Bewertung

Review: #4.12 Illusionen

Es gibt eine Hand voll Episoden, die einem ans Herz wachsen, ohne dass man es richtig begründen könnte. #4.12 Criss Angel Is A Douche Bag ist genau so ein Fall.

Magische Momente, ...

Im Moment kann ich noch nicht wissen, wie der deutsche Titel der Folge lauten wird, allerdings kann man beinahe von Pflichtbewusstsein sprechen, wenn ich mich jetzt dazu entschließe, dem Team meine Hochachtung für die Wahl des englischen Titels auszusprechen. Für alle, die den werten Magier aus den USA noch nicht kennen: Criss Angel, eine beinahe erschreckende Mischung aus Bill Kaulitz von "Tokio Hotel" und Marc Terenzi, ist zurzeit DER magische Superstar. So weit, so gut, wenn sich der Trend auf die Anhänger der Magier-Szene beschränken würde. Allerdings schien bis jetzt der junge Illusionist nur für mich eine Ausstrahlung zu haben, die sich wohl am besten mit einer Weißwurst vergleichen ließe. Dass die Autoren von "Supernatural" ähnlich denken, lässt mich nachts bei Weitem ruhiger schlafen. Der Weltuntergang ist vielleicht doch noch nicht unabwendbar.

Die Persiflage auf Criss Angel war aber bei Weitem nicht das Beste der Folge. Die Folge handelte nicht nur von Magie, sie bezauberte auch selbst, ganz ruhig und ohne groß am Nervenkostüm zu rütteln. Dabei ging allerdings, was wirklich schwer zu beschreiben ist, die Spannung nicht verloren. Die Geschichte um die drei alternden Magier, die nach unsterblichem Ruhm und teils auch der Unsterblichkeit selbst streben, hat mich irgendwie berührt. Wieder einmal hängt ein großer Teil der Qualität der Folge an der schauspielerischen Leistung der Haupt-, aber auch der Nebenrollen. Ohne die gekonnte Besetzung hätten Jay, Charlie und Vernon wohl kaum so viel Charme versprühen können, wie sie es zweifelsfrei getan haben.

Die wirklich magischen Momente der Folge boten für mich allerdings wie so oft Sam und Dean. Sam leidet anscheinend ununterbrochen unter dem Zwiespalt, ob er seine Kräfte nutzen soll oder nicht, und Dean möchte lieber jung sterben, als alt und abgeschrieben zu werden. Beide Brüder lassen einen mehrere Male schlucken und für jeden, der wie ich auch wegen der Entwicklung der Winchesters einschaltet, ist die ganze Episode ein Traum.

... der Boden der Tatsachen...

Weniger ein Traum ist allerdings das Ende der Folge. Anscheinend hat es sich bei "Supernatural" in der Zwischenzeit eingebürgert am Ende der Folge die große Bombe platzen zu lassen. Schon in den letzten Episoden hat man uns immer am Ende mit denkwürdigen oder vollkommen überraschenden Aussagen schockiert, nur um uns dann mit unseren Purzelbaum schlagenden Gedanken für eine Woche alleine zu lassen. In dieser Folge ist es der Spannung des Handlungsbogens sicher mehr als zuträglich Sam wieder in die Arme Rubys zu führen. Was mir allerdings nicht ganz eingängig scheint, ist die Versenkung, in der Deans Geständnis am Ende der letzten Episode verschwunden ist. Er hat es also genossen Seelen in der Hölle zu foltern und es ist nicht einmal einen Kommentar wert? Im Grunde gäbe es dafür ganz klaren Punkteabzug, wenn da nicht noch ein I-Tüpfelchen gewesen wäre.

... und der Chief

Ich muss, glaube ich, nicht einmal viel dazu sagen. Ich falle vom Stuhl vor lachen, wenn ich nur daran denke. Herrlich schräg, herrlich genial und herrlich komisch und deshalb auch einen eigenen Kommentar wert...

Fazit

Eine sehr ergreifende Folge, deren kleiner Schönheitsfehler locker von der Brillanz der Charaktere und der beißenden Komik kaschiert wird.

Eva K. - myFanbase

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