Bewertung

Review: #2.13 Haus der Heiligen

"Nun sag, wie hast du's mit der Religion?"

Unsere beiden Lieblings-Dämonenjäger werden also mit der Gretchen-Frage konfrontiert und die Reaktionen waren mehr als unterschiedlich.

Ein vermeintlicher Engel befiehlt Menschen, andere Menschen, die böses getan haben, zu töten. Die gehorchen blindlings und fühlen sich furchtbar glücklich dabei. Ein ziemlich außergewöhnlicher Fall, bei dem die "Supernatural"-Macher auf ziemlich schmalem Grat balancieren und das ein oder andere Mal wirklich die Balance verlieren und eine Spur ins Kitschige abrutschen.

Die Szene, in der Dean Sam erklärt, warum er nicht an Gott glaubt, ist noch ziemlich bewegend und wirkt "echt". Der verstorbene Pfarrer allerdings wirkt schon mehr lächerlich, als dass er bewegt, wobei ihn noch der Mitleidsbonus rettet. Die Schlussszene allerdings ist vollkommen überzogen. Sam hätte gerne eine schützende Hand über seinem Köpfchen, damit er Hoffnung schöpfen kann, gerettet zu werden, und Dean wird vom doch sehr realitätsbezogenen Atheisten zum Entdecker Gottes Willens?

Es ist an sich schon merkwürdig, einem Dämonenjäger in den Mund zu legen, dass Engel Märchenfiguren sind. Dass Dean des Öfteren skeptisch ist, wissen wir. Dass er nur glaubt, was er sieht, ist neu und nicht besonders glaubwürdig, immerhin jagt der gute Knabe Geister, seit er ein kleiner Junge ist.

Die Fans der Serie lieben die Momente zwischen den beiden Brüdern und bis jetzt hat es das Team immer geschafft, glaubwürdig dem Kitsch fern zu bleiben. Dass es ein Mal in die Hosen geht, war klar, und wenn es wirklich nur ein Mal alle eineinhalb Staffeln vorkommt, sollte das okay sein. Trotzdem war "Knocking on Heaven's Door" so etwas wie die Amarena-Kirsche auf gezuckerter Sahne. Viel zu süß und genau so weit von den Winchesters, wie wir sie kennen, entfernt, dass es zu viel wird.

Fazit

Sehen wir es als Experiment, das nicht funktioniert hat. Es ist zwar ganz nett zu sehen, wie die Brüder zu Gott stehen, aber der überzogene amerikanische Pathos nimmt der Episode einfach jede Glaubwürdigkeit. Dass diese Worte aus dem Mund eines Menschen kommen, der eigentlich nichts gegen ein wenig Pathos hat und der es gern ein bisschen zu kitschig als ein bisschen zu wenig kitschig hat, ist ein wahres Wunder, aber bei zu so viel Übertreibung, kann selbst ich nicht mehr wegsehen. Einfach auf die nächste Folge freuen, ein Ausrutscher in diese Richtung kann schon mal passieren.

Eva K. - myFanbase

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