Maxton Hall - Die Welt zwischen uns - Review Staffel #2.01 - #2.03

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Foto: Maxton Hall - Die Welt zwischen uns - Copyright: Amazon MGM Studios
Maxton Hall - Die Welt zwischen uns
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Nachdem ich im Frühling 2024 die Screener von "Maxton Hall - Die Welt zwischen uns" deutlich vor Premiere zur Verfügung gestellt bekommen habe, war es unfassbar schwer abzuschätzen, wie die Adaption der Mona Kasten-Reihe über Prime Video ankommen wird. Verrückt, dass sich das eineinhalb Jahre später mit einem krassen Hype beantworten lässt. Bei der Pressekonferenz im Vorfeld von Staffel 2 hat der Cast sehr eindrückliche Geschichten von Fan-Interaktionen geteilt, die belegen, wie über die ganze Welt verteilt ein begeistertes Publikum mitgefiebert hat. Das freut mich enorm für die Autorin, weil es zeigt, dass deutsche Geschichten (selbst wenn sie in England spielen) dennoch das gleiche internationale Flair haben können. Das gibt Hoffnung für den deutschen Buchmarkt, aber es hat auch meinen Wunsch erfüllt, dass tatsächlich alle drei Bücher adaptiert werden, weil eine Staffel 3 mit Beginn von Staffel 2 schon feststeht.

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Der Auftakt wird mit gleich drei Episoden am Stück gestaltet. Um die soll es in dieser Review gehen. Der Cast hatte es schon angedeutet und es hat sich bewahrheitet: wir bekommen nochmal mehr Emotionen. Schon das Buch hat mich mit der Tiefgründigkeit der Themen abholen können und dementsprechend tut es der Fanseele gut, das so ergreifend aufgegriffen zu sehen. Mit dem Tod von Cordelia (Clelia Sarto) verliert James (Damian Hardung) endgültig den Boden unter den Füßen. Wir haben ihn in Staffel 1 schon als scheinende äußere Fassade kennengelernt, der nach innen aber komplett zersplittert und daher orientierungslos ist. Das wird mit dem Verlust der liebevolleren Elternhälfte noch einmal verstärkt, weswegen wir in diesen drei Episoden dann auch in einige Abgründe blicken müssen. Es ist gut, dass diese Art von Szenen nicht schon so geballt in der ersten Staffel angeboten wurden, denn so kann man gut auf die gewachsene Chemie von Hardung und seiner Kollegin Harriet Herbig-Matten setzen, die nach Wortgefechten und schmachtenden Blicken nun gemeinsam mit ihren Figuren durch die Hölle gehen müssen. Aber ich als Zuschauerin gehe mit ihnen auch lieber durch die Hölle als es immer nur rosarot zu haben. Denn das beinhaltet automatisch mehr Tiefgang und dafür haben wir einiges in diesen drei Episoden im Angebot.

Foto: Maxton Hall - Die Welt zwischen uns - Copyright: Stephan Rabold
Maxton Hall - Die Welt zwischen uns
© Stephan Rabold

Man merkt aber auch dem Auftakt wieder meinen Kritikpunkt von Staffel 1 an. Während im Buch die Perspektiven von Lydia und Ember aufgenommen werden, hatte ich auch für Staffel 2 die Hoffnung entwickelt, dass wir abseits von Ruby und James mehr vom Cast zu sehen bekommen. Das ist mir weiterhin etwas zu dünn. Lydia (Sonja Weißer) nehmen wir mal raus, die bislang hinter dem Liebespärchen die meiste Sendezeit zur Verfügung gestellt bekommt. Der Weg mit ihr wird konsequent weiter gestaltet genauso wie die jeweilige Beziehung zu James und Ruby stimmt. Die Geschwister können sich in der Luft zerfetzen, aber eigentlich sind sie doch der größte Halt füreinander. Aber auch die Szenen, wenn Ruby für Lydia alles stehen und liegen lässt, wissen zu berühren. Bei Ember (Luna Greiner) gibt es auch erste Andeutungen, indem wir sie erstmals gemeinsam mit Wren (Esmael Agostinho) erleben. Bislang war sie vom restlichen Geschehen sehr isoliert, das passt also. Aber ich habe Ember aus den Büchern dominanter in Erinnerung und da ist es schade, dass das in der Serie so noch nicht aufgegriffen wird. Auch bei Cyril (Ben Felipe) ist mit dem benötigten Sportstipendium etwas angestoßen, wenn dafür dann aber Alistair (Justus Riesner) zur Randfigur wird, dann ist das kein Deal, den ich gerne eingehe. Auch wenn ich sechs Episoden pro Staffel nicht grundsätzlich zu wenig für eine Serie finde (weil einige mit zehn völlig überfordert sind), aber die Welt von "Maxton Hall" wäre reich genug für mehr Einzelgeschichten.

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Vom Inhaltlichen sieht man, dass die Ansätze von Staffel 1 konsequent weiterverfolgt werden. Während Ruby auf die Zusage aus Oxford wartet, geht sie ihren Weg zielstrebig weiter. Auch wenn sie alles rund um James' Schicksal nicht kalt lässt und sie regelmäßig emotional durcheinandergewirbelt wird, so wartet die nächste große Aufgabe für das Veranstaltungskomitee unter Rubys Führung. Dieses Gala-Dinner für Alice Campbell (Proschat Madani) ist eine andere Hausnummer und bietet gleichzeitig viele Möglichkeiten. Ich fand es besonders aussagekräftig, dass wir Ruby diesmal an vermeintlich harmlosen Einzelschritten verzweifeln sahen, aber als dann die wirklich große Katastrophe eingetroffen ist, da ist sie ruhig geblieben und hat das Ruder eigenmächtig rumgerissen. Ich finde, dass es immer diese Momente sind, die viel über einen Charakter aussagen. Demnach kann ich auch für den bisherigen Eindruck von Staffel 2 nur wieder bestätigen, dass Ruby einfach jemand ist, die mich bewegt und bei der ich leicht mitfiebern kann.

Foto: Maxton Hall - Die Welt zwischen uns - Copyright: Gordon Muehle
Maxton Hall - Die Welt zwischen uns
© Gordon Muehle

Zumal wir letztlich auch wieder den großen Familienkontrast erleben. Die Bells sind Wärme und Herz. Trotz Recasts von Mutter Helen, die nun von Gina Henkel dargestellt wird, bleibt die Chemie erhalten. Dagegen ist bei den Beauforts so viel Kälte, Disziplin und Fassade, dass es ganz schön einsam macht, sich das für sich selbst vorzustellen. Ich weiß zu schätzen, dass bei Vater Mortimer (Fedja van Huêt) eine Widersprüchlichkeit durchkommt. Die Szene, als er James ehrlich tröstet oder auch seine kurz anhaltende Fürsorge im Krankenhaus, das kam aus dem Herzen. Da war keine Öffentlichkeit zugegen, das war nicht für die Presse, das war ganz für sie alleine. Und dennoch ist es bitter, wenn man bemerken muss, wie lange das nur anhält. Dementsprechend sind die Rückblenden bzw. die Visionen von Cordelia wichtig, um ihre Wärme und ihre Liebe einzufangen. Genauso ist für die Gegenwart aber spannend, dass wir ihre Schwester Ophelia (Dagny Deywath) kennenlernen, die sicherlich noch einiges Licht in Dunkel bringen wird, wenn es um die Geschichte der Beauforts geht.

Zuletzt gefällt mir auch gut, wie die komplizierte Situation zwischen James und Ruby dargestellt wird. Die anfängliche Poolszene ist wirklich dramatisch inszeniert worden, ist aber ein guter Katalysator, um nachzuvollziehen, warum Ruby zu James am Boden Nein sagen kann. Auch wenn James keinesfalls als süchtig bezeichnet werden kann, weil er bislang nur in emotionaler Hinsicht selbstzerstörerische Züge zeigt, aber so gilt es für ihn genauso, dass er zuerst erkennen muss, dass er sich retten will. Das weiß auch Ruby, die sich auf dem Weg dahin nicht selbst verlieren will. Natürlich geht es mit der Therapie und wie schnell James einen Durchbruch schafft, schnell, aber die Reihenfolge der Zwischenschritte stimmt immerhin. Dabei kann man wie gesagt sehr gut mitfühlen, weil dann nach dem großen Drama auch wieder das große Schmachten kommt und das fühlt sich dann verdient an.

Fazit

"Maxton Hall" hat für mich nichts an der Energie verloren, die in Staffel 1 ausgestrahlt werden konnte. Das zweite Buch nach Mona Kasten war voll von tiefen Emotionen und die sehen wir in den ersten drei Episoden intensiv dargestellt. Da leidet man richtig mit. Es fehlt weiterhin die Konsequenz beim restlichen Cast, weil über Andeutungen hinaus nicht viel passiert, aber es ist gut, dass Ruby und James die Serie auch alleine tragen können. Ich bin gespannt, was nun in der zweiten Hälfte noch passiert.

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Lena Donth - myFanbase

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