Bewertung

Review: #5.22 Die letzte Schlacht

Ich bin absolut begeistert! Ich hätte mir kein besseres Ende wünschen können. Das Finale war einfach perfekt. Die Idee, Wolfram und Hart zu schädigen, sie für einen Moment nur einmal lahmzulegen, fand ich ja schon in der letzten Episode super. Und die Stimmung wurde auch diesmal grandios rübergebracht. Das Finale war sehr düster und kriegerisch und doch so voller Hoffnung. Es fing schon damit an, dass alle ihren Tag so leben sollten, als wäre es ihr letzter. Die einzelnen Erzählstränge, die im Laufe der Jahre angeschnitten wurden, wurden möglichst noch zu einem Ende gebracht: Man hat Anne wiedergesehen, die Gunn wieder ein bisschen aufgebaut hat. Diese Botschaft, dass es immer weitergehen wird, egal wie schlimm die Welt auch dran ist, hat mir sehr gut gefallen. Lorne hat wieder gesungen und Spike hat doch tatsächlich den Dichter in sich aufleben lassen. Ich fand diese Seite an Spike ja schon immer interessant und daher war ich sehr positiv überrascht, als ich das gesehen habe.

Wirklich toll fand ich auch, dass Angel und Connor sich letztendlich versöhnt haben. Sie werden nie eine normale Vater-Sohn-Beziehung haben, doch sie verstehen sich inzwischen besser. Connor erinnert sich an alles und weiß, was Angel für ihn getan hat und hat endlich einmal ein bisschen Dankbarkeit gezeigt. Das hatte ich mir sehr gewünscht, denn ich hätte es sehr traurig gefunden, wenn das einfach so fallengelassen worden wäre. Und doch war es sehr realistisch. Er nutzt die Chance, die ihm Angel gegeben hat, doch in seinem Herzen wird er sich immer Angels großen Opfers bewusst sein. Und Angel hat so kurz vorm Ende noch seinen absoluten Frieden dadurch gefunden. Er weiß, das Connor glücklich ist und dass er ihm "verzeiht" und dass es ihm in Zukunft sehr gut gehen wird. Und das ist ihm, denke ich, das Allerwichtigste.

Die Beziehung zwischen Illyria und Wesley finde ich äußerst interessant. Ich denke zwar nicht, das Wesley Illyria liebt, doch er hat sie auf jeden Fall lieb gewonnen, wie ein Kind, das er aufgezogen und dem er die Welt gezeigt und erklärt hat. Und es war sehr passend, dass er den letzten Tag bei Illyria verbracht hat. Denn es gibt in der Welt ja wirklich nichts mehr, was er will. Und Illyria hat ihn in den letzten Monaten von seinem Kummer abgelenkt und beschäftigt und so natürlich auch an seinem letzten Tag. Im Gegensatz zu Wesley hat Illyria jedoch auf jeden Fall Gefühle für ihn entwickelt. Ob sie ihn in dem Sinne liebt, dass sie mit ihm zusammen sein möchte oder nur als Freund, ist dabei ja nebensächlich. Tatsache ist, sie liebt ihn. Als sie sich in Fred verhandelt hat, meinte sie das "Ich liebe dich" meiner Meinung nach ernst und die Tränen waren auch echt. Sie sagte danach ja auch, dass sie Trauer für ihn empfinde. Dieser Satz passte auch wieder wie die Faust aufs Auge zu Illyria und ist wirklich zitierenswert:

Illyria: "Wesley’s dead. I’m feeling grief for him. I can’t seem to control it. I wish to do more violence."

Obwohl es auch mich traurig stimmt, dass Wesley gestorben ist, so war es doch ein gutes Ende. Er hatte niemanden mehr auf der Welt, um den es ihm schade wäre, ihn zurückzulassen, er hatte keine Träume mehr, keine Wünsche für die Zukunft. Wesley, der früher so tollpatschig und naiv war, ist als Held gestorben.

Dass Harmony Angel "verraten" hat, hat mir auch gut gefallen. Ich hätte es irgendwie merkwürdig gefunden, wenn sie tatsächlich richtig zum Team gehört hätte, sie ist schließlich immer noch Harmony: Dumm - aber böse. Oder wie Joss sagen würde: "Evil, sexy, funny."

Man muss sich auch unbedingt das große Opfer Angels vor Augen führen: Er hat erneut seine Chance auf ein menschliches Leben zum Wohle der Welt aufgegeben und diesmal unwiderruflich. Angel hat schon so vieles Heldenhaftes getan, sodass man gar nicht mehr so darauf achtet, aber es ist ein großes Opfer und es macht ihn noch heldenhafter. Denn fast die ganze Serie lang wurde darauf aufgebaut, dass Angel am Ende als Belohnung ein Mensch wird. Und dass er nun diese Chance ausschlägt, die ihm so viel bedeutet, verleiht ihm einen unglaublichen Glanz.

Lorne fand ich auch perfekt in dieser Episode. Dass er Lindsey getötet hat, zeigt, dass er auch dazu fähig ist. Nur will er so etwas eigentlich nicht. Lorne ist nicht harmlos - er ist friedlich. Dass er nach dem "Mord" an Lindsey alles aufgibt und nicht noch weiterkämpft passt zu ihm und das rechne ich Joss sehr hoch an: Er verändert seine Charaktere nicht. In einem Audiokommentar hat er einmal gesagt, dass er jedes Mal versuche, sich in jeden einzelnen Charakter aufs Neue zu verlieben. Und das merkt man. Joss liebt alle seine Charaktere und alles, was sie tun gehört zu ihnen, passt zu ihnen und macht sie realer.

Das Ende ist einfach grandios. Ich hatte vorher schon so viele jammern hören darüber, dass es ein offenes Ende sei, aber mir gefällt gerade das. Für meine Empfinden endete die Serie sehr hoffnungsvoll, obwohl so viele gestorben sind und sie wohl alle sterben werden. Der Drehbuchautor hat im Audiokommentar gesagt, dass Joss unbedingt wollte, dass das Ende mitten im Kampf ist und Angel sagt "Let's go to work.", weil es darum in "Angel" ging. Sie werden immer kämpfen. Es gibt keinen endgültigen Kampf, nachdem alles entschieden ist. Nach der Apokalypse kommt die nächste und die nächste und so weiter. Angel und das Team werden immer kämpfen. Und das Ende sollte das noch einmal verdeutlichen und ich finde, dass das auch so rübergebracht wurde. Ein grandioses Ende für eine grandiose Serie.

Katharina S. - myFanbase

Die Serie "Angel - Jäger der Finsternis" ansehen:


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