Bewertung
Ridley Scott

Mann, der niemals lebte, Der

"Ain't nobody likes the Middle East, buddy. There's nothing here to like."

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Inhalt

Der Terror ist eingezogen in Europa. Immer wieder gehen in den Großstädten des Kontinents Bomben hoch. Ein Terrornetz rund um Al-Saleem (Alon Aboutboul) soll daraufhin infiltriert werden. Der beste Mann für diesen Einsatz ist CIA-Agent Roger Ferris (Leonardo DiCaprio), der sich seit längerem im Nahen Osten aufhält und dort neben einigen Kontakten auch die richtige Einstellung an den Tag legt. Er riskiert immer wieder sein Leben für den Kampf gegen den Terrorismus. Dies tut er stets unter den wachsamen Augen von Ed Hoffman (Rusell Crowe), der ihn von Langley aus dank moderner Satelliten und Handys nicht aus den Augen lässt und stets die Verbindung hält.

Als es nun daran geht, die Terrorzelle zu infiltrieren, ist schnell klar, dass das für die paar CIA-Agenten eine Nummer zu hoch ist und Ferris bittet den Chef des jordanischen Geheimdienstes um Hilfe. Für eine Zusammenarbeit jedoch müssen beide einander vertrauen und genau da fängt das Problem an - vor allem Hoffman kann dies nicht. Er hat einen anderen Plan und schon bald gerät nicht nur Ferris in höchste Gefahr...

Kritik

Die Politik im Kino, das geht nur selten gut. Immer wieder kommen zwar erstklassige Filme dabei raus, doch nur ganz selten wird ein solcher Film zum Publikumsmagnet. Das musste nun auch Ridley Scott mit seinem Mann, der niemals lebte, erfahren.

Die Welt nach dem 11. September ist grausamer geworden. Es wurden Kriege geführt und nun wird versucht, weitere Anschläge zu verhindern und die Terrorzellen zu zerstören. Genau für diesen Job sind überall CIA-Geheimagenten undercover im Einsatz, die auch oftmals die Zellen infiltrieren und so dafür sorgen, dass diese dann zerschlagen werden. Dies ist das Thema von Ridley Scotts neuem Film. Nach dem gleichnamigen Roman von David Ignatius erzählt Scott eine Geschichte über einen knallharten CIA-Agenten. Ferris ist aber nicht der typische Held eines Films. Gleich zu Beginn sieht der Zuschauer, wie er knallhart und scheinbar ohne Zögern einen vermeintlichen Terroristen umbringen lässt, der keine Informationen herausgeben möchte. Damit ist schon klar, dass dieser Film kein US-Werbefilm wird, sondern ein knallharter Thriller, der nicht davor scheut, alles auch von der kritischen Seite zu zeigen.

Bei dem Film scheint Scott zuerst voll auf Action zu setzten, doch 128 Minuten sind eine lange Zeit für einen Film und so schnell, wie sich die Spannung aufbaut, wird es auch schon wieder etwas ruhiger, wenn die Infiltration vorbereitet wird. Dennoch aber kommt der Film ohne einige Härten nicht aus. Folterszenen, die an die Grenze des Ansehbaren gehen, sind nur ein Grund, warum dieser Film nicht unbedingt für zarte Gemüter geschaffen ist. Um dem etwas entgegenzusetzen, baut Scott ein Love-Interest für den CIA-Agenten ein, welches jedoch vor allem den Charakter des Agenten erheblich zum Wanken bringt. Eine solche Beziehung passt nicht zu Ferris.

Ein Film mit Leonardo DiCaprio und Russell Crowe in den Hauptrollen, das kann doch nur gutgehen, oder? Genau, es geht gut. DiCaprio überzeugt als knallharter und dabei dennoch überaus menschlicher und grundsympathischer CIA-Agent. Ein bisschen anders sieht er auch aus, mit dunklen Kontaktlinsen und dunklen Haaren. Er ist daher der perfekte Agent und spielt diesen gewohnt großartig. Ein ebenso guter Gegenspieler für ihn ist Russell Crowe, der (für diese Rolle?) ordentlich zugelegt hat und den faulen, perfektionistischen und vertrauensunwürdigen Mittelsmann ebenso gut darstellt. Ohne Zweifel tragen die beiden diesen Film, DiCaprio deutlich mehr als Crowe. Neben DiCaprio und Crowe überzeugt auch Mark Strong, der als jordanischer Geheimdienstchef überaus glaubwürdig wirkt.

Fazit

Ein sehr spannender Polit-Thriller, der vor allem dank der großartigen Darsteller durchaus überzeugt.

Eva Klose - myFanbase
21.12.2008

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