Review: #5.12 Ungehorsam

Wirklich eine schöne Episode, die für alle Housewives interessante Storys zu bieten hatte. Auch ist es immer für ein paar Lacher und Tränen gut, wenn Edie mit einer ihrer Freundinnen eingesperrt ist, und über Daves Geheimnis gab es auch mehr zu erfahren. Sogar so viel, dass man sich fragen muss, ob da noch sonderlich viel Spannendes kommen kann, wo noch ganze 10 Episoden gesendet werden sollen...

I learned from the best...

Lynette spielte in dieser Folge eine etwas untergeordnete Rolle mit ihrer Porter-Story, die endlich ein zeitweises Ende gefunden hat. Dass die Story vollständig beendet ist, bezweifle ich erstmal, solange Warren noch freien Fußes umherwandert. Ihr Trick war wieder typisch für sie, da sie, was Manipulationen angeht, in meinen Augen immer die beste und geschickteste der vier Housewives war. Viel interessanter als die (jedoch erfreut aufgenommene) Tatsache, dass Porter nun freigesprochen wurde, war allerdings die Beziehung zwischen Lynette und ihrer Mutter, die bisweilen seit ihres Abschiedes überhaupt nicht mehr thematisiert wurde. Das Ende und auch der Verlauf bis dorthin haben mir allerdings gefallen. Es wurde authentisch und bewegend gezeigt, wo die Probleme der beiden liegen, und mir würde es durchaus gefallen, wenn die Mutter jetzt nicht immer nur, wenn sie mal einer Storyfortführung dient, ausgegraben wird, sondern auch weiterhin hin und wieder mal eine Rolle spielt und wir als Zuschauer auch an der Entwicklung ihrer Beziehung teilhaben dürfen. Denn dass sich so eine komplizierte Mutter-Tochter-Beziehung nicht einfach von einem Moment auf den nächsten in eine einfache, liebevolle verwandelt, dürfte wohl für jeden nachvollziehbar sein.

The Scary Man

Ob es so eine gute Idee war, wieder den Schritt zurück zu machen und Carlos wieder sehen zu lassen, bleibt für mich erst noch zu beweisen. Bisher hat man es jedoch gut geschafft, aus der Sache etwas zu machen. Gaby ist mittlerweile längst nicht mehr die oberflächliche Möchtegern-Hausfrau, die sich die Langeweile mit dem Gärtner vertreibt. Trotzdem verlangt sie in meinen Augen (und auch in seinen) ein wenig zu viel von Carlos. Einerseits soll er einer Arbeit nachgehen, die er hasst, damit sie wieder zu Geld kommt, andererseits soll er jedoch auch zu Hause alles in Schach halten. Zwar hat er ihr ja die Grenzen aufgezeigt, am Ende scheint sie jedoch trotzdem das bekommen zu haben, was sie wollte. So ganz will mir das nicht zusagen und ich hoffe, dass ihre Beziehung, die mir nach ihrer damaligen Trennung wieder so gut gefallen hat, nicht allzu sehr darunter leidet. Aber irgendwo muss das Drama ja herkommen und Potential hat diese Storyline definitiv. Und so eine Geschichte kann ja auch interessant sein, wenn sich die Charaktere nicht so verhalten, wie man es sich von ihnen wünscht, beziehungsweise vielleicht gerade dann...

Gaby sorgte jedenfalls auch für zahlreiche lustige Momente in dieser Episode. Wie sie ihre Tochter vergeblich die Treppe hinauf zu zerren versuchte, war bereits köstlich, doch als sie den Gärtner dazu brachte, ihre Töchter anzuschreien, konnte ich mich nicht mehr halten. Das war typisch Gaby, die ebenso wie ihre Freundinnen aus jeder Lage durch die Hilfe und Manipulation anderer geschickt herauszukommen weiß. Dass Kinder ihren Eltern gerne mal an den Kopf werfen, dass sie sie hassen oder den anderen Elternteil viel lieber mögen, ist sicher nichts Neues, aber ich kann Gabys Verletztheit darüber verstehen. Schöner würde ich es allerdings finden, wenn sie sich darüber mit Carlos - wie normale Menschen - austauschen würde, wenn er eben abends nach Hause kommt.

I think I might be falling in love with Katherine...

Sicherlich eine der überraschendsten Wendungen dieser Folge, besonders da diese Beziehung ja etwas unter ferner Liefen gehandelt und bisher kaum thematisiert wurde, außer wenn sie etwas mit Susan zu tun hatte. Generell wird die Rolle der so interessanten und sympathischen Katherine in dieser Staffel viel zu wenig genutzt, obwohl sie sicherlich viel beizutragen hätte. Stattdessen muss man nun schon befürchten, dass sie bald das Zeitliche segnen könnte, nun da Dave von Mike erfahren hat, dass Katherine seine Angebetete ist. Eventuell könnte er es also nun auf sie abgesehen haben, um Mike die größtmögliche seelische Verletzung zuzufügen. Dass Mike allerdings Katherine plötzlich liebt, tangiert mich nicht wirklich, da es auch nicht interessant aufgebaut wurde. Sicherlich die langweiligste Story der Folge und für den Punktabzug verantwortlich. Nachdem man nun jedoch so viel über Dave erfahren hat, bleibt wirklich die Frage, was das Staffelgeheimnis dieses Jahr noch großartig zu bieten hat...

Orson burnt the steaks.

Bree ist einer meiner Lieblingscharaktere dieser Serie schlechthin und ich habe schon teilweise den Eindruck, dass wegen der Fülle an Charakteren die Tiefe ein wenig leiden muss. Fünf Jahre Zeitsprung haben schon einige Fragen aufgeworfen, die bei einem üblichen weiteren Verlauf zwar auch teilweise, aber eben nicht in dem Maße aufgekommen wären. Leider scheint die Serie nicht so wirklich viel damit anzufangen zu wissen. So hat es mich in dieser Folge besonders gefreut, einmal wieder in Brees Innenleben hineinschauen zu dürfen. Gleichzeitig hat mir das jedoch offenbart, dass auf solche Dinge viel zu wenig eingegangen wird und die Serie in dem Bereich viel mehr Potential hätte, das nicht genutzt wird - schade!

Ich fand es schön, wie sie den Konflikt auf erwachsene Art und Weise gelöst hat, was auch vor ihrem Job nicht unbedingt Brees Art war. Es ist sicherlich positiv für sie, dass sie nun jemanden hat, der ihr dabei helfen kann, ein wenig geduldiger und mitfühlender zu werden. Ich würde mir jedoch auch wünschen, dass es diesbezüglich unter den Freundinnen etwas mehr Austausch gäbe. Davon sieht man allerdings auch - vielleicht auch auf Grund des Zeitmangels - einfach zu wenig.

I'm at the point in my life where I could use a happy ending...

Edie war nie ein Charakter, der mir besonders zugesagt hat, aber in den seltenen Momenten, in denen sie dazu dient, einem der Housewives die Augen zu öffnen, und dabei mit dieser einen Konflikt austrägt, war sie schon immer großartig. So hat mir auch diesmal gefallen, wie sie mit einem bei mir eher unbeliebten Charakter wie Susan interagierte. Außerdem konnten wir damit wieder etwas mehr über Edie erfahren, über die wir ohnehin viel zu wenig wissen, und das auf eine sehr angemessene Art und Weise. Edie öffnet Susan tatsächlich ihr Herz, die darauf übermäßig emotional reagiert, was Edie weder gewünscht noch erwartet hat. So blieb man dem Charakter treu und hat doch gesehen, dass auch sie Gründe für ihr Verhalten hat; durch die übertriebene Reaktion von Susan wurde dem Ganzen jedoch etwas die Schwere genommen und damit mehr Glaubwürdigkeit verliehen.

Am Ende tun sowohl Susan als auch Edie das aus ihrer Sicht einzig Richtige. Was Edie bemängelte, ist sicher auch schon Zuschauern aufgefallen, nämlich dass Susan einfach nicht ohne Mann kann. Es wäre wirklich interessant zu sehen, wie sie es jetzt nun mal ohne versucht. Jackson war sowieso weder storytechnisch noch vom Charakter her interessant, weshalb ich seinen Abgang auch nicht wirklich bedaure. Dass Edie Dave zurücknimmt, wird sicherlich interessant werden. Er wirkt ihr gegenüber schon immer irgendwie ehrlich in dem, was er sagt. Natürlich kann dies auch nur gespielt sein, doch ich könnte mir durchaus vorstellen, dass er wirklich tiefe Gefühle für sie hat. Und dann wird interessant sein, inwiefern das eine Bedeutung in Daves Racheplänen haben wird.

Fazit

Wirklich schöne, emotionale Folge mit einigen lustigen Aspekten, die besonders durch das intensivere Erforschen einiger Hauptcharaktere glänzen konnte. Auch bot die Folge einige Abschlüsse (Lynette und Susan), so dass es interessant sein wird, was sich für diese Charaktere Neues ergeben wird.

Nadine Watz - myFanbase

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