Bewertung

Dirty Dancing 2: Heiße Nächte auf Kuba

Vergesst die vernichtenden Kritiken und beachtet den Namen "Dirty Dancing" im Titel nicht, dann werdet Ihr diesen Film lieben! Es ist nämlich keine Fortsetzung des ersten Teils und eigentlich ist der o. g. Titel sehr schlecht ausgewählt, denn zeitlich spielt der Film vor "Dirty Dancing 1" und hat mit diesem auch inhaltlich nichts zu tun.

Wenn man sich vom Titel loseist und einfach nur einen schönen, unterhaltsamen Tanzfilm erwartet, wird man nicht enttäuscht werden, denn dieser Film bietet heiße Tanzszenen, gute Musik, eine interessante Story und vor allen Dingen Gefühl, Romantik und Liebe.

Foto: Copyright: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Inhalt

1958: Im Zuge der Amerikanisierung Kubas zieht auch die junge Katey Miller mit ihrer Familie nach Kuba. Sie ist nicht begeistert, ihr letztes High School-Jahr im Ausland verbringen zu müssen und fühlt sich zuerst unwohl in dem großen Apartmentkomplex Havannas, in dem ausschließlich Amerikaner residieren.

Während ihre spießigen Eltern sich eine Verbindung zu dem reichen Sohn des Arbeitgebers wünschen, verliebt sich Katey in den kubanischen Kellner Javier, dem es jedoch verboten ist, mit den Amerikanern Kontakte zu pflegen. Nachdem Katey ihn beim Tanzen beobachtet, freunden sich die beiden dennoch an und Javier verliert daraufhin seinen Job, der die Existenz der Familie sichert. Katey setzt alles daran, Javier zu helfen, und so melden sie sich zu einem Tanzwettbewerb an, bei dem nicht nur eine hohe Prämie winkt, sondern auch ein Ticket in die USA. Doch auch wenn Katey die allgemeinen Gesellschaftstänze tadellos beherrscht, fehlt es ihr, im Gegensatz zu Javier, an der tänzerischen Leidenschaft, dem Rhythmus. Die beiden trainieren hart und Katey lernt Kuba mitsamt seinen Clubs kennen. Auch ein amerikanischer Tanzlehrer (gespielt von Patrick Swayze) hilft der schüchternen, etwas verklemmten Katey, mehr aus sich heraus zu kommen.

Jedoch kommen sich Javier und Katey auch privat immer näher und entwickeln tiefe Gefühle füreinander. Nichtsdestotrotz kommt es beim großen Wettbewerb zu einem Eklat mit Kateys Eltern und die Revolution beginnt. Werden die Liebenden einen gemeinsamen Weg finden oder ist die Kluft zwischen den beiden zu groß?

Kritik

Wie schon oben erwähnt, muss man sich einen Vergleich zu "Dirty Dancing 1" ersparen und den Film einfach als weiteren Tanzfilm sehen, nicht mehr und nicht weniger. Die Handlung ist, wie bei allen Tanzfilmen, nicht allzu tiefgründig und ausgefeilt, es geht in erster Linie um effektvolle Tanzszenen, was hier gut gelungen ist, und um Liebe. Die lateinamerikanische Musik geht unter die Haut, man kann die feuchtschwüle Sommerhitze Kubas spüren und die prickelnde Atmosphäre während des Tanzens. Es wurde ein guter Musikmix aus HipHop-Klängen und Latin gewählt.

Während die Chemie und Stimmung zwischen den Charakteren stimmig ist und hervorragend harmoniert, weisen Authentizität und Plot Mängel auf. Der Grundgedanken ist positiv, es wird kritisch auf die Amerikanisierung Kubas geblickt, dargestellt, wie die reichen US-Bürger in Kuba residieren und die Bevölkerung leidet, aber es wirkt ein wenig zu schwarz-weiß. Man sieht außerhalb des Apartmentkomplexes fast nur Armenviertel. Auch die Revolution vollzieht sich viel zu schnell – an einem einzigen Tag - und seicht. In Wirklichkeit war es dramatischer, blutiger, komplizierter und am Ende hätten bestimmt nicht die Kubaner gemeinsam mit den Amerikanern getanzt. Aber vielleicht sollte man dieses einfach symbolisch sehen, denn positiv ist natürlich, dass auf Konflikte überhaupt aufmerksam gemacht wird.

Der Auftritt Patrick Swayzes wurde auch häufig kritisiert. Er spielt hier eine andere Rolle als im ersten Teil, ist natürlich älter und wahrscheinlich sollte es einfach nur den Bezug darstellen, eine nette Geste für die Fans sein, ihn auftauchen zu lassen. Genauso kann man in dem Film einige Szenen entdecken, die an den ersten Teil erinnern lassen (Tanz im Wasser, Ballsaalambiente, Kitzeln....). Das Grundschema - zwei Teenager aus unterschiedlichen sozialen Schichten und Gesellschaften verlieben sich und vereinen sich durchs Tanzen - ist ebenfalls gleich. Ein Happy End ist hier jedoch nicht gegeben, die Lösung ist aber nachvollziehbar und eigentlich authentischer.

Fazit

Ich kann diesen Film nur empfehlen, es ist ein toller Tanz-, Liebes- und Teeniefilm mit viel Gefühl, fantastischen Tanzszenen, eindringlicher Musik, guten Darstellern und bietet kurzweilige, seichte Unterhaltung. Mir persönlich hat er sogar besser gefallen als der erste Teil.

Technische Details

DVD-Erscheinungstermin: 17. März 2005
Format: Dolby, PAL, Surround Sound
Sprachen: Spanisch, Deutsch, Englisch
Region: Region 2
Studio: Touchstone

DVD-Extras:
* Audio-Kommentar mit der Produzentin und der Choreographin
* Multi-Angle Tanzszenen
* Zusätzliche Szenen
* Baila ! Ein Tanzstück
* Hinter den Kulissen von 'Dirty Dancing 2 - Heiße Nächte auf Kuba'

Julia H. - myFanbase
02.07.2008

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