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Review: #3.11 Dr. Cuddys große Lüge

Foto: David Morse, Dr. House - Copyright: 2006 Fox Broadcasting Co.; Greg Gayne/FOX
David Morse, Dr. House
© 2006 Fox Broadcasting Co.; Greg Gayne/FOX

Der Kampf House vs. Tritter geht in seine entscheidende Runde. Der Sieger in diesem manchmal fast schon unfairen Zweikampf lautet (wenig überraschend) Dr. Gregory House. Tritter bleibt dagegen nichts anderes übrig, als seinen Hut zu nehmen und seine Niederlage einzugestehen. Trotz intenstivster Bemühungen, hat er absolut nichts erreicht.

Bye, Bye Tritter

Es passiert also das Unvermeidliche und House landet vor Gericht. Und obwohl nicht nur sein Job, sondern sogar seine eigene Freiheit auf dem Spiel steht, sieht House immer noch nicht ein, dass er klein bei geben muss. Ganz dumm ist House jedoch nicht. Um sich nicht selbst die Blöße zu geben, weist er sich selbst in die Reha ein und manipuliert Wilson und Cuddy schließlich so, dass letztere vor Gericht einen Meineind für ihn ablegt und ihm zuvor sogar seine Pillen wieder gibt. Damit sorgt Cuddy nicht nur für die Rehabilitierung von House, sondern auch für eine persönliche Niederlage von Tritter, der sich das erste Mal sagen lassen muss, dass seine Ermittlungen vielmehr zu einer persönlichen Vendetta geworden sind. Ich habe diese Vendetta genossen, denn Tritter saß lange Zeit am längeren Hebel, was er gekonnt ausspielen konnte. Dass er ein wenig von diesem zwischenzeitlichen Erfolg genoss und sich seiner Sache zu sicher war, macht Tritter wiederum sehr menschlich. Und doch beging er einen fatalen Fehler, als er House nicht ernst genommen hat, als dieser sich bei ihm zu entschuldigen versuchte - er hat House besser kennen gelernt, als ihm lieb war und konnte ihm einfach nicht mehr vertrauen. Ein bisschen arrogant seinerseits, aber das kann man ihm verzeihen.

Als Tritter House am Ende entgegnet, dass er hofft, er hätte sich in dem Arzt getäuscht, wird mir ein bisschen wehmütig zumute. Tritter war ein ganz und gar unangenehmer Zeitgenosse, das steht wohl fest. Allerdings gefiel mir die Art, mit der er sich gegen House stellte. House war es einfach nicht gewohnt, dass jemand in seiner Gegenwart Rückrat bewahrt. Nur hat er nicht gewusst, wann er aufhören muss und hat House' Einfluss auf seine Mitmenschen gehörig unterschätzt.

Und obwohl die Methoden von Tritter recht fragwürdig gewesen sind, so brachte er doch einiges an Unruhe in das Team des Princeton Plainsboro. Die Freundschaft zwischen House und Wilson wurde auf den Prüfstand gestellt und auch Cuddy musste sich ein für alle Mal entscheiden, ob sie die Art von House wirklich nach außen hin vertreten kann.

Nun verschwindet Tritter wohl für immer aus der Welt von Dr. House und wird uns wohl nicht sehr lange im Gedächtnis bleiben. Schade eigentlich. Ich fand den Charakter erfrischend böse.

Dr. Cuddys große Lüge

Der größte Verlierer der "Tritter"-Geschichte ist eindeutig Cuddy, die sich von House einmal mehr an der Nase herumführen ließ. Er brachte sie durch die Selbsteinweisung in die Reha nicht nur dazu, einen Meineid vor Gericht zu leisten, sie fiel auch noch auf seine "Ich werde mich ändern"-Schwüre herein. Nun gut, für das Krankenhaus dürfte dies wohl eine Erleichterung sein, denn sie behalten einen der besten und fähigsten, wenn auch unberechenbarsten Ärzte, die die TV-Landschaft wohl jemals gesehen hat. Leider geht das auf Kosten eines Stücks der Persönlichkeit von Cuddy, denn einmal mehr wird klar, dass House Cuddy in der Hand hat und mit ihr umgehen kann, wie er will. Durch seine zweifelsfrei unglaublichen Leistungen kann er sich wohl alles herausnehmen – er landet wie eine Katze immer wieder auf den Füße und behält die Oberhand.

Hinterlistig

House hat das einzig richtige in seiner Situation getan. Nachdem in der letzten Woche fast schon ein wenig Reue in House' Handeln zu erkennen war, spielt er nun erneut die einzelnen Parteien so gegeneinander aus, dass er einen gigantischen Vorteil daraus zieht.

Am Ende hat sich für House rein gar nichts geändert. Er hat seine Drogen wieder und wurde von jeglichen Vorwürfen freigesprochen. Einzig und allein Missachtung des Gerichts kann ihm vorgeworfen werden, weswegen er nur wenige, verschmerzbare Stunden hinter Gittern verbringen muss.

House bekommt immer das, was er will und er weiß, wie er sich dies beschaffen kann. Zur Not auch, wenn er dazu Freund und Feind missbrauchen muss.

Der Fall der Woche...

wird aufgrund der spannenden Ereignisse um House, Tritter und Cuddy fast schon nebensächlich. Falsche Erinnerungen, eine gewürgte Cameron, Elektroshocks und Liebe – garniert mit einem Tumor im Gehirn. Der Fall konnte sich wirklich nicht in die spannendsten Fälle bei Dr. House einreihen, aber es war ja von vornherein klar, dass nur ein wenig spektakulärer Fall im Finale des "Tritter vs House"-Dramas Platz haben würde. Der Fokus lag ganz klar auf den Charakteren, was durchaus zu befürworten ist.

Fazit

Ich werde Tritter vermissen, auch wenn viele ihn wohl nur als arrogantes Arschloch wahrgenommen hat, der es sich zum Ziel gesetzt hat, House und das Team zu brechen. Nun ist wohl wieder alles beim Alten. Ich bin gespannt auf die Post-Tritter-Ära.

Melanie Brandt - myFanbase

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