Bewertung

Review: #5.18 Mein Sohn und ich

Connor und seine neue Familie suchen Rat bei Wolfram & Hart, da sie durch einen Unfall herausgefunden haben, dass mit Connor etwas nicht stimmt bzw. er anders ist als andere Menschen. Während Angel in dieser Folge ein weiteres Mal mit seinem Sohn konfrontiert wird, findet der Rest des Teams heraus, dass durch einen von Angel unterschriebenen Vertrag Veränderungen in ihren Gedächtnissen vorgenommen wurden.

Die Folge beginnt mit einer eigentlich lustigen Szene. Wesley versucht noch immer Illyria genauer zu erforschen und ist der Ansicht, dass nur er dieser Aufgabe nachgehen kann. Er gibt zu, nie genau zu wissen, was sie gerade tut ("She's either counting oxygen molecules or analyzing the petri dish she just put into her mouth. Or sleeping.") und dies zeigt uns ein weiteres Mal, wie rätselhaft und vor allem unvorhersehbar Illyria für Angel und sein Team ist. Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie sich das noch entwickeln wird, denn ich sehe in ihr sehr großes Potenzial, welches hoffentlich bis zum Ende der Staffel/Serie noch genutzt wird. Die eigentlich sehr ernste und bedrückte Konversation zwischen Wesley und Angel wird schon fast unpassend aufgelockert, als Angel sich noch einmal nach der vermutlich gegessenen Petrischale erkundigt. Unter normalen Umständen hätte ich dies sehr amüsant gefunden, doch in dieser Szene finde ich es eher unpassend… vor allem im Hinblick darauf, dass Wesley nur kurz zuvor sagte, dass ihnen langsam die Leute ausgehen. Gleiches gilt für den Abschluss der Konversation, als Angel Spike mit der nicht ganz ungefährlichen Aufgabe, Illyria zu testen und zu erforschen, beauftragen will, um kurz danach eine eher harte, schonungs- und herzlose Aussagen über Wes und seine Trauer zu machen. Natürlich wissen wir nicht, wie lange Freds Tod inzwischen her ist, doch muss ich sagen, dass Angels (verstärkte) Grimmigkeit und Unfreundlichkeit, die sich in der fünften Staffel entwickelt hat, mir ganz und gar nicht gefällt und ihn mir sogar unsympathisch erscheinen lässt.

Connor

Connor ist also wieder zurück – sehr interessant! Es ist zwar nur für eine Folge, aber immerhin… Ich muss ehrlich sagen, dass ich absolut gar nicht damit gerechnet habe, ihn jemals wiederzusehen. Für mich war die ganze Geschichte um Connor abgeschlossen, als Angel ihn am Ende der vierten Staffel in seinem neuen Zuhause beobachtete und feststellte, dass sich alles zum Guten entwickelt und er somit seinen Sohn gerettet hat. Für mich war das ein befriedigender und ein (wie ich dachte) endgültiger Abschluss und da ich mich nie wirklich mit Connor anfreunden konnte und ihn nie wirklich mochte, hat es mich sogar gefreut, dass er die Serie verlassen hatte.

Und nun ist er zurück. Mit einem extrem dramatischen Auftritt und einer für Film und Fernsehen so typischen, unrealistischen, endlos langen Pause, nachdem er Angel scheinbar mit "Dad?" anspricht und wir alle uns fragen: was ist passiert? Erinnert er sich? Wie ist das möglich? Nachdem wir dann das lange Intro abgewartet haben, stellt sich heraus, dass Connor nicht Angel, sondern seinen "richtigen" Vater angesprochen hatte, der praktischerweise direkt hinter Angel selbst auftauchte. Etwas enttäuschend, aber nun gut… ich war gespannt zu sehen, wie es weitergehen würde, jetzt da Angel wusste, dass Connor zurück ist.

Insgesamt hat mir die Darstellung des "neuen" Connors in dieser Folge eigentlich sehr gut gefallen. Ich mag den braven Connor anscheinend sehr viel lieber als den in der Höllendimension aufgewachsenen Krieger, der am Ende seinem eigenen Vater die Liebe seines Lebens "ausspannt". Connor ist wohlbehütet aufgewachsen (zumindest glaubt er dies), besucht eine anständige Schule, weiß sich zu benehmen und… hat – laut eigener Aussage – noch immer eine Schwäche für ältere Frauen. Eine der lustigsten Szenen der ganzen Episode: Connor gibt zu, sich für ältere Frauen zu interessieren und Angel reagiert daraufhin mit einem genuschelten "They were supposed to fix that" – herrlich!

Angel & sein Sohn

Trotz all der positiven Entwicklungen und Eigenschaften in Connors Leben hat mir Angel in dieser Folge sehr Leid getan. Man hat definitiv gesehen, dass es ihn schwer mitnimmt, seinen Sohn wiederzusehen und vor allem ihn mit einer fremden Familie zu sehen und akzeptieren zu müssen, dass er nun ein anderes Leben führt. Durch das gemeinsame Kämpfen und das Interesse, welches Connor Angel und seinem Vampirdasein gegenüber zeigt, werden in Angel erneut Vatergefühle geweckt. Er möchte (wieder) eine Beziehung zu Connor aufbauen, gibt ihm Tipps für seinen bevorstehenden Kampf, bittet ihn, zu bleiben und ist überglücklich als "sein Sohn" ihn für seine Kampfkunst lobt.

Angel genießt es sehr, Connor durch Wolfram & Hart zu führen und sich mit ihm zu unterhalten, ihm nahe zu sein. Doch eigentlich müsste gerade er es besser wissen. Durch diese "Annäherungsversuche" wurde es am Ende nur noch schwerer für ihn, seinen Sohn ein zweites Mal zu einer fremden Familie gehen zu lassen. Trotz alledem war es schön, Angel mal wieder von väterlichem Stolz erfüllt zu sehen.

Wie es in den meisten Serien nun mal so ist, wenn diese sich dem Ende nähern, scheint jeder (wichtige) Charakter seinen verdienten Abschluss zu bekommen und wir sehen noch einmal die schönsten, interessantesten, traurigsten oder spannendsten Szenen im Rückblick. Hier macht auch "Angel" keine Ausnahme. In dieser Folge bekommt sowohl Connor seinen verdienten Abschluss, als auch ein weiterer Charakter, mit dem ich im Grunde schon abgeschlossen hatte: Sahjhan. Außerdem sehen wir, als Wesley seine Erinnerungen zurückerhält, noch einmal die dramatischsten Szenen der letzten Staffel. Eine Technik, die mir schon immer sehr gut gefallen hat und auch in diesem Fall wieder für die nötigen Emotionen sorgte.

Meine persönlichen Highlights dieser Folge sind auf jeden Fall die Spike-und-Illyria–Szenen. Wie der beinahe machtlose, dennoch hartnäckige Spike während seiner Analyseversuche regelmäßig von Illyria bezwungen wird und diese letztendlich Gefallen daran findet und äußert, dass sie Spike als Haustier behalten möchte. Wirklich sehr unterhaltsam!

Ich muss jedoch zugeben, dass mir neben diesen Szenen auch die Szenen zwischen Sahjhan und Connor und die unberechenbaren Auswirkungen des Zerstörens der Box sehr gut gefallen haben. Ich fand es sehr amüsant, wie sich Connor gegenüber Sahjhan verhalten hat; dass er ihm die Waffen angeboten hat, falls er glaubt sie zu brauchen und wie er einfach völlig locker und entspannt Smalltalk führt und Sahjhan im Grund gar nicht ernst nimmt. Und dann natürlich die Ungewissheit nachdem die Box zerstört wurde: hat auch Connor seine Erinnerungen zurück? Weiß er, dass Angel sein Vater ist? Erinnert er sich an all die schrecklichen Dinge, die passiert sind und vor allem daran, dass er ein kaltblütiger Krieger ist? Bis zum Ende dieser Folge tappen wir hier im Dunkeln, denn zunächst scheint es so, als wäre Connor – obwohl er Sahjhan letztendlich tötet – noch immer der selbe, gut erzogene junge Mann, dem das Kämpfen nicht so richtig zusagt. Als Connor später jedoch gewisse Andeutung macht und am Ende sogar indirekt Angel als seinen Vater bezeichnet, wird uns allen – und natürlich auch Angel selbst – klar, dass Connor weiß, wer sein wirklicher Vater ist.

Fazit

Eine Folge, die uns spüren lässt, dass das Ende nahe ist. Auch die hier und da eingebauten überraschenden Wendungen können dieser Folge irgendwie nicht den richtigen "Kick" geben, so dass sie für mich eher mittelmäßig bleibt. Menschen, denen Connor etwas sympathischer war, sehen das jedoch bestimmt anders, da diese Folge wohl für jeden Connor-Fan ein krönender Abschluss ist.

Jenny B. - myFanbase

Die Serie "Angel - Jäger der Finsternis" ansehen:


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