Bewertung

Review: #3.05 Heuchelei

Solide Folge, die amüsant anzuschauen war, einige interessante Szenen hatte und den Weg für zukünftige Storylines bereitete.

It's a Confidence Game

Nora und Sarah vollziehen anscheinend einen Rollentausch. Während Nora jetzt auf toughe Geschäftsfrau umstellen muss und dabei Unterstützung ihrer erfahreneren Tochter erhält, lässt sich diese von Nora in Mutterdingen beraten und so haben wir in dieser Folge auch endlich mal wieder erfahren, dass Sarahs Kinder überhaupt noch leben... Insgesamt wohl die uninteressanteste Story der Folge, die aber eine schöne Szene gegen Ende hervorbrachte, als Sarah mit Cooper eine Raupe betrachtet. Auf Dauer bin ich jedoch skeptisch, dass beide Storys besonders viel hergeben. Aber wahrscheinlich muss Sarah frei bleiben, damit sie dann im letzten Moment Ojai vor dem Ruin retten muss oder aus sonst irgendeinem überaus dramatischen Grund. Nora bewegt sich derweil endlich mal nicht mehr im Kreis, sondern beschließt, etwas dagegen zu tun, dass sie das Gefühl hat, nicht mehr gewesen zu sein als Williams Frau und die Mutter ihrer Kinder. Trotzdem bin ich davon relativ unberührt und mein Interesse wurde bei beiden Storys kaum geweckt.

This can't be our problem...

Erstmal zu Justin und Rebecca als Paar: Erstens nervt mich Justin ein bisschen, wie er Rebecca ständig die wieder aufkeimende Beziehung zu ihrer Mutter miesmachen will, wo er doch ähnliche Lügereien mit seinem Vater durchgemacht hat, dem er auch irgendwie vergeben haben muss, zumindest wenn man die letzten Folgen betrachtet. Klar ist in Ordnung, dass er skeptisch ist, aber die Art und Weise, wie er Rebecca in dieser Folge teilweise angemacht hat, war nicht mehr schön anzusehen. Dann kam natürlich das Unvermeidliche, das ich in #3.02 Book Burning bereits kommen gesehen habe. Warum eigentlich ein großes Aufhebens darum machen, dass ein Paar vorerst nicht miteinander schlafen will, wenn all das nur drei Wochen später wieder vergessen ist? Sind drei Wochen wirklich so eine lange Zeit? Ich finde es fast schon lächerlich, wie das Thema mittlerweile in Serien behandelt wird, und werde in Zukunft auf solche Abmachungen auch nichts mehr geben. Wenn das Thema wirklich so bedeutend war, dass nur wenige Wochen später alles anders aussieht, war es eigentlich nicht mal der Rede wert... Da hätte man auch einfach noch ein paar Wochen drüber schweigen können und es dann trotzdem tun.

Dann zum anderen Teil, der Rebecca und Holly betrifft. Obwohl ich ja schon mehrfach betont habe, dass ich nicht der größte Fan von Holly bin oder jemals war, da der Charakter bisher selten etwas anderes als eindimensional dargestellt wurde, gefällt mir, dass sie und Rebecca sich endlich wieder etwas näher kommen. So können wir nun mal eine andere Seite sehen als die Hexe, die die Walkers vernichten will. Und Holly scheint es diesmal wirklich ernst zu meinen, denn sie erzählt Rebecca sofort von Ryan und auch warum sie ihn nicht kontaktiert hat. Das muss man der Serie dann doch mal zu Gute halten, denn es wäre wirklich zu einfach gewesen, die Mutter-Tochter-Beziehung schon nach nur einer Folge wieder zu zerstören. Insgesamt hoffe ich, dass man Emily VanCamp wieder mehr zu tun gibt, denn dass sie es drauf hat, konnte sie bereits in der letzten Staffel beweisen, in der sie neben Kevin und Scotty das einzige Highlight war.

Auch das Ende war dann interessant und für Rebecca und Justin vielleicht eine gute Entscheidung, um ihre Beziehung nicht aufs Spiel zu setzen. Nora und Holly sollten sowieso wieder mehr gemeinsame Szenen haben, die waren in der ersten Staffel nämlich wahnsinnig gut, leider hat man das zu Gunsten von Hollys Bösewicht-Status wieder fallen lassen. Nun überlässt sie also Nora die Entscheidung, was einerseits löblich ist, andererseits aber mit Sicherheit auch nicht wirklich selbstlos. Jetzt bleibt nur noch abzuwarten, wie lange es noch dauern wird, bis wir endlich auf Ryan treffen.

Someone has to cross the aisle - or nothing gets done.

Okay, diese Storyline roch schon 20 Meilen gegen den Wind. Es war relativ schnell klar, dass Kevin das Jobangebot nicht annehmen würde, dann trotz seiner Bemühungen nicht Partner werden würde und das Angebot schlussendlich doch annimmt. Relativ vorhersehbar, ich hätte es lieber anders gesehen, aber immerhin führt das nun dazu, dass Kevin McPerfects Balljunge wird, und das gefällt mir eigentlich ganz gut.

Einerseits tat mir Scotty in dieser Folge Leid. Immerhin hat Kevin sich nur um die Arbeit bemüht, obwohl er wusste, wie wichtig Scotty der Besuch seiner Eltern ist. Andererseits kann ich auch Kevins Ausbruch nachvollziehen. Ich weiß nicht mal, ob ich es so lange ausgehalten hätte. Deshalb fand ich es auch gut, dass Scotty ihm so schnell vergeben und sogar getröstet hat. Kevin wird das sicherlich wieder gutmachen. Insgesamt war mir das Ende dann aber doch ein wenig zu Friede-Freude-Eierkuchen-mäßig mit den Eltern.

Kevin hat nun seinen ersten Auftrag bei Robert, dessen gespielt-beleidigtes Verhalten recht amüsant war. Ich hoffe auf einen ehrlichen Schlagabtausch der beiden in Zukunft und vielleicht sogar eine sich entwickelnde Freundschaft, so dass beide wieder mehr eingebunden werden und wir mal was anderes als Familienkämpfe sehen können. Denn Freunde von außerhalb können die Walkers gar nicht haben, da in diesem riesigen Cast ohnehin kein Platz mehr wäre...

If getting rid of Holly becomes a goal of yours, I want you to know that I would make it mine, too...

Zwei Szenen, die so klein und unbedeutend wirkten, aber doch interessante Grundlagen für die Zukunft legten, teilten Saul und Tommy. Zunächst war ich mir gar nicht sicher, was diese Szenen in der Folge machten, da sie kaum Bedeutung zu haben schienen, aber die letzte Szene der beiden ergab dann doch noch einiges. Saul will Tommy also helfen, falls er Holly von ihrem Thron stürzen will. Da ist es natürlich kein Wunder, dass man uns gerade jetzt Holly als fürsorgliche Mutter, die nichts und niemanden außer ihre Tochter hat, aufdrängen will. Man soll ja hinterher als Zuschauer zwiegespalten sein und nicht die Flasche Champagner köpfen, wenn Holly ausgebootet wird. Das bietet weiterhin Konfliktpotential in der Beziehung von Rebecca und Justin, die in der Angelegenheit sicher die zwei völlig entgegengesetzten Standpunkte einnehmen werden. Gefällt mir ganz gut und ich bin gespannt, ob das Potential ausgenutzt und wie alles angegangen wird. Definitiv einer der interessantesten und zukunftsweisenden Plots der Folge. Tommy schien ja auch nicht völlig abgeneigt zu sein...

Fazit

Einige storytechnische Highlights, ansonsten eher die typische Durchschnittsware, aber die Hoffnung für die nächsten Folgen bleibt weiterhin erhalten.

Nadine Watz - myFanbase

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