American Horror Stories - Review
#1.07 Game Over

Kennt ihr das? Ihr guckt ein oder zwei Episoden einer Serie und seid über das Gesehene eher enttäuscht, weil man sich nicht die Mühe gemacht hat, die Hintergründe und die Charaktere weiter zu ergründen? Ja, so ging es mir beim zweiteiligen Auftakt von "American Horror Stories". Inzwischen sind über drei Jahre vergangen und ich habe die erste Staffel beendet und von diesem Finale bin ich einfach nur geflashed. Warum? Das verrate ich euch jetzt.
Wie schon gesagt, von den ersten beiden Episoden war ich nicht sonderlich angetan, was sich in meiner Review auch nachlesen lässt. Man soll sich ja nicht schämen für Dinge, die man zu einem gewissen Zeitpunkt nicht 'besser' wusste und vielleicht ist 'schämen' in diesem Zusammenhang auch nicht ganz das richtige Wort. Aber mit der letzten Episode dieser Staffel hat sich für mich ein Kreis geschlossen und hat für mich nochmals unterstrichen, wie kreativ Ryan Murphy und sein Team sind, denn hiermit habe ich absolut nicht gerechnet. Vor allem, weil man es fertig gebracht hat, Charaktere wie Adelaide Langton aus der ersten Staffel und Twisty der Clown aus der vierten Staffel von "American Horror Story" in die Handlung einzubinden und Charaktere wie Maya (Paris Jackson) und Ruby (Kaia Gerber) aus den ersten beiden Auftaktsepisoden des Ablegers zurückzuholen.

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Interessant war dabei aber auch, dass man in dieser siebenteiligen ersten Staffel gleich drei Episoden mit dem Murder House bestückt hat und das in einer Art und Weise, die ich nicht erwartet habe und die ich eigentlich auch nicht so detailliert beschreiben möchte, sonst ist der WTF-Moment irgendwie nicht ganz so toll, wie er bei mir gewesen ist. Ich fand es in jedem Fall auch spannend, das Murder House bzw. die Thematik der ersten Staffel als Aufhänger und Abschluss für das Spin-Off zu nutzen. Natürlich hat man auch hier in den ersten Minuten auf Brutalität und viel Blut gesetzt, aber es ist einfach das Markenzeichen bei dieser Produktion von Murphy und anders ist diesmal, dass es dieses Blutbad besonders atemberaubend macht. Wie man die von mir genannten Charaktere aus der Vergangenheit der Mutterserie eingeführt hat, fand ich durchaus genial, besonders weil ich bei Adelaide schon damals das Gefühl hatte, sie sei etwas bösartig und brutal angelegt gewesen und ich es gut finde, dass man dies nun doch noch irgendwie einbauen konnte. Ähnlich wie bei Twisty, wobei ich auch hier die Kritik von Rory (Nicolas Bechtel) an seine Mutter Michelle (Mercedes Mason) durchaus berechtigt fand. Twisty trat wie gesagt in der vierten Staffel von "American Horror Story" auf und hat somit eigentlich keinerlei Verbindung zu Staffel 1 und dennoch war es für mich ein cleverer Schachzug, diese Figur in die Handlung einzubauen.
Ich hatte auch zum Serienstart bemängelt, dass man sich nicht um die Beziehung und Psyche von Scarlett (Sierra McCormick) geschert hat. Hat man zwar auch im Finale nicht wirklich, aber dafür um die von Rory, der quasi der Protagonist gewesen ist. Außerdem hat man auch noch einen Blick auf seine Beziehung mit seiner Mutter geworfen, die nach der Scheidung seiner Eltern noch schlimmer wurde. Für mich wurde auch gut geklärt, wie Eltern manchmal versuchen einen Draht zu ihren Kindern aufzubauen, mit Dingen, die ihnen gar nicht so liegen, sie aber dennoch ihr Bestes tun. Michelle tat das Gleiche und ist natürlich beim ersten Versuch gnadenlos gescheitert. Während ihr Sohn eine Faszination für die Serie "American Horror Story" und vor allem 'Murder House' entwickelt hat, ist Michelle nur oberflächlich daran 'interessiert' und das merkt nicht nur Rory, sondern auch ich als Zuschauerin. Dennoch tat mir Michelle leid, als sie von ihrem Sohn und ihrem Exmann (John Brotherton) so abgekanzelt worden ist.
Aber wie gesagt, für mich lag die Genialität schon in dem Konzept dieser Episode, wo auch das Intro schon ganze Arbeit geleistet hat. Ein Intro, das schon einen großen Teil des Inhalts verrät, aber dennoch neugierig macht, was genau passiert. Ein bisschen schade finde ich daher, dass die Bewertungen für diese Episode so negativ ausfallen. Ich gebe zu, dass "American Horror Story" schon deutlich brutalere Sachen abgeliefert hat, aber ich finde auch, dass Horror etwas mit vielen Gesichtern ist und hier haben wir definitiv eines davon gesehen: Michelles fast schon Besessenheit davon, Rory imponieren zu wollen, ist beim Schauen doch erschreckend gewesen. Ich persönlich fand die Wendung am Ende wirklich genial und habe wie gesagt nicht damit gerechnet. Typisch für Murphy ist auch, ein offenes Ende zu gestalten, was mir diesmal logischer und plausibler erschien.
Kurz möchte ich noch auf Scarlett eingehen, bei der hatte ich ja gesagt, man sei noch immer nicht ganz auf die Psyche eingegangen, was ich auch nicht abstreiten will. Aber gegen Ende dieser Episode wird einem irgendwie doch klar, dass sie eine gewisse Abhängigkeit hat, die mich aber noch nicht mal abgeschreckt hat, denn schon die ersten beiden Episoden haben für mich gezeigt, dass sie eine ganz eigenwillige und eigenartige Verbindung zueinander haben, aber für dieses Format ist das auch angebracht.
Fazit
"American Horror Stories" legt mit seinem ersten Staffelfinale etwas hin, so dass ich persönlich kaum in Worte fassen kann, wie clever ich diese Episode fand. Von der gewöhnlichen Brutalität und dem eigentlichen Horrorelement ist zwar nichts zu merken, aber dennoch war ich über diesen Ausgang schockiert, weil er die Ereignisse in einem ganz anderen Licht erscheinen ließ und das macht für mich eine tolle Episode aus.
Die Serie "American Horror Stories" ansehen:
Daniela S. - myFanbase
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Kommentare
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Aktuelle Kommentare
25.11.2025 19:51 von chili.vanilli
Malice: Malice
Hab die Serie jetzt beeendet und schon lange keinen so... mehr
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28.11.2025 00:19 von Sonia
F.B.I.: F.B.I.
Es wird immer abstruser... Jetzt sehe ich, dass die FBI... mehr