Frier und Fünfzig - Reviews
Staffel 1

In unseren Kurzkritiken schildern unsere Autoren und Autorinnen ihren ersten Eindruck von einer Episode in Form einer kurzen Review. Nutzt die Gelegenheit, eure Meinung zu dieser Folge kundzutun und mit uns über die Serie "Frier und Fünfzig - Am Ende meiner Tage" zu diskutieren.
#1.01 Respekt

© Joyn/Michael Kötschau
Ich gebe zu, dass ich in den 90er und 00er Jahren mehr deutsche Produktionen geschaut habe, heutzutage nicht mehr so. Für mein ganz persönliches Empfinden sind sie zum Teil zu sehr darauf getrimmt Themen wie Homosexualität und Mobbing anzugehen. Das sind wichtige Themen, will ich gar nicht abstreiten. Ich habe nur den Eindruck, dass die Bandbreite an Themen nicht mehr so groß ist. Sah Annette Frier wohl auch so und gerade auch, weil es für Schauspielerinnen in einem bestimmten Alter keine ausreichenden Rollenangebote gibt, womit sich hier für mich der Kreis schließt. Es gibt keine Rollen, weil die Themen fehlen. Wenn man sich den Serientitel so ansieht, dann kann man sich denken, worum es dabei geht und ich finde es gut. Wie oft hört man denn, dass Frauen (jeder Altersklasse) aufgrund von Hormonen gesteuert werden oder dass sie eben mal wieder ihre Tage haben. Genau des Ganzen nimmt sich diese Serie an. Annette Frier spielt sich hier selbst, in einer fiktiven Version natürlich, und ich muss sagen, dass mir die erste Episode riesigen Spaß gemacht haben. Man lernt die Charaktere wie ihre Schwester Caro (Caroline Maria Frier), ihre Tochter Jola (Maria Matschke Engel), ihren Mann Sascha (Alexander Khuon) und ihre Agentin Tanni (Jasmin Shakeri), die auch ihre beste Freundin ist, kennen. Ja, diese erste Episode bereitet das Publikum erst einmal auf das Geschehen vor: Annette will sich verändern und wird dazu zum Teil auch gezwungen, wie beispielsweise wegen der Schwangerschaft ihrer Tochter, von der aber erst einmal nur Caro weiß, die selbst darüber nachdenkt, ein Kind zu bekommen. Annette will sich aber auch beruflich verändern und nicht immer die Nette spielen, die vorhersehbar ist. Wenn man aber verschiedene Produktionen mit Annette Frier gesehen hat, dann weiß man auch, dass sie als die 'Nette' auch andere Seiten hat. Dennoch fand ich die Dialoge und Aussagen hier wirklich verdammt gut. Außerdem wurde eine wichtige Botschaft angesprochen: Frauen müssen sich gegenseitig unterstützen und nicht gegeneinander aufhetzen. Sehr genial fand ich daher auch die Szene, die Annette, Bettina Lamprecht, Barbara Schöneberger und Cordula Stratmann gezeigt hat – alles Frauen die Ähnliches vermitteln. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf die weiteren Episoden.
#1.02 Emotionaler Overload

© Joyn/Michael Kötschau
Auch die zweite Episode macht eine tolle Figur und vor allem werden auch diesmal die Dinge beim Namen genannt. Annette erfährt, dass ihre Tochter schwanger ist und das schon in der 13. Woche, sodass sie das Kind auf jeden Fall bekommen wird. Die Frage, die sich mir hier stellt, ist: Wer wird das Kind mit ihr aufziehen? Dass ihre Mutter immer für sie da ist, hat diese ja beteuert und ich glaube das auch, vielleicht auch, um ihrem Noch-Ehemann Sascha eins auszuwischen, der sich offensichtlich bei Jolas Geburt nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat, als es um die Erziehung ging. Und jetzt? Jetzt wird er selbst noch einmal Vater und will sich richtig Zeit nehmen. Dass Annette da der Appetit vergangen ist, kann ich verstehen. Ebenso kann ich verstehen, welche mörderischen Gedanken sie hat, die serientechnisch wirklich genial umgesetzt werden. Man kann sie wohl durchaus nachvollziehen, besonders, weil man manchmal selbst so denkt und in der Fantasie handelt oder handeln würde. Interessant und witzig war auch, Annettes und Caros Mutter kennenzulernen, die immer eine andere Persönlichkeit annimmt. Irgendwie freut es mich auch, dass Caro bei ihrer Schwester und Tochter einziehen wird. Zum einen ist sie die coole Tante und zum anderen freue ich mich auch schon wahnsinnig auf die Dialoge zwischen den Schwestern, aber auch zwischen Mutter und Tochter wie auch zwischen Tante und Nichte. Eine kleine Kostprobe dessen gab es jetzt ja schon. Kommen wir aber noch zum Knackpunkt: Der titelgebenden Serie, die Annette entwickeln will. Ich fand den Dialog zwischen Annette und ihrer Agentin/Freundin Tanni spannend und realitätsnah. Annette möchte wie gesagt diese Serie entwickeln, die sicherlich großes Interesse erzeugen würde. Ich schreibe bewusst 'würde', weil man in dieser Episode das präsentiert und zu hören bekommt, was ich schon öfters mal in Interviews oder Podcasts von Schauspielerinnen gehört habe: Die Verantwortlichen wollen solche Formate nicht produzieren, weil sie Angst haben oder meinen zu wissen, dass es niemanden interessieren würde. Ähm.... das Zauberwort heißt übrigens: TESTEN bzw. AUSTESTEN. Erschreckend fand ich dann auch Tannis Reaktion, die diesmal als Agentin und nicht als Freundin agiert und reagiert hat. Die Rollenangebote für Annette sind zwar nett, aber eben auch die, über die Schauspielerinnen nicht glücklich sind. Ich freue mich schon auf weitere Episoden. Annette hat in einer der letzten Szenen definitiv klar gemacht, dass sie ihr Konzept in jedem Fall umsetzen wird und mal sehen, wer sie dabei (noch) so alles unterstützen wird, da sie noch mehrere Dinge zu meistern hat.
#1.03 Die Klatsche meiner Mutter

© Joyn/Willi Weber
So zu sein wie die eigene Mutter? Das kann schon irgendwie beängstigend sein, besonders im Falle von Annette. Wir haben ihre und Caros Mutter erst kürzlich kennengelernt, als diese sich für Beate Uhse hielt. Jetzt ist sie eine Königin vom reichen Hofe und will jemanden umbringen. Ich fand es auch diesmal beeindruckend, wie lässig-locker sie damit umgeht und es mitspielt. Irgendwie hoffe ich, dass wir demnächst auch Caro in dieser Aktion erleben werden. Was aber kürzlich noch problemlos ausging, sorgte jetzt dafür, dass sich Annette bei der Pflegeleitung melden sollte, weil ihre Mutter einen Heimbewohner mit Besteck verletzt hat. Es ist nicht nur der Türsteher, dem Annette die 'Todesdrohung' überbracht hat. Es handelt sich bei diesem auch noch um den demenzkranken Vater von dem Mann, dem Annette erst kürzlich ihr Leid zu ihrer Mutter und darüber geklagt hat, gerade selbst mitten in den Wechseljahren zu stecken und diese verursachen ihr momentan selbst fiese Albträume, die dann auch noch drohen, wahr zu werden. Ich glaube, es ist allgemein der Albtraum jeder Frau, sich irgendwo zu blamieren. Ich weiß nicht, aber Tanni ist für mich keine wirkliche Freundin, sondern mittlerweile tatsächlich nur die Agentin, die Geld verdienen will. Daher freue ich mich immer über Szenen mit Cordula Stratmann. Hier ist sie wirklich cool und haut immer Sprüche raus, bei denen man weiß: Kann man nur bei Menschen machen, die man lange kennt und mit denen man auf der gleichen Wellenlinie ist. Bei den beiden ist mir allerdings auch noch bewusst geworden, dass sie sich auch hinter der Kamera gut verstehen, was man auch immer wieder in den Szenen bemerkt. Tja, Cordula kann ihr allerdings auch nicht wirklich helfen, wenn es um Annettes Schwierigkeiten im Privatleben geht. Seit der Schwangerschaft ihrer Tochter und Annettes Wechseljahrenbeschwerden prallen ziemlich viele Emotionen aufeinander, die aber dennoch unter der Oberfläche sind, obwohl sie besonders bei Jola nach oben kommen. Gut gefallen hat mir daher die letzte – wortlose – Szene, die von Caro nur beobachtet wurde. Dennoch hat die Episode noch einen Knaller, auf deren Fortführung ich schon wahnsinnig gespannt bin. Annette hat wirklich ein Casting bekommen, auch wenn der Typ etwas seltsam ist. Der Knaller ist aber, dass Annette Caros Mutter in der Serie spielen soll und der Clou dabei ist noch, dass in der gleichen Episode von Annette gesagt wird, dass sie zehn Jahre älter als ihre Schwester ist. Es war mal wieder eine sehr unterhaltsame Episode.
#1.04 Der 50. Geburtstag

© Joyn/Willi Weber
Annettes 50. Geburtstag steht an und die Feier muss vorbereitet werden. Gar nicht mal so leicht, wenn man schon ein paar Episoden gesehen und sich ein Bild von ihrem Leben machen konnte, welches eigentlich immer weiter aus den Fugen gerät. Und eigentlich wird sie ja auch schon 52. Fand ich jetzt auch nicht so schlimm. Ab einem bestimmten Alter machen sich viele Menschen jünger als sie sind und bei Schauspielerinnen ist es nun mal leider so, dass sie ab einem bestimmten Alter nur noch selten oder für Oma-Rollen besetzt werden, wobei es auch jüngere Omas gibt. Kein Wunder also, dass Annette bei ihrer Party versuchen will, "Frier & Fünfzig" unter die Leute zu bringen und hat dafür entsprechende Leute eingeladen – Tanni jedoch auch. Als wäre das nicht schon schwierig genug, gibt es noch weitere Hindernisse: Etwas zum Anziehen zu finden, die Tochter, die aufgrund ihrer Schwangerschaft ständig kotzt, der Ehemann, der selbst noch einmal Vater wird, ihr Konzept, dass sie nicht unterbringen kann. Jap und dann die Party, die erst einmal ihr wahres Alter enthüllt, wo sie aber sehr cool drüber steht und dann tauchen noch Leute auf, die man gar nicht eingeladen hat und die einen dann schon mal irgendwie bloßstellen. Aber auch Mutter Gabriele (Traute Hoess) taucht auf – wieder mal als andere Persönlichkeit. Immer was los im Hause Frier. Und gerade weil so viel los ist, werden auch Dinge bekannt, die lieber nicht enthüllt worden wären – jedenfalls nicht in Anwesenheit von Gästen. So tritt auch Anna Schudt auf, die miterleben muss, wie sie von Annette denunziert wird, nur damit sie ihre geplante und entwickelte Serie beim ZDF unterkriegt und dabei gibt es auch noch gleich einen Seitenhieb auf die Gesellschaft, da Annette ihre Aussage vor Anna natürlich völlig verharmlost und anders darstellt. Eine riesige Überraschung war dann aber der gesangliche Auftritt von Sänger Sasha, bei dem man doch herrlich mit Annettes Mann Sascha gespielt hat, der natürlich auch auf der Party auftaucht, obwohl seine neue Freundin ihm davon abgeraten hat. Fazit somit? Sascha ist ein echter Idiot. Damit aber nicht genug... Annette soll ja in einer Serie Caros Mutter spielen... Nun musste sie auch noch mitten auf ihrer eigenen Party erfahren, dass Tanni nun auch Caros Agentin ist. Eine schöne Freundin ist Tanni. Nachdem sie kürzlich meinte, dass sie nur verdient, wenn Annette dreht, scheint sie Caro ja nur unter Vertrag genommen zu haben, weil es ums Geld geht. Kein Wunder also, dass Annette dann durch die Straßen streift und in einer Bar landet.
#1.05 Wegen letzter Nacht

© Joyn/Willi Weber
Ich dachte immer, man schießt sich eher mit Mitte 20 bis Mitte 30 ab. Allerdings gibt es auch mit 50+ noch Tage, an denen man sich gehörig die Kante geben kann. Aber so sehr, dass man vergisst, mit wem man geschlafen hat? Das ist schon nicht ohne und sorgt für eine sehr amüsante Episode, was aber vor allem an Annettes Handlung und an der herrlichen Reaktion von Cordula Stratmann lag. Nach der Geburtstagsfeier, die ja gehörig aus dem Ruder gelaufen ist und wo sich die Wogen erst einmal glätten mussten, sah Annette auf jeden Fall wie die Freiheitsstatur aus, der man aber übel mitgespielt hat. Das lädt natürlich zu ironischen Bemerkungen ein, die als erstes Caro abgefeuert hat. Allerdings hat das einfach noch einmal die schöne Geschwister-Dynamik unterstrichen, die zeigt, dass sie in der Not und bei allen Up und Downs füreinander da sind. Weder Annette noch Caro sind auf den Mund gefallen. Ersterer gelingt es aber viel besser, sich aus Dingen herauszureden, die sie verbockt hat. So wie ihre 'Malerei' an der Kirche, für die sie auch noch eine Anzeige erhalten hat. Auch wenn sie sich aus ihrer Tat herausgeredet hat, fand ich die Botschaft dahinter toll: Man sollte sich nicht über Menschen mit Einschränkungen lustig machen. Hat nur nichts genutzt, da es einen Videobeweis gab. Herrlich war dabei vor allem, wie sie den beiden Kirchenmännern ein schlechtes Gewissen gemacht hat. Das hatte Annette dann jedoch selbst. Anna Schudt hat sich nämlich zur Wehr gesetzt, sodass Annette zu Kreuze kriechen musste. Aber kommen wir zu meinen Highlights. Nummer 1: Mutter Gabriele gratuliert Annette zum Geburtstag und man hatte für einen kurzen Augenblick doch die Hoffnung, Gabriele wäre mal sie selbst. So sicher bin ich mir da nicht, da sie sich nicht erinnern kann, eine Tochter zu haben, was einen kurz traurig und nachdenklich werden lässt. Nummer 2: Annettes Begegnung mit der Dame im betreuten Wohnen, die sie erst runtermacht und dann noch um ein Selfie und Autogramm bittet. Das unterstreicht mal wieder, dass Fans oder Bewunderer durchaus hinterhältig und dreist sind. Es trifft zwar nicht auf alle zu, jedoch kommt es vor. Nummer 3: Cordula soll die unbekannte Nummer anrufen, bei der sich dann ein gewisser Eddie meldet und Cordula bricht in herrliches Gelächter aus, weil beide Frauen denken, er sei der Typ, mit dem Annette geschlafen hat und es nicht mehr weiß. Es ist vor allem Eddies jungem Alter geschuldet, dass Cordula in Gelächter ausbricht. In Wahrheit hat Annette mit Henning Baum geschlafen! Highlight Nummer 4: Caros Entschuldigung an ihre Schwester. Die Serie verliert auch in Episode 5 nicht an Unterhaltungswert.
#1.06 Männer

© Joyn/Willi Weber
Henning Baum ist auch in dieser Episode ein Thema und das auf amüsante Weise. Es ist ohnehin ein echt cleverer Schachzug, ihn in der Serie auftauchen zu lassen. Neben der neuen Serie mit Annette Frier gibt es auch eine neue Staffel von "Der letzte Bulle". Vor einigen Jahren liefen "Der letzte Bulle" und "Danni Lowinski" am selben Tag bei Sat.1 und waren ein Quotenerfolg. Kein Wunder also, dass man sich nun sehr ähnlichen Erfolg wünscht. Witzig ist dabei auch, wie überzeugt Baum von sich ist und damit besonders Annettes Mann halb in den Wahnsinn treibt. Dabei will Annette doch vermeiden, dass jeder weiß, was zwischen ihr und Baum gewesen ist. Leider funktioniert der Buschfunk ziemlich gut und das ebenfalls sehr humorvoll. Humorvoll ist auch das Aufeinandertreffen zwischen Annette aka Mutter von Jola und deren Freund Max. Irgendwie lebt der auch auf einem anderen Planeten. Neben all diesen privaten Geschichten versucht Annette noch immer ihre Serie zu verkaufen und Tanni hat jemanden gefunden, der alles verkauft bekommt – sogar Sachen von Veronica Ferres und hat Kontakte in die USA. Was dabei stutzig macht, ist jedoch die Tatsache, dass noch nie wer von dem angesagten Mann gehört hat und ab diesem Zeitpunkt war mir eigentlich klar, dass dieser Schuss nach hinten losgeht und der Typ nichts weiter als heiße Luft ist. Das Interessante ist hier auch, dass Caro ihre Schwester gewarnt hat und dann allerdings ihre ganzen Konzepte an ihn verkauft hat, weil sie ihrer Schwester geglaubt hat. Man sollte eben auf sein Bauchgefühl hören und außerdem ist es eine weitere 'Enthüllung', dass in der Film- und Fernsehbranche vieles nicht mit rechten Dingen zugeht.
#1.07 Das Trauma

© Joyn/Willi Weber
Nach dem Reinfall bzgl. des Serienverkaufs sind vor allem Caro und Tanni davon überzeugt, dass man an Sat.1 verkaufen sollte, zumal Annette dort eh schon ein alter Hase ist, wenn man an die "Wochenshow" denkt und die anderen Dinge. Doch Annette hat nach dem Treffen mit den alten Bekannten des Senders gar kein gutes Gefühl mehr, ob sie die Serie tatsächlich dem Sender verkaufen sollte. Hierbei wird auch das Thema aufgegriffen, was vor der #MeToo-Bewegung zu wenig beachtet wurde (und heutzutage für meinen Geschmack schon etwas zu viel). Bei dem Gespräch mit der Senderchefin kommen ihr Erinnerungsfetzen von damals hoch, wo sexuelle Belästigung fast schon an der Tagesordnung gewesen ist. Ich konnte nachvollziehen, warum sie dann Zweifel hatte, vor allem wirkte die Dame auch nicht sympathisch. Also mal sehen, was die finale Episode noch so bringen wird. Aber auch familiär tritt wieder ein Notfall ein und zwar bei Jola. Ich hatte erst den Verdacht auf Blinddarm. Letztlich ist es aber ein Hämatom an der Gebärmutter, welches zu Schmerzen und Blutungen führt. Die Mutter-Tochter-Beziehung zwischen Annette und Jola mag nicht immer harmonisch wirken, doch gerade in solchen Situationen bemerkt man, dass sie sich lieben und immer füreinander da sind.
#1.08 Da kommt noch was

© Joyn/Willi Weber
Der Episodentitel trifft den Nagel eigentlich auf den Kopf: Da kommt noch was und ich hoffe, Sat.1 wird sich für eine Verlängerung um eine zweite Staffel entscheiden. In dieser Episode wurden nämlich einige Cliffhanger angeboten, die man unbedingt aufklären bzw. weiterführen sollte. Ich muss zugeben, dass ich mit der ein oder anderen Entwicklung nicht wirklich gerechnet habe. Jola geht es soweit gut, was mich freut. Eine Fehlgeburt oder Ähnliches hätte ich nicht gut gefunden. Auch wenn Comedy-Formate mittlerweile auch die Balance mit Drama hinbekommen, ist eine Fehlgeburt doch noch einmal ein Thema, welches man empathisch behandeln muss. Dafür hat man Jolas Verhalten sehr amüsant dargestellt und wieder für die gewöhnliche Kommunikation zwischen Mutter und Tochter gesorgt. Noch immer ist der Verkauf der Serie nicht in trocknen Tüchern und wenn es nach Annette gehen würde, dann käme dieser auch gar nicht zustande. Wahnsinnig gut gefallen hat mir, wie man Mutter Gabriele in die Handlung, aber vor allem auch in die Entscheidung von Annette, eingebunden hat. Ich frage mich ja auch immer, wer sie diesmal ist, wenn sie wieder in Erscheinung tritt. Ich bin mir nicht mal sicher, ob wir in dieser Staffel schon mal die eigentliche Persönlichkeit von Gabriele kennengelernt haben. Wie dem auch sei, es war schon ein bisschen gruselig, was sie vor sich hin gebrabbelt hat. Aber auch wenn es so gewirkt hat, als sei es sinnloses Zeug, dachte ich mir durchaus, dass es noch eine größere Bedeutung hat und ich bin froh, dass thematisiert wurde, wie wichtig es ist, auf sein Bauchgefühl zu hören, auch wenn das Umfeld dagegen spricht und es sich vor allem – wie im Fall von Gabriele – unlogisch anhört. Wie sich gezeigt hat, war es die richtige Entscheidung. Die richtige Entscheidung von Annette war es auch, nicht zur Presseveranstaltung von Sat.1 zu gehen oder sagen wir besser, wenn sie das Verhalten der Senderchefin erlebt hätte, hätte sie wahrscheinlich die nächste Strafanzeige am Hals, einfach weil sich Annette nichts gefallen lässt. Das Verhalten der Senderchefin hat den nächsten Punkt unterstrichen, was in dieser Serie kritisiert wird: Die Schauspieler*innen werden lediglich als Produkt angesehen, die Quoten bringen sollen (auch so ein Thema, was man in einer zweiten Staffel behandeln könnte). Der Mensch dahinter ist egal. Nicht ganz schlüssig bin ich mir über die Vertragsunterzeichnung von Tanni. In einer der letzten Episoden deutete sie an, dass sie ihr Konto belasten musste, um Annette aus der Patsche zu helfen. War jetzt vielleicht ähnlich und Tanni hätte dadurch auch ihre Bezahlung sicher gehabt. Annette hat auf jeden Fall die richtige Entscheidung getroffen, dem Gebrabbel ihrer Mutter nachzugehen, welches sich als Wahrheit herausgestellt hätte. Möglicherweise hatte Gabriele einen Schlaganfall, der vom Pflegepersonal wahrscheinlich unbemerkt geblieben wäre und ihr wohl das Leben gekostet hätte. Dass die Mutter dann aber bei den Schwestern, der Enkelin und dem Urenkel leben soll, das wird sicherlich eine interessante Konstellation. "Frier & Fünfzig" kann unglaublich punkten und sich auch gerne mit der Apple-Serie "The Studio" vergleichen, die ähnliche Themen angesprochen hat. Gerne möchte ich noch einmal auf Annettes Anfänge bzw. ihren damaligen Ausstieg bei "Hinter Gittern – Der Frauenknast" zu sprechen kommen. Ihre ehemalige Kollegin Barbara Freier hat kurz nach Annettes Ausstieg gesagt, sie sei eine talentierte Schauspielerin und auch Katy Karrenbauer hat vor einigen Jahren verlauten lassen, dass Annette zum Superstar geworden ist. "Frier & Fünfzig" ist der Beweis dafür und bekommt von mir eine absolute Empfehlung und hoffentlich vom Bällchensender eine zweite Staffel, da es noch viele Geschichten gibt, die von Frauen erzählt werden sollten und müssen.
Die Serie "Frier und Fünfzig - Am Ende meiner Tage" ansehen:
Eure Meinung ist gefragt!
Welche Staffel-1-Episode von "Frier & Fünfzig" hat euch am besten gefallen?
Diskutiert mit uns in den Kommentaren über die "Frier und Fünfzig"-Episoden der ersten Staffel.
Daniela S. - myFanbase
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