth."

Foto: Copyright: HMH Hamburger Medien Haus Vertriebs GmbH
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Inhalt

Morrie (Matthew Perry) musste schon früh Verantwortung übernehmen. Selbst noch nicht erwachsen, kümmerte er sich nach dem Tod seiner Eltern um seine beiden Geschwister Jay (Ben Foster) und Ida (Ginnifer Goodwin). Mittlerweile sind beide aus dem ehemaligen Elternhaus ausgezogen, in dem Morrie nun mit seiner Frau Betty (Lauren Graham) versucht, ein normales Leben zu führen. Doch immer wieder holen ihn seine Geschwister ein. Jay wurde von einem Auto angefahren und soll nun wieder bei ihnen einziehen und auch Ida hat nach sechs Jahren Abwesenheit wieder ihren Besuch im Hause ihrer Eltern angekündigt. Der Besuch der beiden Geschwister sorgt für reichlich Ärger im Hause der Familie und am Ende ist nicht nur die Ehe von Betty und Morrie gefährdet.

Kritik

Es gibt Geschichten, die fesseln einen auch ohne große Spannungseffekte, Actionszenen oder ähnliches. "Birds of America" ist eine dieser Geschichten. Mit wunderbaren Dialogen, einer großartigen Story und super agierenden Schauspielern ist dieser Film ein wahres Vergnügen.

Schon vom ersten Moment des Films an wird klar, dass es sich um keine gewöhnliche Familie handelt. Morrie, Ida und Jay sind Geschwister, die viel zu früh ihre Eltern verloren haben und von da an mehr oder weniger alleine im Leben klarkommen mussten. Morrie versuchte dabei eine Art Vaterfigur einzunehmen. Während Morrie es aber später schaffte, ein halbwegs normales Leben aufzubauen - mit seiner Frau lebt er jetzt seit einiger Zeit in seinem Elternhaus -, ist dies seinen Geschwistern nicht gelungen. Mit großer Angst vor Beziehungen und einem Hang zu Verrücktheiten ist es nicht leicht für die beiden, ihr Leben in den Griff zu bekommen. Schnell hat man sich als Zuschauer in die Familie eingefunden, man leidet mit der Familie und ist gespannt, mit was sie einen das nächste Mal zum Lachen bringt. Trotz einiger wirklich komischer Momente sind die Geschichten des Films doch eher tragisch. Von Morrie und Betty angefangen über die Hintergründe von Idas plötzlicher Flucht vor sechs Jahren und auch Jay hat eine tragische Geschichte zu erzählen.

Aus einem hervorragenden Drehbuch kann jedoch nur dann ein guter Film werden, wenn er auch gut umgesetzt wird. Dafür sind die Darsteller entscheidend. Mit Matthew Perry wurde ein Darsteller für die Hauptrolle verpflichtet, der vor allem mit der Komik des Films umzugehen weiß. Doch auch die ruhigen, dramatischen Momente bekommt er erstklassig hin und sein Morrie ist den ganzen Film über hinweg äußerst glaubhaft. Lauren Graham kann an Perrys Seite weniger überzeugen. Ihre Rolle bietet wenig Spielfläche und so wirkt sie fast die ganze Zeit über blass und uninteressant. Ganz im Gegenteil zu Ginnifer Goodwin, die hier wieder einmal ihr großes Schauspieltalent offenbart. Star des Films ist aber Ben Foster, der einen wunderbaren Jay abgibt und mit all seinem Können zu überzeugen weiß. Hilary Swank, die nur in einer Nebenrolle zu sehen ist, ergeht es ähnlich wie Lauren Graham. Ihre Rolle stellt nicht die große schauspielerische Herausforderung dar, dennoch spielt Hilary solide.

Fazit

Ein kleine Familiengeschichte der etwas anderen Art. "Birds of America" ist ein Film, der mit vielen wunderbaren Dialogen, einigen guten Darstellern und einer großartigen, mitreißenden Story überzeugen kann.

Eva Klose - myFanbase
16.02.2009

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