Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht - Review #1.07 Das Auge

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Nachdem wir am Ende der letzten Episode die Geburtsstunde von Mordor miterleben mussten, heißt es nun für all unsere Helden erst mal, sich irgendwie aus dieser Lage zu befreien und sich neu zu sortieren. Und auch Zwerge und Haarfüßer werden vor Herausforderungen gestellt.

"Ich sehe nur grau."

Der Vulkanausbruch war wirklich heftig und hat die Südlande komplett in Asche und Feuer gehüllt. Eigentlich ist es ein Wunder, dass es so viele halbwegs unversehrt rausgeschafft haben. Eigentlich hat es nur Ontamo (Anthony Crum) nicht geschafft von den bekannten Charakteren. Alle anderen tauchten nach und nach wieder auf. Auch wenn man versuchte, hier etwas Spannung zu halten und die Möglichkeit weiterer Opfer hochzuhalten, hatte ich eigentlich keine Sekunde daran gezweifelt, dass es beispielsweise Bronwyn (Nazanin Boniadi) nicht überlebt haben könnte. Verwunderlich war dann vielleicht eher noch, dass die Orks nicht den Sieg gefeiert und aus Spaß die Menschen angegriffen haben. Der Rückzug ist ja doch sehr gesittet abgelaufen. Und selbst der Verlust des Augenlichts von Königin Regentin Míriel (Cynthia Addai-Robinson) ist gar kein so großes Defizit, hat es ihre Entschlossenheit, gegen das Böse in den Krieg zu ziehen doch erst mal befeuert. Hier bin ich allerdings gespannt, wie man das in ihrer Heimat aufnehmen wird.

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Foto: Morfydd Clark & Tyroe Muhafidin, Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht - Copyright: Amazon Studios; Courtesy of Prime Video
Morfydd Clark & Tyroe Muhafidin, Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht
© Amazon Studios; Courtesy of Prime Video

"Es ist vorbei."

Galadriel (Morfydd Clark) gesteht erst mal die Niederlage ein und gibt sich sogar die Schuld an allem, obwohl man eigentlich schon konstatieren muss, dass sie als eine von wenigen hat kommen sehen, dass genau das irgendwann passieren wird. Bei so wenig Unterstützung muss sie sich nun wirklich nicht die Schuld geben. Eher sollte man sich wirklich fragen, wie das Schwert denn nun wirklich zu Waldreg gelangen konnte, wobei ich auch hier in der Nachbetrachtung sagen muss, dass man so einen Damm sicherlich auch anders hätte zerstören können um schließlich den Vulkanausbruch auszulösen. Ansonsten sieht auch Theo (Tyroe Muhafidin) ein, dass er eine Schuld an der Situation trägt, klärt aber auch nicht genau auf, was er damit meint und ob er Waldreg geholfen hat. So oder so haben mir die Gespräche zwischen Galadriel und Theo gefallen, auch wenn etwas viel mit Weisheiten um sich geworfen wurde. Galadriel war aber endlich mal irgendwie ausgeglichen. Die Wucht der Niederlage hat sie auf den Boden der Tatsachen zurück geholt und ihr verdeutlicht, dass ihre Art nicht erfolgreich war. Immerhin kann sie nun mit Unterstützung von ganz Mittelerde rechnen, weil man eine Strategie gegen Sauron und die Orks benötigen wird. Dass sich Halbrand (Charlie Vickers) nun auch richtig zu seinem Schicksal bekennt und sie nun wirklich als Team agieren können, macht das sicherlich auch noch besser. Letztlich ergänzen sich Galadriel und Halbrand eigentlich ziemlich gut. Mal schauen, wie ihre Botschaft in der nächsten Episode aufgenommen wird.

Foto: Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht - Copyright: Amazon Studios; Ben Rothstein/Prime Video
Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht
© Amazon Studios; Ben Rothstein/Prime Video

"Herzen, die noch größer sind als unsere Füße."

Die Haarfüßer pendeln in dieser Episode zwischen Enttäuschung und Treue hin und her. Nuri (Markella Kavenagh) hat jetzt irgendwie Angst vor dem mysteriösen Mann und sieht ein, dass sie einen Fehler gemacht haben muss und sich leider als etwas Besonderes fühlen wollte ("Ich bin nur eine Haarfuß, mehr werde ich niemals sein."), kommt aber auch nicht umhin, ihre gutgläubige Art abzulegen, gibt dem von mir immer noch für Gandalf gehaltenen Mann einen Apfel mit und verteidigt ihn dann sogar gegen drei mystische Gestalten, deren Absichten definitiv nicht gut sein konnten. Ich mag Nuri einfach sehr. Diese Ausstrahlung des Positiven, diese großen, neugierigen Augen bringen jedem Gemüt Freude. Leider ist ihr Einsatz wieder negativ belegt, weil die Wesen Kraft ihrer Anwesenheit mal kurz alles niederbrennen, wenn die Haarfüßer besitzen. Und dann tritt Nuris Vater (Dylan Smith) in Aktion und hält ein Plädoyer auf seine Tochter beziehungsweise das ganze Volk. Ich war überzeugt, dass sich danach alle aufmachen und ihren einstigen, seltsamen Gefährten wieder suchen, aber es ist dann doch nur eine kleine Gruppe, die sich neuen Gefahren zu stellen wagt. Auch hier wird die nächste Episode hoffentlich ansetzen.

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Foto: Peter Mullan, Robert Aramayo & Owain Arthur, Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht - Copyright: Amazon Studios; Courtesy of Prime Video
Peter Mullan, Robert Aramayo & Owain Arthur, Der Herr der Ringe: Die Ringe der Macht
© Amazon Studios; Courtesy of Prime Video

"Ich bin kein gewöhnlicher Elb."

Elrond (Robert Aramayo) bitten den Zwergenkönig Durin III (Peter Mullan) um das Mithril und weiß um die Unterstützung seiner Freundes Durin IV (Owain Arthur). Doch es hilft alles nichts. Der König hat eine klare Haltung, sieht es als äußerst gefährlich an, das Mithril abzubauen und will sein Königreich nicht gefährden, um die Elben zu retten. Eigentlich kann ich ihn sehr gut verstehen und es ist auch nicht so, dass die Elben alle sterben würden. Sie müssten lediglich Mittelerde verlassen, auch wenn das vielleicht gefühlt einem Tode gleichkommt, weil man sich damit quasi von der Welt verabschiedet. Trotzdem ist mir die Haltung der Elben nicht ganz klar. Sie bieten nicht wirklich was an, haben letztlich auch nie wirklich was dafür getan. Hätte man um die Geschichten wissend nicht frühzeitig die Zwerge auf seine Seite ziehen müssen um genau solch einen Disput nun nicht zu haben? Nun gut, nicht nur die Menschen können offenbar nicht über ihren Bequemlichkeitsschatten springen um die ferne Zukunft vorzudenken. Elronds Versuche scheitern also leider und er gibt sich schweren Herzens auch geschlagen. Ich finde ja, dass, wenn es den Elben wirklich so wichtig ist, dann müssten sie eigentlich jetzt einen Krieg mit den Zwergen anzetteln. Aber vielleicht kommt es gar nicht dazu. Durin IV ist nämlich ebenso stur wie sein Vater, sieht sich als Helfer eines Freundes aber moralisch im Vorteil und gräbt einfach selbst weiter. Sein Vater will aber nichts davon wissen und enterbt ihn quasi. Ich kann seine Verletztheit schon verstehen, aber er hat seinem Sohn auch nicht wirklich eine offene Diskussion angeboten. Dabei hat er mit der gemutmaßten Gefahr ja Recht. Seltsam ist nur, dass er dann so unbedacht das Blatt nach unten wirft und damit dem Balrog einen weiteren Impuls sendet. Auf der anderen Seite muss man sich auch fragen, ob in dieser riesigen Höhle voller Mithril nicht häufiger mal irgendwas (Steine zum Beispiel) runterfallen und das Blatt nun wirklich nicht entscheiden sein kann, nachdem die Höhle aufgebrochen wurde. So oder so droht nun eine große Gefahr, mit der die Zwerge eventuell nicht allein fertig werden.

Fazit

Nach dem Highlight in der letzten Episode ist diese nun wieder mehr darauf bedacht, die Grundlagen für das Staffelfinale zu legen, welches tatsächlich schon direkt vor uns liegt. Ob es da noch mal zu einem großen Knall kommen wird, hängt wohl vor allem vom Erzähltempo in der nächsten Episode ab. Jetzt scheint erstmal viel Strategie und Reisen von Bedeutung zu sien. Ansonsten ist wohl auch nicht mehr damit zu rechnen, dass sich der Titel der Serie in irgendeiner Form noch in dieser Staffel zeigt, denn Ringe sind nach wie vor überhaupt kein Thema.

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Emil Groth - myFanbase

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