Good Behavior - Review
#1.01 So You're Not an English Teacher
© Turner Entertainment Networks. A Time Warner Company. All Rights Reserved.
Wer schon immer einmal Lady Mary aus "Downton Abbey" im Drogenrausch in einem billigen Motelzimmer vollkommen abstürzen sehen wollte, der sollte sich "Good Behavior" nicht entgehen lassen. Zwar wurde die Serie nicht der britischen Schauspielerin Michelle Dockery, die Lady Mary und hier dann Letty Raines verkörpert, auf den Leib geschrieben, "Good Behavior" basiert auf einer Romanreihe von Showrunner Blake Crouch. Aber wenn man nun das fertige Produkt betrachtet, beschleicht einen doch sehr das Gefühl, dass dieser eher sensationslüsterne Blickwinkel der eigentliche Antrieb dieser ersten Episode der Serie ist. Darüber hinaus hat die mit mehr als 50 Minuten Laufzeit doch durchaus beachtlich lange erste Folge irgendwie nicht zu bieten. Die Grundprämisse ist eher dünn, und die sich daraus entwickelte Handlung setzt dann auch erst in den allerletzten Minuten dieser Auftaktfolge ein.
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Bis dahin verbringt man diese Episode damit, die zentrale Figur der Letty zu etablieren. Letty ist eine junge Frau aus dem Süden der USA (im Original hat Michelle Dockery durchaus stark mit dem Südstaatenakzent zu kämpfen), die bereits als Schülern auf die schiefe Bahn kam, mit allem was dazugehörte, was in diesem Falle vor allem Drogen und einen kriminellen Lebenswandel bedeutet. Nun ist sie gerade aus der Haft entlassen wurden, nachdem sie eine längere Strafe abgesessen hat. Das "Good Behavior" aus dem Titel der Serie bezieht sich dabei auf den Entlassungsgrund wegen guter Führung, im Englischen eben good behavior. Wieder in Freiheit schlägt sich Letty einerseits mit einem entwürdigenden Job als Kellnerin durch und versucht dem Alkohol (und sicher auch den Drogen) zu entsagen. Das gibt sie auch ihrem Bewährungshelfer Christian (Terry Kinney) gegenüber an. Gleichzeitig stiehlt sie aber auch immer noch in einem Luxushotel, wofür sie sich als reiche Frau ausstaffiert und dann die Hotelzimmer der Gäste plündert. Bei einem dieser Raubzüge überhört sie dann zwei Männer, die den Mord an einer Frau planen und da Letty dieses Wissen nicht ungenutzt lassen will, gerät sie ins Visier des Profikillers Javier (Juan Diego Botto).
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Das ist bis dato der Plot der noch jungen Serie, wobei sich die Handlung am Ende des Pilotens dahingehend entwickelt, dass Javier Letty sozusagen kidnapped und sie zwingt, mit ihm zusammenzuarbeiten. Dass die Serie natürlich darauf hinausläuft, dass die beiden Personen, die gemeinsam auf dem Promomaterial zur Show abgebildet sind, zusammenkommen müssen, ist natürlich klar. Aber ich weiß noch nicht wirklich, ob ich mir wirklich so etwas wie "Stockholm-Syndrom: Die Serie" auf Dauer anschauen mag. Grundsätzlich kann ich mir eine Art Kombination der beiden Figuren durchaus gut vorstellen, aber dieses enorm krasse Machtgefälle zwischen ihnen behagt mir doch gar nicht.
Dazu kommt, dass Michelle Dockery hier im Piloten doch vor allem in den Momenten glänzte, als sie als High Society Dame aufgebrezelt war und die reiche Lady vorgespielt hat. Als Meth-rauchende und abgefuckte Kriminelle dagegen wirkte sie eher fehl am Platz. Insgesamt verbleibt man nach der Serie eher mit einem zwiespältigen Eindruck zurück. Die Prämisse scheint zu dünn, um wirklich eine gesamte Staffel zu tragen und die Figuren neben Letty sind zu unklar, denn der Pilot hat sich voll und ganz auf sie konzentriert und alle anderen handelnden Personen, wie ihre Mutter Estelle (Lusia Strus), ihren Sohn Jacob (Nyles Julian Steele) und den Bewährungshelfer Christian wurden sozusagen nur kurz vorgestellt. Ich hab nach dieser Episode noch keine Vorstellung, wie die gesamte Serie aussehen soll und ob dies nun wirklich etwas ist, was ich mir auf Dauer anschauen möchte. Darin liegt aber natürlich auch eine Chance, denn vielleicht kann man mich ja auch positiv überraschen.
Cindy Scholz - myFanbase
TNT Serie zeigt "Good Behavior" immer einen Tag nach der US-Ausstrahlung im deutschen Pay-TV. Staffel 1 startet am 16. November 2016.
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