Maggie - Review Staffel 1

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Es gibt ja so Serien, die nur ziemlich wenig vom Plot verraten. Aber bei manchen reicht ein kleiner Schnipsel aus und man hat schon Feuer gefangen und setzt das Format auf seine Watchlist. So erging es mir bei der Hulu-Serie "Maggie". Mir hat vollkommen gereicht, zu wissen, dass es sich um eine junge Frau dreht, die über übersinnliche Kräfte verfügt. Dabei wurde aber auch schon deutlich, dass es sich nicht um 'herkömmliche Fantasy' handeln würde. Es dauerte dann aber doch nochmal eine Weile, bis ich mir die erste und einzige Staffel angesehen habe, die aber schon seit Ende November 2022 hierzulande bei Disney+ Star verfügbar ist. Gut Ding braucht eben Weile. Wie gut "Maggie" letztlich in meinen Augen gewesen ist, könnt ihr jetzt nachlesen.

Foto: Rebecca Rittenhouse, Maggie - Copyright: ABC/Richard Cartwright
Rebecca Rittenhouse, Maggie
© ABC/Richard Cartwright

RomComs bringt man ja größtenteils immer mit Filmen in Verbindung. Das tue ich auch, doch bei dieser Serie kann man auch wunderbar diese Bezeichnung anbringen. Im Zentrum steht Maggie (Rebecca Rittenhouse), die bereits als Teenagerin in die Zukunft sehen konnte und nein, wir befinden uns definitiv NICHT im Genre Sci-Fi. Die Figur ist sympathisch dargestellt und tritt auch so in Erscheinung, so dass das schon mal ein Pluspunkt ist und mit rund 20 Minuten pro Episode ist es eben auch kurzweilig, was mir auch schon mal extrem zusagt. Gespannt war ich aber tatsächlich darauf, wie man es darstellt, dass sie in die Zukunft sehen kann. Was würde mich als Zuschauerin erwarten? Eher Lustiges? Trauriges? Verwirrtes? Unsinniges? Die Palette meiner Fragen war echt breit gefächert und es wurde nahezu auch alles erfüllt.

Was ich mich bei dem Ganzen aber auch von Anfang an gefragt habe, war, wie wird Maggie damit die ganze Zeit umgehen, in die Zukunft von anderen blicken zu können? Zumal ich mir auch vorstellen konnte, dass es wirklich zeitweise zu einer Belastung wird, wenn bei diesen Vorhersagungen auch schon mal nicht so schöne Dinge dabei sind, die die Menschen aber nicht hören wollen, denn es passiert nur allzu schnell, dass man dann für schuldig gesprochen wird – in diesem Fall Maggie, weil es auch gerade bei Beziehungen jeglicher Art eine Belastungsprobe darstellt und eines der besten Beispiele sind da Maggie und ihre Mutter Maria (Kerri Kenney-Silver). Ich fand sie in vielen Szenen ohnehin etwas anstrengend, was wohl auch ganz einfach daran lag, dass sie eine fürsorgliche Mutter ist, die Maggie über alles liebt, dann aber doch auch mal sehr geschwätzig ist und von einem Fettnäpfchen ins nächste stolpert und dazu noch anfangs ihre Tochter mit ihren Visionen nicht ganz ernstnimmt. Daher konnt ich nachvollziehen, warum Maggie ihr etliche Dinge dann doch verschweigt bzw. verschwiegen hat. Nichtsdestotrotz hat mir dann auch wahnsinnig gut gefallen, als Maria ihre Erfahrungen mit einer anderen Mutter geteilt hat, deren Tochter auch Visionen hat, mit denen die Mutter aber auch nicht umgehen konnte, und Maria ihr klar gemacht hat, offen dafür zu sein, weil sie tief in sich weiß, dass es die Wahrheit ist. Das hat mir deshalb so gut gefallen, weil Maria ihre Erfahrungen nicht nur geteilt und damit anderen geholfen hat, sie hat dabei auch ihre eigenen Fehler erkannt. Naja, okay. Das hat Maria auch nicht davor bewahrt, ein Geheimnis auszuplaudern, was Maggie ihr nicht nur im Vertrauen gestanden hat, Maria hat es auch zum ungünstigsten Zeitpunkt ausgeplaudert, den man sich nur vorstellen. Dafür habe ich mir sogar mit der Hand gegen die Stirn geklatscht, weil es so unfassbar erscheint.

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Foto: David Del Rio, Rebecca Rittenhouse & Nichole Sakura, Maggie - Copyright: ABC/Richard Cartwright
David Del Rio, Rebecca Rittenhouse & Nichole Sakura, Maggie
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Angesichts dessen komme ich auch gleich zum Dreh- und Angelpunkt der Serie oder der mir eben als solcher erscheint und weshalb die Serie durchaus den Titel RomCom tragen dürfte. Maggie trifft beim Wahrsagen auf Ben (David Del Rio), der sie erstmal mit einem fast schon originellen Anmachespruch anquatscht und sich dann von ihr die Zukunft lesen lässt. Ich verstehe zwar nicht, warum die beiden dann gleich miteinander ins Bett gesprungen sind, aber das war ohnehin nur ein kurzes Intermezzo, von daher erstmal wenig von Bedeutung. Viel interessanter ist aber gewesen, dass sich Maggie selbst in dieser Vision gesehen hat und es so schien, als ob sie mit Ben eine gemeinsame Zukunft hat, dann aber seine on/off-Freundin Jessie (Chloe Bridges) ebenfalls in dieser Vision als zukünftige Frau aufgetaucht ist. Ja, zugegeben, dass es jetzt auch noch wie eine Telenovela klingt, aber ich fand interessant, wie es dazu kommen konnte und hier hat man wunderbar mit der Interpretation gespielt, da Jessie und Ben unmittelbar in die Nähe von Maggie gezogen sind und sozusagen Teil ihres Lebens werden. Doch nicht nur das, mit Louise (Nichole Sakura) und Amy (Angelique Cabral) bildet man sogar einen richtigen Freundeskreis, der mir gut gefallen hat, weil ich glaube, dass die besten Freundschaften entstehen, wenn sich die Wege auf unterschiedliche Art und Weise kreuzen. Aber wie gesagt, spannend fand ich die ganze Staffel über Maggies Visionen über ihre eigene mögliche Zukunft mit Ben. Ein bisschen hat man hier auch mit einer Analogie gespielt. Da Jessie Bens on/off-Freundin und er Geschichtslehrer ist, könnte man fast meinen, dass Ben von der Vergangenheit einfach nicht loskommt und er sich nicht entscheiden kann, ob Jessie nun seine Zukunft oder Vergangenheit ist und so lässt sich vielleicht auch Maggies Vision zu Ben und sich selbst deuten, dass sie teilweise so eine Art Bindeglied zwischen den beiden dargestellt hat bzw. darstellt.

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Maggie
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Was die Deutungen der unterschiedlichen Visionen von Maggie angehen, musste ich dann doch zeitweise mal grinsen, eben weil sie keinen verletzen wollte und es dann großartig umschrieben hat. Neben Maggie haben wir dann auch noch Angel (Ray Ford), der in die Zukunft blicken kann und ich finde, ein*e jede*r braucht einen Angel in im Leben, weil er ja doch irgendwie Zucker ist. Zucker ist aber auch Louise, auch wenn ich sie zeitweise etwas anstrengend fand, aber sie nun mal die beste Freundin von Maggie und immer für sie da. Doch anders als Maggie ist Louise nahezu immer auf Männersuche und tritt da auch öfters mal ins Fettnäpfchen und während Maria und Jack (Chris Elliott) schon ein Ehepaar sind, deren Liebe nicht mehr allzu 'taufrisch' ist, ich aber ihre Dialoge über alle Maßen genossen habe, haben wir mit Amy und Dave (Leonardo Nam) ein Paar, dessen Liebe noch jung ist und ihnen das Glück förmlich ins Gesicht geschrieben steht und bei denen ich auch jede Szene genossen habe.

Aber nochmal zum Abschluss auf Maggies Visionen zurückkommend, fand ich auch interessant, dass diese auf einmal verschwunden waren und sie sich verschiedene Gründe aufgezählt hat. Dabei fand ich sehr sinnig, dass sie sich einfach auf ein Leben ohne konzentrieren sollte. Denn es ist auch letztlich in meinen Augen Quatsch gewesen, dass sie die Visionen verloren hat, weil sie sich immer darüber beschwert hat, da es wahrscheinlich nicht leicht ist, immer zu wissen was passiert und nichts dran ändern zu können. Somit schließe ich mich auch an, dass Daniel (Adam Korson) ein Idiot gewesen ist; vielleicht nicht als Kumpel-Freund, aber definitiv als bester Freund. Ein bisschen schade finde ich es auch, dass man die Serie nicht mit der Hochzeit beendet hat, sondern auch Maggie ihre Visionen wieder bekommen hat, was mich für sie freut, man aber das Gefühl hatte, es würde alles von vorne losgehen, was man aber auch auf Angels Analogie mit den Ringen beziehen könnte.

Fazit

"Maggie" ist eine liebevoll gestaltete Serie, die man wunderbar zwischendurch gucken kann. Ich bin mir zwar sicher, dass sich Hulu von dem Format vor allem aufgrund der Thematik mehr versprochen hat und ich hätte mir auch eher gewünscht, dass man die letzte Szene nicht gebracht hätte, aber eine Staffel fand ich letztlich ausreichend, weil es durchaus rund wirkte.

Die Serie "Maggie" ansehen:

Daniela S. - myFanbase

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