Bewertung

Kill Bill: Vol. 2

"Der Vorfall, der sich in der Hochzeitskapelle von Two Pines ereignete und die ganze blutrünstige Geschichte in Gang setzte, ist inzwischen zur Legende geworden. Das Massaker von Two Pines, so titelten es die Zeitungen. In den lokalen Zeitungen sprach man von dem Hochzeitskapellenmassaker von El Paso, Texas. Wie es passierte? Wer anwesend war? Wie viele getötet wurden und wer sie tötete, wechselt abhängig davon, wer die Geschichte erzählt. In Wirklichkeit fand das Massaker gar nicht während einer Hochzeit statt. Es war nur die Probe für eine Hochzeit."

Foto: Copyright: Walt Disney Studios Motion Pictures Germany
© Walt Disney Studios Motion Pictures Germany

Inhalt

Die blutdürstige Rache der Braut (Uma Thurman) ist noch nicht gestillt: Drei Namen stehen noch auf der Liste der kalten Schönen, die am Tag ihrer Hochzeit ins Jenseits befördert werden sollte und jetzt Jagd auf die macht, die ihren Tod verlangten.

Nach Verdita Green und O-Ren Ishii sind nun der heruntergekommene Budd (Michael Madsen) und die durchtriebene Elle Driver (Daryl Hannah) an der Reihe, bevor die Braut in Mexiko schließlich ihrem einstigen Chef und Liebhaber Bill (David Carradine) gegenübersteht - und eine Überraschung erlebt...

Kritik

Das geteilte Meisterwerk von Quentin Tarantino beginnt eben mit dem oben genannten Zitat und lässt dem Zuschauer einen Blick darauf werfen, was an dem Tag von Beatrix' Exekution geschehen ist. Es gelingt Tarantino, einen mitzureißen, zu begeistern und mitzufühlen, da er schon gleich zu Anfang deutlich macht: Es geht hier mehr um die Geschichte, um moralische sowie ethische Gedanken, Leidenschaft, Angst und Rache, als um kaltblütiges Morden, wie es im ersten Teil der Fall war. Schnelle, laute und abermals witzige Musik findet man seltener als melancholische und ruhigere.

Dadurch, dass man immer wieder in die Vergangenheit zurückblickt, kann man verstehen, welche Schmerzen, aber auch welche Erfahrungen die Braut, gespielt von Uma Thurman, ertragen beziehungsweise machen musste. Der Teil, in dem die Braut auf Pei Mei, dem Lehrer von Bill trifft, erinnert einen stark an Martial-Arts- und alte chinesische Filme, aber auch an Disziplin und harten Trainingswillen. Überschattet wird diese tolle Atmosphäre nur dadurch, dass Szenen, welche im ersten Teil noch so geheimnisvoll wirkten, hier meist plump gelöst wurden.

Zwar spielte Michael Madsen seinen Charakter mühelos, dennoch konnte man ihn anfangs nicht als Serienkiller von Bill ansehen, da er heruntergekommen lebt, sich einem einfachen Barbesitzer unterordnen, und sich dabei viele Dinge gefallen lassen muss. Jedoch bleibt dieser Eindruck nicht lange erhalten, als die Braut ihn umbringen will. Über David Carradine ist nicht viel zu erwähnen, außer, dass er seine Rolle lässig und überzeugend darbieten konnte.

Kranken und perversen Gedanken konnte Tarantino in diesem Film freien Lauf lassen, und den Zuschauer mehrmals in die Irre führen. Lügen, die sich als falsch herausstellen und ein Ende, welches man gar nicht erwartet hat, runden die Geschichte um "Kill Bill" hervorragend ab.

Fazit

Wer von diesem Film große Actionszenen und viel Blut erwartet hat, könnte enttäuscht sein. Wer jedoch ein Gespür für Sensibilität, Sozialität und Philosophie hat, dem kann man diesen Film wärmstens empfehlen.

Ignat Kress - myFanbase
07.07.2007

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