Die besten Charaktere 2008/2009
Platz 9: Sheldon Cooper (The Big Bang Theory)

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Sheldon Cooper ist ein hochintelligenter theoretischer Physiker, der sich seiner Intelligenz auch völlig bewusst ist und dies andere gerne spüren lässt. Lediglich in seiner Beziehung zu seinem besten Freund Leonard zeigt er hin und wieder etwas Menschlichkeit, doch in der zweiten Staffel entwickelt sich insbesondere eine weitere Beziehung zur Nachbarin Penny, die eine für Sheldon unglaubliche Charakterentwicklung mit sich bringt. Daneben sorgt Sheldon auch noch für eine große Menge an lustigen Szenen, wie es sich für einen Comedycharakter gehört, und bleibt sich trotz einiger Veränderungen doch immer treu.

I brought this on myself by being such an endearing and important part of your life.

Foto: Jim Parsons, The Big Bang Theory - Copyright: Warner Bros. Entertainment Inc.
Jim Parsons, The Big Bang Theory
© Warner Bros. Entertainment Inc.

Was mit der harmlosen Nachfrage "When did we become friends?" in #2.01 The Bad Fish Paradigm von Sheldon beginnt, wird schnell zu einem der Staffelhighlights. Denn auch wenn Sheldon mit sozialen Beziehungen generell nicht viel anfangen kann, nimmt er die gesellschaftlichen Konventionen, die damit verbunden sind, doch sehr ernst und nutzt sie dann auch für seine Zwecke, falls es sich als notwendig erweist. Penny hat es sicherlich mehr als einmal bereut, sich nach ihrem ersten richtigen Date mit Leonard ausgerechnet an dessen besten Freund zu wenden und damit eine Freundschaft zu beginnen, die sich durch die gesamte Staffel hinweg zieht.

Dies gipfelt in einigen großartigen Szenen wie einem Machtkampft der beiden in #2.07 The Panty Piñata Polarization, als Penny es satt hat, sich jeder von Sheldons neurotischen Anwandlungen unterwürfig zu erweisen. Und sie gewinnt den Kampf, ein wichtiger Schritt für die beiden. Ein Highlight der Staffel, wenn nicht gar der Serie, wird erreicht, als Penny Sheldon ein unglaubliches Weihnachtsgeschenk macht - eine Serviette mit der Unterschrift von Leonard Nimoy, die der sogar beim Essen mit seiner DNA versehen hat. Sheldon ist so außer sich und weiß nicht, wie er Penny dieses Geschenk materiell aufwiegen kann, so dass er zu einem ihm ansonsten absolut verhassten Mittel greift: Er umarmt sie. Und dass Penny bei der Szene trotz Grinsen auf dem Gesicht leicht Tränen in den Augen hat, zeigt, wie viel auch ihr diese Geste bedeutet und wie weit Sheldon gekommen ist.

Natürlich darf man von einer Comedy wie "The Big Bang Theory" nicht zu viel erwarten. Für jedes Mal, das er eine traurige Penny fragt, ob sie ein Problem habe, oder ihr Geld leiht, ohne den Wunsch, es bald zurück zu bekommen, gibt es natürlich mindestens eine Szene, in der er wieder zeigt, wie genervt er von seinen Freunden und ihren Problemchen ist. Doch auch die sind wichtig, denn sie sind zumeist die lustigsten Szenen der Serie. Komödiantische Highlights sind unter Anderem Sheldons Stalkerin, die in #2.06 The Cooper-Nowitzki Theorem auftaucht, seine versuchsweise Entwicklung eines Freundschafts-Algorithmus', sowie Leonards Mutter, die mit Sheldon nicht nur eine sehr ähnliche Persönlichkeit, sondern auch eine seltsame sexuelle Spannung teilt, die keinem der beiden jedoch offensichtlich zu sein scheint.

Dass Sheldon sich zumindest ein wenig dauerhaft entwickelt hat, wird besonders gegen Ende der Staffel deutlich. Als seine Freunde in Las Vegas sind und er sich versehentlich zu Hause ausschließt, woraufhin er bei Penny übernachten muss. Die singt ihm auf Bitten ein Schlaflied vor, das seine Mutter für ihn früher immer gesungen hat, woraufhin er sehr aufrichtig sagt: "Thank you for letting me stay here."" Ein kleiner Schritt für einen normalen Menschen, ein großer Schritt für Sheldon.

Sheldon Cooper ist nicht nur der Grund für mich gewesen, überhaupt die Serie über den Piloten hinaus zu verfolgen, da er zu den amüsantesten Szenen beiträgt mit seinen eingeschränkten sozialen Fähigkeiten, der Unfähigkeit, Sarkasmus zu verstehen, und der unbändigen Arroganz, die von ihm ausgeht. Nein, er zeigt neben seiner Comedyseite auch hin und wieder, dass doch mehr in ihm steckt, als man vermuten mag. Und wenn es nur deshalb ist, weil er um einen zerstörten Roboter trauert, als wäre er sein Sohn. Jim Parsons hat hier Großes geleistet und dazu beigetragen, dass Sheldon zu einem der besten Charaktere der letzten TV-Season wurde.

Nadine Watz - myFanbase

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