Yellowjackets - Review Staffel 1

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Es gibt ja so Serien, von denen liest man zwar, aber sie machen nichts mit einem und der Funke springt einfach nicht über. Da braucht es manchmal schon die Nominierungslisten der unterschiedlichsten Verleihungen. So ähnlich erging es mir auch bei der Showtime-Serie "Yellowjackets". Erst die Nominierungen der verschiedenen Schauspieler*innen machte mich dann doch auf die Serie aufmerksam.

Foto: Sophie Thatcher, Jane Widdop & Liv Hewson, Yellowjackets - Copyright: Paul Sarkis/Showtime
Sophie Thatcher, Jane Widdop & Liv Hewson, Yellowjackets
© Paul Sarkis/Showtime

Vor vielen Jahren war ich noch kein Fan des Genres Horror oder Mystery. Dann kamen aber "Vampire Diaries", "American Horror Story" und andere Formate dieser Art und ich leckte schließlich Blut. Bei "Yellowjackets" war es anders, was wohl auch daran lag, dass man damit geworben hatte, eine Frauenfußballmannschaft steht im Zentrum. Das ist zwar der Fall, aber diente wohl letztlich 'nur' als Mittel zum Zweck. Das Spannende war für mich auch, dass es auf zwei Zeitebenen spielt und ich damit eben schon Erfahrungen habe und auch für mich persönlich mehr Spannung in der Handlung erzeugt werden kann. Und "Yellowjacket"s ist in jedem Fall spannend. Ähnlich wie bei "This Is Us" springt man auf verschiedenen Zeitebenen und es wird deutlich, dass die Vergangenheit – das Jahr 1996 – die Gegenwart – das Jahr 2021 – erklärt bzw. erklären muss. Für mich liegt die Grausamkeit der ersten Episode eigentlich daran, dass ein geplant schönes Ereignis eigentlich zu einer Katastrophe wird, dessen Auswirkungen auch noch 25 Jahre später andauern.

Foto: Christina Ricci, Yellowjackets - Copyright: Paul Sarkis/Showtime
Christina Ricci, Yellowjackets
© Paul Sarkis/Showtime

Während eines Fluges zu den Nationals stürzen Shauna (Sophie Nélisse), Jackie (Ella Purnell), Taissa (Jasmin Savoy Brown), Misty (Sammi Hanratty), ihr Coach Ben (Steven Krueger) und die anderen Teammitglieder mitten im Nirgendwo ab und sind vollkommen auf sich alleine gestellt und verletzt. Ein Flugzeugabsturz ist so oder so schlimm, aber absolut keine Hilfe zu haben und auf sich alleine gestellt im Nirgendwo zu sein, nein, das möchte ich mir nicht mal vorstellen. In der ersten Staffel erfahren wir, dass die Mannschaft ganze 18 Monate verschollen war. Mir war von Anfang an klar, dass man innerhalb von zehn Episoden nicht mal die Hälfte davon zeigen kann, was in dieser Zeit passiert ist. Doch was man in diesen ersten zehn Episoden zu sehen bekommt, ist grausam, brutal, teils verstörend und durch die Zeitebene im Jahr 2021 bekommt man auch mehr oder weniger deutlich zu sehen, dass die Überlebenden noch immer ein Trauma haben, dessen Folgen oder besser gesagt, was alles dazu geführt hat, noch lange nicht geklärt sind.

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Bei dieser Serie finde ich vor allem das Psychologische spannend, denn in der Gegenwart sind für mich Misty (Christina Ricci) und Taissa (Tawny Cypress) die interessantesten Charaktere, weil ich das Gefühl hatte, Erstere verbirgt am meisten etwas und hier muss ich einfach das Schauspiel von Ricci in der erwachsenen Version, aber auch Hanratty in der jüngeren Version lobend hervorheben. Beide Schauspielerinnen legen eine Performance hin, dass es mich beim Schauen selbst gefröstelt hat und davon kommt sicherlich noch einiges zum Tragen, wenn wir in der zweiten Staffel noch mehr in der Zeitebene der Vergangenheit erfahren werden, da es so viele Fragen gibt, die ich zwar schon gerne alle in dieser ersten Staffel hätte beantwortet haben wollen, aber ich bin auch sehr froh, dass man sich dafür tatsächlich Zeit nehmen wird, um alles in Ruhe beleuchten zu können. Gerade in der Gegenwartsebene 2021 merkt man, wie kaputt Shauna (Melanie Lynskey) aber auch Natalie (Juliette Lewis) sind und dass Taissa bei Weitem nicht (mehr) so belastbar ist, wie man sie in der Vergangenheit erlebt und dass bei ihr auch vieles in ihrer kindlichen Vergangenheit ist, was aufgearbeitet werden muss.

Foto: Sophie Nélisse & Ella Purnell, Yellowjackets - Copyright: Kailey Schwerman/Showtime
Sophie Nélisse & Ella Purnell, Yellowjackets
© Kailey Schwerman/Showtime

Interessant, spannend und auch schockierend fand ich, was die Yellowjackets alles auf sich genommen haben, um zu überleben. Da ist das Sprichwort 'In der Not frisst der Teufel Fliegen' echt ein Witz und ich würde es verdammt spannend finden, wenn man die Auswirkungen in der Gegenwart noch genauer ergründen würde. Denn auch wenn wir bisher nur einen Bruchteil aus den Ereignissen kennen, was in den 18 Monaten passiert ist, würde das in meinen Augen schon vollkommen ausreichen, um ein Trauma auf Lebenszeit zu entwickeln bzw. zu bekommen. Ich möchte aber auch nicht zu viel vom Inhalt verraten, weil ich glaube, dass man diesen selbst ergründen muss, um sich ein eigenes Bild davon machen zu können. Gerne möchte ich noch auf den Cast eingehen, den ich genial ausgewählt finde, egal ob das der Cast der jüngeren oder der Cast der älteren Versionen ist, ich ziehe definitiv meinen Hut vor dieser Leistung.

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Fazit

Eigentlich könnte ich mein Fazit aus meiner DVD-Rezension nutzen, da "Yellowjackets" wirklich nichts für schwache Nerven ist und man in der ersten Staffel präsentiert bekommt, wie sehr man zusammenhalten muss, wenn es um das nackte Überleben geht, wie stark eine Freundschaft wirklich ist und wie schlimm die Nachwirkungen bei jedem einzelnen sind, wenn man so etwas wie die Yellowjackets erlebt hat. Ich bin sehr gespannt auf die zweite Staffel.

Daniela S. - myFanbase

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