Bewertung

Review: #1.02 Hanks neuer Job

Nach einem relativ schwachen Auftakt, geht es dieses Mal etwas bergauf. Auch wenn man noch nicht ganz darauf verzichten will, David Duchovny in möglichst viele anzügliche Szenen zu verwickeln, die mal mehr, mal weniger eklig sind, wird doch deutlich, dass es nicht darum geht, wer mit wem Sex hat.

Daydreaming

Hanks Tagträume von Karen zeigen einmal mehr, dass er noch sehr an seiner Ex hängt. Er sehnt sich nach ihr zurück, kann seine Sehnsucht jedoch nur hinter dümmlichen Anmachversuchen verstecken, die darauf abzielen, Konkurrent Bill eins auszuwischen. Hank ist trotz seines reifen Alters in dieser Beziehung wirklich kindisch, vielleicht auch, weil er nicht weiß, wie er Karen klar machen soll, dass er sie liebt und braucht. Ein ernsthaftes Gespräch zwischen ihm und Karen könnte vielleicht einiges gerade rücken, doch Hank steckt zu sehr in seiner ganz persönlichen Krise, die verhindert, dass er klar denken kann.

Dabei wird in verschiedenen Gesprächen doch deutlich, dass die beiden eine tiefgründige, bewegte Vergangenheit haben, in der sie sich aufrichtig geliebt haben müssen. Die Geschichte über ihr erstes Treffen wurde von Tochter Becca so wunderschön erzählt und die Blicke der beiden sagten einfach mehr als Worte es jemals könnten. Beide sehnen sich nach dieser unbeschwerten Zeit zurück, doch Hanks Midlifecrisis steht diesem Ziel im Weg. Solange er sich nicht zusammen reißen kann, bleibt er weiterhin alleine und versucht seinen Schmerz mit Sex zu betäuben.

Töchter

Becca geht durch die üblichen Phasen eines Teenagers und wirkt dabei noch so kindlich, dass es mir schon fast ein kleines Lächeln auf die Lippen zaubert. Sie betet dafür, dass ihre Eltern sich endlich aufraffen und wieder zusammen kommen, wünscht sich einen Hund und schafft es doch so vortrefflich, ihren Vater zu unterstützen und ein wenig zu trösten. Eine wirklich großartige Kleine, die sehr darunter leidet, dass sie in keiner intakten Familie aufwachsen darf.

Mia hingegen ist ein durchtriebenes Luder, das sich seiner Anziehungskraft auf Hank sehr bewusst ist und ihn bei jeder Gelegenheit herausfordert. Diese Storyline ist gewiss nicht neu, aber Madeline Zima spielt ihre Rolle wirklich gut. Sie hat Hank nach ihrer gemeinsamen Nacht fest in der Hand, was sie sichtlich genießt und ihr den Vorteil verschafft, dass sie mit ihm machen kann, was sie will.

Hank hates you all!

Nach langem zögern und zaudern nimmt Hank dann nun doch widerwillig den Job beim Hell-A-Magazine an und verfasst auch gleich seinen ersten Blockeintrag, der den vielsagenden Titel "Hank hates you all!" trägt. Diese vier Worte treffen eigentlich den Nagel auf den Kopf. Hank ist mit sich und der Welt fertig. Seit der Trennung geht sein Leben den Bach hinunter und egal was er tut, er kann den Fall in das tiefe, schwarze Loch nicht aufhalten. Die Welt liebt einen Film, der so rein gar nichts mit seinem Buch zu tun hat und Karen verbringt ihre Zeit mit einem Mann, der sie offensichtlich nicht befriedigt, ihr jedoch ein Gefühl von Sicherheit und Bodenständigkeit gibt. Das macht Hank zu schaffen und noch hat er keinen Weg gefunden, aus diesem Tief herauszufinden.

Er versucht immer wieder, seine Probleme mit Alkohol oder Sex zu betäuben, genießt dies manchmal vielleicht sogar, doch am Ende bleibt für ihn nur der Gedanke an Karen und an eine Zeit, die lange vorbei ist. Zu allem Überfluss erfährt er von Mia dann auch noch, dass er jetzt für Bill arbeitet.

Fazit

Obwohl man auch diese Woche nicht mit nackter Haut geizt, ist die Folge wesentlich erträglicher als der Pilot. Immerhin bekommen die einzelnen Charaktere langsam Tiefe, doch der letzte Schliff fehlt noch. Es geht bestimmt noch besser!

Melanie Brandt - myFanbase

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